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| Froschkonzert |
Jedes Jahr, manchmal sogar schon Mitte Februar, manchmal im März ist es im Botanischen Garten besonders schön. Denn dann tut sich etwas auf den Wiesen: die Krokusse blühen. Und zwar nicht vereinzelt, sondern in Fläche. Die Wiesen sind dann bedeckt mit 750.000 Krokussen, die all den vielen anderen bereits erblühten Pflanzen glatt die Schau stehlen.
Wenn dann noch das Wetter mitspielt, die letzten Jahre war es meist schon sonnig und warm, dann ist der Anblick eine Pracht und man bekommt sofort Frühlingsgefühle. Dabei bleibt die Blüte allerdings auch nur eine Woche schön. Sogar die ersten Bienen kommen schon raus und ebenso die Menschen, die dann mit ihren Handys begeistert neben den Beeten hocken und fotografieren.
Neben dem hellen Lila der Krokusse bedecken gelbe Winterlinge die Wiesen, es gibt dicke Zierkrokusse in Lia und Gelb, Alpenveilchen und Schneeglöckchen. Auch viele Büsche blühen jetzt, so wie die filigranen Blüten der Hamamelis, die sehr stark duften.
Ein wenig später Ende März blühen dann die Magnolien in ihrer leider nur sehr kurzen Pracht. Schnell liegen die Blätter auf dem Rasen, die dunklen sind etwas später dran. Dazwischen huschen und hüpfen zahlreiche Tiere umher: Amseln, Meisen, Wachholderdrosseln, Eichhörnchen, Tauben, Eichelhäher und so manche Katze aus Nachbars Garten.
In Köln leben auch große Schwärme von Halsbandsittichen, wir fühlen uns hier immer wie im Urlaub in Indien. Wenn die Bäume gerade austreiben sind die großen Vögel auch kaum zu übersehen und schon gar nicht zu überhören. Oft sieht man sie im Kölner Stadtgebiet hoch oben in den Bäumen und erkennt ihr leuchten grünes Gefieder, aber hier in der Flora hat man die Gelegenheit sie auch mal aus der Nähe zu fotografieren.
Später folgen dann in den Beeten die üppig bunten Frühlingsblüher wie Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Dazu üppig blühende Rhododrndron-Sträucher und Azaleen, Bärlauchfelder und nicht zu vergessen die vielen bunten Irisblüten. Mit Frühlingsbildern könnte ich locker 10 Seiten füllen, daher hier nur eine kleine Auswahl aus meinem Archiv.
Ein Sondergarten mit Iris- und Lilienanpflanzungen soll den Eindruck einer natürlichen Vegetation erwecken, auf einem kleinen Hügel kann man im April/Mai viele verschiedene Liliensorten in ihrer Farbenpracht bewundern. Im Mai lohnt sich ebenfalls ein Besuch an dem kleinen, eckigen Teich in der Nähe. Denn dann ist Paarungszeit der Wasserfrösche und ihr Konzert hört man schon vom weiten. Deren Schallblasen verstärken das Quaken, so dass es mehrere hundert Meter bis gar Kilometer hörbar ist.
Wir haben schon über 70 Frösche hier in dem kleinen Teich gezählt, die sich zwischen Wasserpflanzen wie glebe Lilien, Röhricht oder Rohrkolben schön verstecken können. Das meist kleinere Männchen klammert sich während der Paarung unter den Achseln des Weibchens fest. Wenn das Ablaichen vorbei ist, löst das Männchen die Umklammerung. Mit Ausnahme der Grünfrösche verlässt anschliessend das Weibchen das Gewässer. Die Männchen bleiben noch etwas länger.
Jetzt im Frühjahr kann man das Treiben im Teich vom Rand aus noch gut beobachten, im Sommer wächst der Uferbereich zu und man kommt nicht mehr so gut ran. Bei Gefahr springen die Frösche in typischer Wasserfroschmanier mit einem weiten Satz ins Wasser, tauchen ab und verbergen sich im Schlamm oder zwischen altem Laub am Boden des Teiches. Allerdings sind die Tiere hier nicht sehr schreckhaft und an Leute gewohnt. Etwas entfernt vom Teich laden Bänke dazu ein, dem Quaken eine Weile zuzuhören.
Auch in den größeren Gewässern zieht im Frühling das Leben ein. Man sieht Teichhühner mit ihren Kücken, Karpfen kommen an den Rand, die Seerosen treiben aus und Enten landen laut schnatternd auf der Wasseroberfläche. Mit etwas Geschick hohlt sich ein Reiher einen Jung-Karpfen.
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Palmenallee
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