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In Marburg in Mittelhessen fand ein Treffen meiner Reisecommunity statt und so kamen wir endlich auch mal in diese schöne Stadt, die etwa in der Mitte zwischen Frankfurt am Main und Kassel liegt. Landschaftlich liegt Marburg im Marburger Bergland, einem Südwestausläufer des Burgwaldes, der durch das Tal der Lahn in Nord-Süd-Richtung durchbrochen wird.
Marburg liegt an der Lahn, ist Universitätsstadt und mit ca. 80.000 Einwohnern die achtgrößte Stadt Hessens. Seit dem 13. Jahrhundert hat Marburg Stadtrechte.
Stolz und prächtig erhebt sich die Häuserkulisse der Altstadt mit dem Marburger Schloss als Stadtkrone und der Elisabethkirche über dem Lahntal. Diese Oberstadt gibt Marburg das charakteristische Aussehen und ist natürlich auch Marburgs Touristenattraktion. Gewohnt haben wir direkt daneben, im Welcome Stadthotel Marburg. Das moderne Hotel bietet eine Tiefgarage und liegt nur 2 Gehminuten von der Philipps-Universität Marburg und 0,6 km von der Elisabethkirche entfernt. Ein guter Ausgangspunkt, um die historischen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Der Tourismus stellt in der Universitätsstadt einen nicht unerheblichen Wirtschaftsfaktor dar. Hauptanziehungspunkte sind die Elisabethkirche, das Schloss sowie die historische Altstadt. Direkt gegenüber der Rezeption befindet sich ein Aufzug, der hoch zur Oberstadt fährt. Marburg besteht im Zentrum aber ansonsten vor allem aus Treppen und Fachwerk. Die Ober- und die Unterstadt trennen viele Stufen, wer hier laufen will der sollte gut zu Fuß sein.
Oben angekommen kann man dann durch die engen Gassen schlendern und in den vielen kleinen Geschäften stöbern, die durch die Gebäudestrukturen vorgegebene nur kleine Ladenfläche haben und zusammen einen der wichtigsten Einzelhandelsstandorte Marburgs bilden. Die Barfüßerstraße war früher Teil der Handelsstraße zwischen Köln und Leipzig. Hier wohnten viele Kaufmannsfamilien, die erhaltenen Fachwerkhäuser stammen vorwiegend aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Martin Luther bewohnte Haus Nr.48, als er sich 1529 in der Stadt aufhielt. In Haus Nr.35 wohnten die berühmten Brüder Grimm von 1802 bis 1803.
Die Marburger Oberstadt war von den Bombenangriffen während des Zweiten Weltkrieges verschont geblieben. Es gibt hier eine große Zahl von Fachwerk-Bauten aus unterschiedlichen Jahrhunderten rund um das historische Rathaus, die durch ein gutes Restaurierungskonzept für die Altstadtsanierung in den 1970er und 1980er Jahren erhalten geblieben sind. Aus dem Fachwerkensemble des Marktplatzes sticht das Steinerne Haus (Markt 18) hervor, das noch aus dem 13. Jahrhundert stammt.
Das dreigeschossige Rathaus wurde in den Jahren 1512 bis 1513 in spätgotischem Baustil errichtet. Der Marktplatz war früher in den oberen und unteren Markt geteilt, am Brunnen wurde im Mittelalter öffentlich Gericht gehalten. Zur vollen Stunde kräht der Gockel über der Rathausuhr die Anzahl der Stunden.
Besonders ausgeprägt ist hier die Kneipenlandschaft. Die vielen Gaststätten und Restaurants haben sich auf das studentische Klientel und die Touristen spezialisiert. Man setzt sich an einen der Plätze und genießt Essen und Getränke.
Die Elisabethkirche, vom Volksmund "E-Kirche" genannt, ist der früheste rein gotische Kirchenbau auf deutschem Boden und wahrscheinlich das bekannteste Gebäude Marburgs. Sie wurde vom Deutschen Orden zu Ehren der heiligen Elisabeth von Thüringen errichtet. Der Bau wurde im Jahr ihrer Heiligsprechung 1235 begonnen und 1283 vollendet. Marburg wurde dadurch im Spätmittelalter zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. Für den Kölner Dom gilt sie als Vorbild.
Die Reste einer mittelalterlichen Synagoge oberhalb des Marktplatzes neben dem Haus Markt 23 sind unter einem Glaskubus von außen einsehbar. Viele der universitären Fachbereiche liegen in der Innenstadt, in der Nähe der Oberstadt.
Das Landgrafenschloss erhebt sich weithin sichtbar westlich über der Stadt und über dem Lahntal. Der Schlossberg hat eine Höhe von 287 m ü. NN und bildet einen Ausläufer des Marburger Rückens, eines Buntsandstein-Hochlandes. Durch die relativ steilen Talflanken war dies eine sehr gute Lage für die Errichtung einer mittelalterlichen Burg, die gut verteidigt werden konnte. In der Folgezeit und bis in die Gegenwart gab zahlreiche bauliche Veränderungen, Anbauten und Restaurierungen.
Von der Oberstadt aus geht es über die Schlosstreppe in Richtung Landgrafenschloss. Für den Aufstieg ist etwas Puste gefragt, aber der Blick über die Stadt entschädigt für alle Mühen. Dabei kommt man an der landgräflichne Kanzlei vorbei, die heute die Religionskundliche Sammlung der Universität beherbergt. Durch den Torbogen neben dem Wächterhaus betritt man den Schlossplatz mit der ehemaligen Schmiede, Marstall und Zeughaus. Hier hat das Schloss jetzt in seiner ganzen Größe vor sich.
Als erste Residenz der Landgrafschaft Hessen ist es auch von großem kunst- bzw. bauhistorischem Interesse. Dies betrifft neben den Bauteilen aus dem 11./12. Jahrhundert vor allem das Schloss aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, das noch heute den Gesamteindruck der Anlage wesentlich bestimmt. Die Schlosskapelle und der Saalbau mit dem Großen Fürstensaal, der zu den größten und qualitätvollsten profanen gotischen Sälen in Mitteleuropa gehört, sind herausragende Beispiele der europäischen Burgenarchitektur. Der Hexenturm von 1478 dienst zeitweise als Gefängnis.
Heute wird das Schloss teilweise vom Marburger Universitätsmuseum für Kulturgeschichte als Lager genutzt, es gibt hier oben auch Theateraufführungen und Konzerte und es finden Märkte statt. Über eine Steinbrücke führt der Weg in den Schlosspark, in dem noch Teile der ehemaligen Festungsanlagen zu sehen sind. Im Rittersaal überwintern 5.000 Zwergfledermäuse, das größte Winterquartier Deutschlands.
Von April bis Oktober gibt es jeden Samstag Kasematten-Führungen durch die unterirdischen Festungsanlagen des Schlosses. Einige Burschenschaften haben ihre alten Villen hier oben, unten in der Stadt wohnen dann wohl eher die linken Weltverbesserer. Bereits 1965 stellte das gesellschaftskritische Lied "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern" von Franz Josef Degenhardt die Oberstadt Marburgs als ein wohlhabendes Wohngebiet dar. Damit kritisierte Degenhardt die soziale Ungleichheit und die räumliche Diversifizierung der Stadt in Arm und Reich, in Oben und Unten.
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