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| Schöne Aussicht |
Die Burg Meistersel bei Ramberg im Wasgau ist ein beliebtes Ausflugsziel, viele Wanderwege führen hierher und an der Burg vorbei. Sie wird manchmal auch Burg Modeneck oder Modenbacher Schloss genannt und liegt auf einem Bergkamm zwischen den Tälern des Flusses Dernbach und Modenbach.
Wir haben an einer sehr beliebten Stelle geparkt und hatten Glück mit einem freien Platz. Der Parkplatz "Drei Buchen" liegt an der L 506 im Modenbachtal zwischen Ramberg und Edenkoben. Vorbei am ehemaligen Grab des Soldaten Theodor Winter führt ein Waldweg hinauf zur Burg Meistersel, deren Name auf die Wörter Meister und Saal zurückgeht. Es wird vermutet, dass auf Meistersel die Ministerialen der Reichsburg Trifels ansässig waren.
Diese Ruine war knapp zehn Jahre lang für Besucher gesperrt, einige andere Burgen in der Umgebung sind es immer noch, weil auch dort Restaurierungsarbeiten stattfinden. So ist auch die benachbarte Burgruine Neuscharfeneck wegen Sanierung gesperrt.
Im Oktober 2020 wurde die Burg Meistesel dann endlich wieder geöffnet, nachdem die Architekten im Auftrag des Landes die völlig marode Ruine im Pfälzerwald für 2,83 Millionen Euro gesichert und ausgebaut haben. Jetzt ist die Burgruine wieder ganzjährig begehbar. Es kostet keinen Eintritt, aber im Winter gibt es hier weder Winterdienst noch eine Gastronomie.
Heute führt ein neuer Eisensteg über den Burggraben zum Eingang durch ein etwa vier Meter hohes Rundbogentor das sich in der bewohnten Zeit der Burg genau hier befunden hatte. Das war vor der Sanierung noch nicht da, denn es wurde es aus Überresten wieder aufgebaut.
Meistersel ist auf jeden Fall einen Besuch wert, es handelt sich hier um eine der ältesten Burgen der Pfalz. Archäologen entdeckten hier Mauerreste aus dem 11. Jahrhundert, 1110 gab es die erste Erwähnung der Burg mit dem Bischof von Speyer als Besitzer. Ihr exaktes Gründungsdatum ist unbekannt, es wird jedoch im 11. Jahrhundert vermutet. Auch Keramikfunde aus der späten Bronzezeit, also mindestens 1.500 Jahre früher, gehören zu den Schätzen die in dieser Burgruine gefunden wurden.
Im 13. Jahrhundert geht an die Herren von Ochsenstein, danach wechselten ständig die Besitzer. Im Jahr 1525 wird die Burg während des Bauernkriegs beschädigt und fiel später an die Herren von Stettenberg. Erst Zerstörungen während des Dreißigjährigen Krieges besiegelten das Ende der Anlage. Ein Wiederaufbau wurde nicht vorgenommen, und sie verfiel zur Ruine.
Durch den Torbogen und über die Brücke kommt man über den Halsgraben. Die Mehrheit der Gebäude in der Unterburg waren bis zur archäologischen Freilegung in den Jahren 2012-18 nahezu verschwunden. Nur der Gewölbekeller und einige Mauerreste waren noch erkennbar. Seit der letzten Restaurierung sind die Mauerreste rekonstruiert worden, so dass die Gebäudeausdehnungen bis hin zur "Schnabelecke", dem südlichsten steinernen Gebäude der Unterburg, besser erkennbar werden.
Zwischen Unter- und Oberburg besteht die Verbindung wie bei einigen anderen alten Burgen nur aus einer steilen Treppe am Basisfelsen der Oberburg entlang und zum Teil auch wie ein enger Tunnel durch diesen Felsen hindurch. Gut zu verteidigen, ganz schwierig anzugreifen. Wenn man den 15 Meter hohen, schmalen Felsen der Oberburg erklommen hat, kann man einen weiten Rundblick über den Pfälzerwald genießen. 100 m lange Geländer wurden zur Sicherung hier verbaut. Von der Oberburg aus hat man einen weiten Blick bis in die Rheinebene, aber auch auf den Trifels, die Ramburg und auf große Teile des Pfälzerwaldes.
Die erhaltenen, eindrucksvollen Mauer- und Grabenreste lassen heute noch die frühere Dreiteilung der Burganlage erkennen. Hübsch ist auch das Gotische Fenster im Mauerwerk, ein viergeteiltes Fenster mit gleich hohen Spitzbögen wie man es sonst nur noch im Elsass finden kann.
Über einen neue Treppe gelangt man auf einen Rundweg um die Schnabelecke. Er führt einmal um das Gemäuer herum und von hier aus eröffnen sich dem Besucher ganz neue Perspektiven auf die Burg Meistersel. Bei unserem Besuch im Sommer entdeckten wir hier am Wegrand eine besonders große Anzahl von seltenen Insekten, besonders die winzigen bunten Spinnen wie Krabbenspinne und Kürbisspinne hatten es uns angetan. Aber auch Bienen, Hummeln und Schmetterlinge tummelten sich hier an den Blüten.
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Burg Meistersel
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