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MILTENBERG

Auf dem Weg von Köln nach Rothenburg ob der Tauber wollten wir an einem schönen Platz eine Pause machen und uns ein wenig die Beine vertreten bei der langen Autofahrt. Unsere Wahl fiel auf die Main-Region.

Kurz vor Aschaffenburg bogen wir dann auf die Bundestrasse 469 ab und folgten ihr am Fluss entlang. Unser Ziel im Spessart-Mainland war die Stadt Miltenberg, die mit einer mittelalterlichen Altstadt voller Fachwerkbauten, romantischen Gassen und versteckten Winkeln ein beliebtes Ausflugsziel ist. An Wochenenden ist die "Perle am Main" ziemlich überlaufen. Da wir in der Woche vor Ort waren erhofften wir uns einen entspannten Aufenthalt.

Leider machten uns sowohl das Wetter als auch Corona einen Strich durch die Rechnung. Auf einem kostenlosen Parkplatz direkt am Anfang der alten Hauptstrasse war noch ziemlich viel frei. Es war Ende Mai kalt und windig und ständig tröpfelte es vom Himmel, mal mehr und mal weniger. Den Schirm festhalten und dabei gleichzeitig fotografieren war schwierig.

Die Altstadt war wie ausgestorben, überall standen die Tonnen für die Müllabfuhr auf den engen Gassen im Bild. Einige Straßen waren mit hässlichen rot-weißen Baken für Baustellen gesperrt. Mitten im Ort stand ein hoher Kran, denn es wurden gerade die häßlichen Tanks vom Brauhaus Faust mit riesigen Holzgittern verkleidet. Bestimmt irgendwann schön, aber aktuell schlecht für Panoramabilder der Altstadt. Fotografieren erwies sich an diesem Tag als echte Herausforderung und mit Maske in der fast leeren Fußgängerzone im Regen rumzulaufen machte auch nicht wirklich Spaß.

Die Altstadt liegt hier mit ihrem mittelalterlichen Fachwerk, dem weltberühmten Schnatterloch sowie der ältesten Fürstenherberge Deutschlands linksmainisch am Knie des Mainvierecks zwischen Spessart und Odenwald auf einem ein schmalen Streifen mit nutzbarer Fläche. In den vergangenen Jahrhunderten wurde dieser immer wieder vom Mainhochwasser überspült.

Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts breitete sich Miltenberg nach Landkäufen von der Nachbargemeinde Großheubach auch auf der rechten Mainseite aus.

Überragt wird der Ort von der Mildenburg, einer um 1200 erbaute Höhenburg. Hier ist das Museum Burg Miltenberg untergebracht, in dem zeitgenössische Kunst und russische Ikonen gzeigt werden.

Eigentlich wollten wir weiter den Hügel hinauf für eine schöne Aussicht, aber bei dem schlechten Wetter war das sinnlos. So besuchten wir die verschiedenen Tore der Altstadt wie das Würzburger Tor, das Schnatterlochtor und das Mainzer Tor. Der Marktplatz wird hier nämlich umgangssprachlich Schnatterloch genannt. Sehr hübsch ist das Hotel Zum Riesen, eines der ältesten oder eventuell sogar das älteste Gasthaus Deutschlands.

Auch zwei mächtige Kirchen bestimmen das Stadtbild: die Stadtpfarrkirche St. Jakobus und die Franziskanerkirche. Malerisch etwas oberhalb der Altstadt im Grünen liegt der alte jüdische Friedhof, noch vor dem ersten Weltkrieg war die hiesige Gemeinde jedoch abgewandert oder ausgestorben.






Am Main

Beim Rückweg zum Parkplatz liefen wir am Main entlang, hier gibt es noch mehere große Parkplätze und Schiffsanlegestellen. So kann man sich gut vorstellen, was hier an sonnigen Sommerwochenden los sein kann.

Wir schauten uns noch die Mainbrücke an, die bei Flusskilometer 124,8 den Main überspannt.Die Bogenbrücke entstand erstmals 1900 in Natursteinmauerwerk und wurde nach der Zerstörung 1945 in Stahlbeton neu aufgebaut. Die Straßenbrücke verbindet die Miltenberger Altstadt mit dem Stadtteil Miltenberg Nord.

Die Promenade entlang des Mains ist schön gepflastert, doch auch die nassen Sonnenliegen mit schöner Aussicht auf den Fluss konnten uns an diesem trüben Tag nicht wirklich reizen.

Man kommt hier auch am berühmten Staffelbrunserbrunnen vobei. Früher gab es in Miltenberg einen Brunnen, zu dem ein paar Stufen, die im Dialekt Staffeln genannt werden, führten. Die Miltenberger benutzten dieses Fließgewässer und wurden deshalb auch "Staffelbrünnler" genannt. Der Volksmund nannte sie aber "Staffelbrunser" mit s und nicht mit z. Dem Spottnamen Staffelbrunser wurde dieser Brunnen gewidmet: der Staffelbrunserbrunnen mit drei Knaben als Brunnenfiguren, die in ein Wasserbecken brunsen = urinieren.

Eigentlich wollten wir uns auch noch kurz die benachbarten Orte Kleinheubach mit dem fürstlichen Schloss mit seinem weitläufigen englischen Landschaftsgarten und den Weinort Bürgstadt mit seinen sonnenverwöhnten Reblagen ansehen. Aber das Wetter wurde wieder garstiger, also fuhren wir direkt weiter, am Main entlang bis zur Mündung der Tauber und dann durch das Taubertal bis nach Rothenburg.

Unser Ziel, uns ein wenig zu bewegen und einen kleinen Eindruck von der Region am Main zu bekommen war ja erreicht. Auch wenn unser Besuch bei schlechtem Wetter an einem Wochentag nicht wirklich optimal war.







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