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Wir fanden die Veranstaltung "Nach der Ernte" besonders schön, die jeweils am am 3. oder 4. Septemberwochenende stattfindet. Die Bilder auf dieser Seite stammen vom Besuch dieser Großveranstaltung im Jahr 2014. Hier wurde eine ganze Menge geboten, das Wetter war wunderbar und es gab viel zu fotografieren.
Unter dem Motto "Gespielte Geschichte" spielen Akteure für die Besucher historisch nachweisbare Persönlichkeiten oder Alltagsmenschen aus einer bestimmten Zeit und sozialen Situation vor. So zeigen sie den Museumsgäste die Vergangenheit. Ein Schwerpunkt des Museums ist dieses Programm der lebendigen Geschichtsvermittlung an allen Tagen, aber bei solchen Großveranstaltungen wie bei "Nach der Ernte" sind sie alle zusammen anwesend.
An diesem Wochenende dreht sich im Freilichtmuseum alles um die Arbeiten, die früher mit der Ernte und in der Zeit danach auf dem Hof und auf dem Feld und auch bei den Handwerkern im Dorf anfielen. Da wird Brot im alten Backhaus unter der Schule gebacken und verkauft, der Schmied ist bei der Arbeit, die Garnbleicher gewinnen aus Flachsfasern Garn, der Stellmacher repariert Wagenräder, der Besenbinder bindet Reisigbesen und sogar das wassergetriebene Sägewerk konnte man in Betrieb sehen.
Auch die Besucher dürfen beim Dreschen mit dem Flegel und beim Garbenbinden helfen. Man kann auch einen alten Dreschkasten, der von einem Treibriemen angetrieben wird, in Aktion erleben. Die Korbflechterin stellt Erntekörbe her und die Mausefallenkrämerin verkauft Fallen gegen die Mäuseplage.
In den historischen Bauernküchen standen an diesem Tag Frauen in damals üblichen Gewändern und verarbeiten Kräuter aus dem hofeigenen Garten, setzen Sauerkraut an und zeigen weitere traditionelle Methoden der Lebensmittelkonservierung für die Winterzeit. Im Dörrofen wird Obst gedörrt und beim Weber aus dem Monschauer Land kann man die mühselige Arbeit des Tuchwebens auf einem alten Webstuhl erleben.
Für uns war das zum Teil keine Geschichte, sondern auch noch aktuelle Arbeitsweise. Denn bei unseren Besuchen auf dem Land in Indien hatten wir die Menschen oft bei Ihrer alltäglichen Arbeit beobachtet. In Rajasthan oder im Punjab wird auch heute noch auf solchen einfachen Webstühlen gewebt, dort wird Mehl noch zwischen Steinen per Hand gemahlen und Wolle mit der Hand zu Garn gesponnen.
Live vor den Augen der Zuschauer wurde an einem Haus ein ganzes Dach mit Stroh gedeckt. Auch das hatten wir schon oft gesehen, denn es ist zum Beispiel in Südafrika noch gängige Praxis, während diese Arbeit bei uns im Rheinland schon ins Museum gehört.
Mit einem großen Korso von Kaltblutpferden und Zugochsen sowie vielen historischen Gespannen wurde am Samstag, 20. September 2014 um 12:00 Uhr die Traditionsveranstaltung eröffnet. Erstmals war auch ein Ziegengespann dabei. Acht Ziegen haben einen alten Milchwagen gezogen, unten auf dem Foto sind sie zu sehen.
Am Nachmittag gab es auf der großen Wiese an der Mühle einen Geschicklichkeitswettbewerb der Kaltblutpferde im Holzrücken und andere Kaltblut-Vorführungen. Für das leibliche Wohl war an verschiednen Ständen natürlich auch gesorgt. Von Backwaren aus dem Museum über Federweißer, Obstweine und Kuchen vom Museumsbäcker bis zu Apfelpfannkuchen und Kaffee gab es Süsses. Wer es herzhafter wollte, der konnte sich Speis und Trank zum Erntedank holen wie Eintopf, Wurst und Bier.
Diese Veranstaltung ist auf jeden Fall auch etwas für Fans von alter Technik. Besonders fasziniert hat uns die Vorführung in der wasserbetriebenen Sägemühle. Daneben wurden auf einem mobilen Sägegatter Stämme gesägt, die vorher von kräftigen Kaltblut-Pferden aus dem Museumswald gezogen worden.
Faszinierend waren auch die zahlreiche alten Traktoren, die Arbeitsgeräte für die Landwirtschaft zogen wie Eggen, Pflüge oder Heurechen. Damals hatte so mancher Bauer einen roten Porsche in der Scheune.
Hier ist das offizielle Programm der Veranstaltung aus dem Jahr 2014.
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