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| Wald und Wiesen |
Oft sind wir im Rechtsrheinischen in der schönen und abwechslungsreichen Wahner Heide unterwegs, über die ich schon zahlreiche Einzelseiten gemacht habe.
Anfang Juli 2023 wollten wir dann mal eine andere Heide besuchen und machten uns auf den Weg in die Rureifel. Genauer gesagt zum Wanderparkplatz Drover Heide Nord an der K28 zwischen Vettweiß und Kreuzau, den wir nach einer knappen Stunde Fahrt erreichten.
Seit April 2016 ist die NRW-Stiftung Eigentümer von 636,86 ha Land aus früheren Bundesbesitz. Denn dieses Gebiet war immer schon wenig für Ackerbau geeignet, daher diente es lange Zeit als Waldweide und später dann als Truppenübungsplatz.
Schon 1914 gab es den Exerzierplatz für die Garnison in Düren, die Rekruten im Ersten Weltkrieg wurden hier ausgebildet. Das Gelände wurde dann 1951 als Truppenübungsplatz beschlagnahmt und von den früher in Düren stationierten belgischen Streitkräften genutzt. Die deutschen Verbände aus den Standorten der Umgebung waren hier auch aktiv.
Nach dem Abzug der belgischen Einheiten Ende 2004 wurde das Gelände am 1. September 2005 für die Öffentlichkeit freigegeben, so kann man heute auf den markierten Wegen zu Fuß oder mit den Rad die abwechslungsreiche Natur bewundern. Insgesamt wurde das Gebiet etwa 100 Jahre lang militärisch genutzt, daher darf es nicht außerhalb von Wegen begangen werden, da im Boden immer noch Munitionsreste vorhanden sein könnten.
Überall findet man auch noch Reste der ehemaligen militärischen Nutzung, die heute in die Natur integriert werden. Nördlich vom Wanderparkplatz liegt noch die alte Panzerwaschanlage, in den verbliebenen Raketenbunkern sollen Feldermäuse einziehen.
Die Wanderung führte uns vom Wanderparkplatz aus in den nördlichen Teil über das 600 Hektar umfassende Naturschutzgebiet Drover Heide, benannt nach dem weiter südlich gelegenen Ort Drove. Hier befindet man sich auf einem ganz besonderen Fleckchen Erde in der Eifel. Auf überwiegend ebenen Wanderwegen führt eine etwa 12 Kilometer lange Tour zu Beginn durch die offene Heide und im Anschluss über saftige Wiesen mit vielen tierischen Besuchern und später dann auch durch lichte Wälder. Teilweise gibt es hier kurze Holzstege, die Kleingewässer, Sumpflöcher und schützenswerte Flächen überbrücken.
Hier ist der offizielle Flyer Drover Heide.
Seit 2020 gehört die Drover Heide zum Naturpark Hohes Venn-Eifel und je nach Jahreszeit präsentiert sie unterschiedliche Pflanzen und Tiere. Wir waren im Juni 2023 zum ersten Mal hier und gleich darauf noch einmal im August, mehr zu diesem Besuch im südlichen Teil auf der zweiten Seite Heideblüte.
In der Drover Heide sind im Norden einige Wege barierefrei, sie führen zu einem kleinen Aussichtspunkt. Rundum liegen hier offene Heideflächen, grüne Wiesen und kleine Gehölze, wir konnten bei diesem Besuch viele Schmetterlinge sehen. Käfer suchten wir aber eher vergeblich.
Hier ist auch bedeutsames Vogelschutzgebiet mit Lebensraum für eine prachtvolle Vogelschar, aber im Sommer ließen sich leider nicht viele Vögel blicken. Die meisten hörte man nur im dichten Buschwerk, da müssen wir wohl noch einmal im Frühjahr herkommen. Denn von Heidelerche über Wiesenpieper, Schwarzkehlchen und Neuntöter fühlen sich mehr als 130 Arten inmitten der Besenheideflächen wohl und sicher. Mit deutlich über 30 Brutpaaren des hochbedrohten Ziegenmelkers zählt die Drover Heide zu den fünf wichtigsten Brutplätzen dieser Art in NRW.
Zum Beobachten hat man es natürlich ohne lange Anreise besser, wir kamen hier zur Mittagszeit an, für die Vogelbeobachtung viel zu spät. Nur die Schwalben flitzen an diesem Sommertag unermüdlich über die Freiflächen, auf der Suche nach Insekten. Und hoch am Himmel sahen wir einige Greifvögel kreisen.
Beim ca. 11 Kilometer langen Rundgang kommt man auch durch einige Waldgebiete, die bei der Hitze etwas Schatten boten. Insgesamt war es eine sehr schöne leichte Wanderung, die Bilder auf dieser Seiten zeigen Fauna und Flora im Mitte Juni. Im Anschluss besuchten wir noch Nidegggen.
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