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FLUGZEUGE

Die Luftfahrt hat in Speyer eine lange Tradition, direkt neben dem Museum liegt der Flugplatz. Schon bei der Gründung war klar, dass Flugzeuge einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden würden. Heute können die Besucher hier in der großen Halle und auf dem Freigelände über 70 Flugzeuge und Hubschrauber besichtigen. Glanzstücke der Sammlung sind natürlich die Boeing 747 und die Antonov AN-22, daneben kann man neben Legenden wie der Junkers JU-52 auch die Flugzeuge der berühmtesten Kunstflugstaffel der Welt bewundern.

Es gibt allerlei Flugzeuge aus der zivilen Nutzung und auch Militärisches. Auch im Schwestermuseum in Sinsheim gibt es 60 weitere Flugzeuge und Hubschrauber aller Epochen zu sehen.

Für echte Freaks findet hier auch die Internationale Flugzeug-Veteranen-Teile-Börse statt, dann gibt es hier alles was das Sammler-Herz begehrt und für Instandsetzungen auch braucht. Die Börse wird in direkter Nähe des Flugplatzes Speyer, in der Eventhalle "Hangar 10" des Technik Museum Speyer ausgerichtet. Die Traditionsveranstaltung mit ihren ca. 70 Ausstellern aus ganz Europa zeigt an diesem Tag ihre seltenen Flugzeugteile. Die werden verkaufet, getauscht oder man kommt einfach zusammen um über Flugzeuge zu fachsimpeln.

Flagschiff und weithin sichtbar ist der Boeing 747 Jumbo-Jet. Der Prototyp dieses Jumbos hob erstmals im Jahr 1969 ab und setzte neue Maßstäbe. Die Maschine war das größte Düsenflugzeug der Welt und prägte in den folgenden Jahren den Passagierflug. Erst der Airbus A380 löste den Jumbo in seiner Rolle als größtes Verkehrsflugzeug ab. Der Transport des ausrangierten Giganten hierher nach Speyer war eine der größten Herausforderungen, der sich das Museumsteam bis dahin stellte. Mehr dazu unten im Video.

Die Boeing 747 ist für unsere Museumsbesucher komplett begehbar! Weltweit einmalig ist, dass auch der Frachtraum zugänglich ist und der linke Flügel in einer Höhe von 20 Metern bestiegen werden kann. Die Innenverkleidung wurde teilweise demontiert, damit man die Konstruktion des Großraumflugzeuges sehen kann. Leider gab es eingeschränkte Öffnungszeiten und auf Grund von Corona sehr lange Warteschlangen, da nur wenige Leute auf einmal mit Maske ins Flugzeug durften. Daher haben wir auf einen Besuch im Inneren verzichtet. Direkt daneben steht eine Vickers Viscount 814, das erste Verkehrsflugzeug mit Turboprop-Antrieb.

Wesentlich einfacher war es in das zweite große Flugzeug zu gelangen, in das man hier hineingehen kann. Bei der Antonov An-22 gab es nur eine Ampel an der Treppe, die hinauführt. 1999 landete dieser Giagant auf dem Gelände des Flugplatzes Speyer, dabei waren tausende Schaulustige und Medienvertreter anwesend.

Mit einer Spannweite von 64 Metern und einem Leergewicht von 114 Tonnen gehört die An-22 zu den größten Propeller-Flugzeugen der Welt. Sie ist mit vier Propellerturbinen Samara/Kunsetsov NK-12MA ausgestattet, ihre Reisegeschwindigkeit betrug 580 km/h und an Bord waren 5 Mann Besatzung. Jedes der Triebwerke leistet über 15.000 PS/11.186 kW.

Die Landung auf der nur knapp 1.300 Meter langen Rollbahn in Speyer war daher selbst für die erfahrenen russischen Testpiloten eine Herausforderung. Nach nur zwei Testanflügen setzten die sie die Maschine punktgenau auf der Landebahn auf und brachten sie ohne Probleme zum Stehen. Der Transport auf das benachbarte Museumsgelände erforderte dann erneut Millimeterarbeit. Man kann heute als Besucher den riesigen, 33 Meter langen und 4,4 Meter breiten Laderaum begegehen.

Im Aussenbereich steht auch noch eine Lockheed F-104 G, genannt "Starfighter". Auch in diesem Fall sind die Leistungen beeindruckend. 1958 stellte er mit 30.000 m einen Höhen- und mit 2.540 km/h einen Geschwindigkeitsweltrekord für Kampfjets auf. In der Halle steht noch ein zweisitziger Trainer. Jeder Verband verfügte über fünf solcher Ausbildungsmaschinen. Es gibt hier auch ein ausgeschlachtetes Exemplar, wo man die vernieteten Bauelemente des Rumpfes von innen bewundern kann.

Auffallend ist auch das knallrote Mehrzweck-Kampfflugzeug Suchoi Su-22. Das Exemplar hier stammt von den Luftstreitkräften der ehemaligen DDR, die zwischen 1984 und 1987 insgesamt 48 Maschinen dieses Typs sowie einie Trainer beschafft hatten. Mit der Übernahme der NVA durch die Bundeswehr wurden die Jets am Standort Rostock-Laage ausgemustert.

Ebenfalls in der Halle fällt die Junkers Ju 52/3m auf, das zuverlässige Standardflugzeug in den 1930er Jahren. Die hier gezeigte Maschine flog im April 1940 mit Nachschub nach Narvik, wo sie auf dem zugefrorenen Hartvigvaansee landete. Dabei griffen sowohl britische als auch norwegische Flugzeuge an, die Spuren sind noch deutlich zu sehen. Bei der Schneeschmelze versank das Flugzeug im See und lag 46 Jahre in 75 Meter Tiefe. 1986 wurde es geborgen und später in das Technik Museum Speyer gebracht. Zwei weitere Junkers Ju 52/3m befinden sich im Technik Museum in Sinsheim.

Auch eine Transall C 160 steht in der Halle, sie flog zuletzt beim Lufttransportgeschwader in Penzing und wurde nach 12.400 Flugstunden, 9.046 Landungen und 2.583 Einsätzen im Jahr 2011 ausgemustert und dem Technik Museum Speyer übergeben.












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