| Weltreisen | Deutschland | Rheinland-Pfalz | Pfalz Burgen | Site-Map | HOME |

| Rundgang |

BURG NEUDAHN

Nachdem wir uns im Vorjahr im Herbst schon die beeindruckende Dahner Burgengruppe angesehen hatten, wollten wir in diesem Urlaub unbedingt noch die Burg Neudahn besuchen. Die befindet sich auf einem Sporn oberhalb der Mündung des Moosbachtals in das Wieslautertal. Wir kamen aus Hambach über die die A62, die wir bei Ausfahrt "Pirmasens" verließen und der B10 nach Hinterweidenthal folgten. Dort bogen wir ab auf die B427 Richtung Dahn. Noch vor Ortsbeginn von Dahn befindet sich auf der rechten Seite ein Abzweig zu einem Campingplatz, dem man bis zur ersten scharfen Rechtskurve folgt.

Wir fanden hier einen Parkplatz nahe dem Campingplatz Neudahner Weiher. Von dort aus folgten wir dem Weg entlang der Wieslauter und stiegen dann steil bergauf einen knappen Kilometer in Richtung Burg. Beim Auf- bzw. Abstieg kann man hier ein Felsentor durchschreiten, es ist ganzjährlich zugänglich. Auf den Felsen rundum haben Wanderer zahlreiche Steinpyramiden aufgeschichtet.

Genau wie zahlreiche andere Burgen der Region wurde Neudahn in eine Festung umgebaut und steht auf einem der Sandsteinfelsen, die für das Dahner Felsenland typisch sind. Der Burgfelsen erstreckt sich auf 297 m Höhe, die Unterburg liegt etwas tiefer.

Weiter bergauf geht es durch den Wald, bis sich plötzlich die Mauern der Burgruine vor dem Wanderer erheben.

Der Name Neudahn ist etwas verwirrend, denn diese Burg ist älter als Grafendahn in der Dahner Burgengruppe, wenn auch jünger als Altdahn. Wahrscheinlich wurde die Burg kurz vor 1240 im Auftrag des Bischofs von Speyer durch Heinrich von Dahn errichtet. Die mehrfach um- und ausgebaute Burg Neudahn verblieb bis zum Erlöschen des Geschlechts der von Dahn 1603 in Familienbesitz.

Ihre Lage befähigte sie zu Schutz und Sperre der dort durch das Wieslautertal führenden Straße, dort wo heute nebeneinander die B 427 und die Trasse der Wieslauterbahn verlaufen.

Erstmals genannt wurde die Burg am 3. Mai 1285 als Burg Than. Vermutlich wurde sie 1438 niedergebrannt und danach wieder aufgebaut, dann im Bauernkrieg 1525 erneut sehr stark mitgenommen. Da allerdings 1552 König Heinrich II. von Frankreich auf der Burg übernachtete, dürfte sie zuvor nochmals gründlich renoviert worden sein. Nachdem der letzte Dahner Ritter, Ludwig II., 1603 in seinem Schloss in Burrweiler verstorben war, fiel Neudahn an das Bistum Speyer zurück und diente dem bischöflichen Amtmann als Dienstsitz. Am Ende zerstörten französische Truppen sie im Jahr 1689 zu Anfang des Pfälzischen Erbfolgekriegs dann endgültig und sie wurde zur Ruine.

Heute präsentiert sie sich den Besuchern im Wesentlichen in der Gestalt, die sie in den Renovierungs- und Ausbauphasen der Zeit nach 1525 und nach der letzten Zerstörung angenommen hat. Sicherungs- und Restaurierungsmaßnahmen fanden dann in den 1980er Jahren statt. Heute zählt Neudahn neben dem 10 Kilometer entfernten Berwartstein zu den am besten erhaltenen Burgen des südlichen Pfälzerwalds und ist ein belibetes Ausflugziel.







Rundgang

Von der Kernburg der Staufer sind auf dem senkrechten, knapp 20 m hohen Kernfelsen nur noch eine Zisterne am westlichen Ende und die südlichen Mauern des kleinen Palas mit Fenster- und Türanlagen zu sehen. Die Vorburg umrahmte die Kernburg fast vollständig. Heute wie damals muss man sie durchlaufen und somit die Kernburg umrunden, um zum Aufgang zu gelangen.

Ein Treppenturm führt an der nordwestlichsten Kante des Burgfelsens dann empor zur Oberburg. Der aktuelle Eingang im Erdgeschoss ist, wie bei vielen Burgen, wohl nicht authentisch und wurde für heutige Besucher angelegt, inklusive der Jahreszahl 1975 über dem Eingang.

Das beherrschende Bild der Burg liefern die beiden etwa 24 m hohen viergeschossigen Batterietürme an der südwestlich gegenüberliegenden Seite, die an den Felsen der Oberburg angelehnt sind. Sie stammen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und wurden über einen weiteren, nördlich gelegenen Treppenturm erschlossen. Die Mauerstärke beträgt hier etwa 3 Meter. Es gibt hier auch zwei auffällige Geschützöffnungen in Form von Löwenfratzen.

Links von der ehemaligen Toranlage im Südosten sind noch Reste eines Turmes von 7 Metern Durchmesser zu finden. Zur Fortsetzung des Burgbergs in Richtung Ostsüdost wurde die Anlage durch eine keilförmige Bastion geschützt. Sie gilt als Besonderheit von Neudahn. Die Form sollte verhindern, dass Geschosse frontal aufprallten. So schützte man die Oberburg an dem dort flacher verlaufenden Berghang.

Die Kernburg befindet sich auf einem fast quadratischen Felsblock, der mehr als 10 m über der Vorburg liegt. Die Bastion und die Geschütztürme zeigen, dass im ausgehenden Mittelalter wesentliche Umbauten an der Burg erfolgten und die Burgherren damit der Einführung von Feuerwaffen Rechnung trugen.

Wir sind eine Weile hier herumgelkaufen, die Gewölbe im Inneren waren schön kühl, denn an diesem Sommertag war es sehr heiß. Die Möglichkeit, über verschiedene modernisierte Wendteltreppen in die einzelnen Gewölbe und Stockwerke zu gelangen macht den Besuch von Neudahn zu etwas Besonderem.

Wie überall begeisterten uns auch hier die flinken Mauerechsen. Von der Atmosphäre her ist Burg Neudahn sehr angenehm und sehr urig und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.







Google Map zum Thema

Burgruine Neudahn

360° View zum Thema

| Weltreisen | Deutschland | Rheinland-Pfalz | Pfalz Burgen | Site-Map | HOME |

| Datenschutz | Impressum |