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DAMPFLOKS

Wenig bekannt ist, dass Chemnitz die Wiege des sächsischen Maschinenbaus war. Richard Hartmann, geboren im Jahr 1809 im Elsass, gründete in Chemnitz seine Maschinenbauanstalt, die sich zur größten und nach wenigen Jahren auch einzigen sächsischen Lokomotivfabrik entwickelte. Bereits im Jahr 1848 wurde die erste in Chemnitz produzierte Dampflok auf den Namen "Glückauf" getauft, dieser sollten dann noch zahlreiche Lokomotiven folgen. Sie wurden nicht nur in Sachsen eingesetzt, sondern wurden auch exportiert nach Argentinien, Brasilien, Dänemark, Indonesien, Kanada, Schweden oder in das heutige Saudi-Arabien. 1845 standen 350 Mitarbeiter bei Hartmann in Lohn und Brot, die Höchstzahl an Beschäftigten für das Werk wurde 1923 mit rund 11.000 Mitarbeitern erreicht. 1896 gründete Richards Sohn Gustav im russischen Luhansk die schlußendlich größte Lokomotivenfabrik Europas.

In den Anfangsjahren gab es in Chemnitz noch keine Eisenbahnanbindung. Da wurden die wurden die schweren Lokomotiven wieder in ihre Einzelteile zerlegt und mittels Pferdetransporten auf der Straße nach Leipzig gebracht. Später, nach Einweihung des Chemnitzer Hauptbahnhofes, wurden die Lokomotiven über die Theaterstraße Richtung Bahnhof transportiert. Am 05.September 1908 wurde die Lokomotive No. 3.189 als letzte unter reger Teilnahme der Bevölkerung so durch die Stadt gezogen. Dann, bis zum Ende des Lokomotivbaus übernahm eine elektrische Werkbahn die Transporte mit direkten Gleisanschluß.

Zwei Rundheizhäuser mit 20-Meter-Drehscheiben und je 26 Lokständen gibt es im Eisenbahnmuseum in Chemnitz-Hilbersdorf. Dazu kommen Anlagen zur Versorgung der Dampfloks mit Betriebsstoffen, z.B. Bekohlungs- und Besandungsanlagen, Wasserkräne sowie eine Werkstatt mit historischen Werkzeugmaschinen. Das alles ist hier erhalten geblieben und es gibt noch genaug Vereinsmitglieder, die damit auch umgehen können. Eins der zwei Rundhäuser ist zur Instandhaltung älterer Diesellokomotiven an aktive Privatbahnen für den Güterverkehr vermietet. So fuhren auf dem Gelände einige Großdieselloks russischer Produktion herum und machten eine Menge Lärm und Qualm.

Der sehr sehenswerte Fahrzeugpark des Vereins umfasst Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven verschiedener Baureihen sowie historische Personen- und Güterwagen. Man kann überall herumlaufen und sich alles genau aus der Nähe ansehen. Freundliche Herren standen für einen Plausch bereit, wenn man Fragen hatte. Da Michael sich gerade zufällig durch ein populäres Fachbuch zur Technik und Funktionsweise von Dampflokomotiven gearbeitet hatte und sich daduch ein bisschen mit der Materie auskannte, fand er auch gleich einen kompetenten und netten Gesprächspartner. Der freute sich über die fundierten Fragen, wo Michael die Darstellung im Buch nicht ganz verstanden hatte und nach Erklärungen suchte.

Ich bin derweil zwischen den riesigen Loks herumgelaufen und habe ein paar Fotos gemacht. Man machte mir sogar extra Licht an, aber mittlerweile regnete es in Strömen und es war trotzdem ziemlich dunkel.

Einige der hier ausgestellten Lokomotiven wurden hier in der von Richard Hartmann gegründeten Maschinenfabrik in Chemnitz gebaut. Eine große Feldbahnanlage mit einer Spurweite von 600 mm mit verschiedenen Lokomotiven und unzähligen Wagen sowie mehrere Modellbahnen gehören ebenfalls zum Museum.








Im Rundheizhaus

Auf jede einzelne der historischen Damofloks einzugehen, über Nummer und ihre Geschichte, das würde den Rahmen dieser Seite sprengen und ist auch ausführlich auf den Schildern vor Ort oder hier auf der Vereinswebseite nachzulesen.

Sicher sind die Diesellokomotiven und die Elektrololomotiven ebenfalls interessant, die Stars hier sind aber die prächtigen und gut erhaltenen und liebevoll gepflegten Dampfloks, die hier nebeneinander parken. Fahren dürfen die mmeisten nicht mehr. Einige sind die letzten erhaltenen Exemplare ihrer Art - auf alten Aufnahmen sieht man manchmal gleich ein Dutzend davon gleichzeitig zur Rush-Hour im Bahnhof stehen.

Ausnahme, Schmuckstück und das Aushängeschild des gesamten Vereins ist die Dampflokomotive 50 3648-8. Seit ihrer Indienststellung im Jahr 1941 hat sie insgesamt rund zwei Millionen Kilometer im schweren Streckendienst zurückgelegt. Doch im März 2023 droht das Aus - die Lok verliert ihre Zulassung.

Nur eine neue Hauptuntersuchung kann die Lebenszeit der Maschine verlängern und das Museumsstück für weitere acht Jahre betriebsfähig und damit für den Museumseinsatz erhalten. Bei so einer Hauptuntersuchung wird die Lokomotive fast völlig demontiert, schadhafte Teile erneuert und dann alles wieder zusammengebaut. Wer dafür spenden will, denn das ist sehr teuer, der findet hier Informationen darüber.









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