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RÖMISCHES WEINGUT WEILBERG

Nicht nur bei den schönen Ausgrabungen der Villa Rustica bei Wachenheim kann man die Spuren der Römer besichtigen, ein weiteres römisches Landgut befindet sich bei Bad Dürkheim-Ungstein in der Südhanglage eines Weinberges. Von hier aus hat man einen schönen Ausblick über das Rebenmeer bis nach Bad Dürkheim.

Wir fanden schnell einen freien Parkplatz, denn am Vormittag hatte die Gastronomie noch geschlossen und wir waren bis auf einige Spaziergänger mit ihren Hunden hier alleine vor Ort. Die Anlage kostet keinen Eintritt und die Reste sind jederzeit zugänglich. Die seit 1989 rekonstruierten Teile des Herrenhauses im Inneren kann man aber nur im Rahmen von Führungen besichtigen.

Einige Wanderwege führen hier am Grundstück entlang und auch für die Kinder ist gesorgt: es gibt einen Geo-Erlebnispfad. Hier erklären die niedlichen Rebläuse Rebi und Lausi die rönmische Welt: wie Wein gemacht wird und warum die Römer überhaupt in diese Region kamen.

Der Name Weilberg, Villenberg, verweist auf die Überreste dieser Anlage. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde beim Bau von Weinbergmauern Rücksicht auf die Trümmerstelle genommen, die Flurstücke rundum orientieren sich im Wesentlichen heute noch an der Ausrichtung der antiken Villa. Ein Teil der Anlage wurde dabei mit Erde überdeckt, so wurde alles gut erhalten.

Im Jahr 1981 wurden dann die Römische Villa und eine weiter unterhalb gelegene Kelteranlage als Teile des wohl größten römischen Landguts der Pfalz im Rahmen einer Rebflurbereinigung freigelegt und teilweise rekonstruiert. Die Gesamtanlage von 7,5 Hektar konnte man nicht freilegen, der Rest befindet sich immer noch unter den Rebstöcken der Umgebung.

Neben dem prunkvollen Hauptgebäude mit einer säulengeschmückten, nach Süden gerichteten 70 Meter langen Vorderfront gab es auch eine große Badeanlage. Daneben lagen hier mindestens acht Nebengebäude. Eine Besonderheit der Bad Dürkheimer Anlage ist, dass der Säulengang vom Haupthaus zum Ausgleich der Hanglage nur über eine Treppe erreichbar war.

Unterhalb vom Haupthaus im Tal befand sich ein 15 mal 30 Meter messendes Kelterhaus. Dorthin führt ein Pfad durch eine Rebzeile mit über 40 beschrifteten Rebsorten.

In zwei Traubentretbecken und einem Mostsammelbecken wurden die Trauben mit den Füßen zerstampft. So, wie wir es auch in Georgien an Klöstern und Kirchen schon oft gesehen hatten.

Funde von Geräten und Traubenkernen weisen ebenfalls auf die wirtschaftliche Grundlage dieser Villa hin. Zudem belegen die Traubenkerne, dass hier schon Vorläufer der Riesling-, Traminer- und Burgunder-Reben angebaut wurden.

Sehr viel Originales kann man hier nicht sehen, denn einige Mauern wurden erneuert, um einen besseren Eindruck der Vergangenheit zu ermöglichen. Im Freigelände am Rand der Mauer stehen mehrere Steinsarkophage aus der Spätantike, die mit reichen Glasbeigaben gefunden wurden. Im milden Klima wachsen rund um die Anlage Feigen und Mandeln und sogar eine Pinie.

Wenn die Gastronomie hier geöffnet hat ist dies sicherlich ein wunderbarer Platz, um seinen Wein mit Aussicht zu genießen. Wir waren zu früh vor Ort, sahen aber durch die Absperrung gemütliche Stühle, die sich um Weinfässer als Tische gruppierten.

Nach dem Rundgang hier hatten wir noch den Besuch in Neuleiningen und in Freinsheim auf dem Tagesprogramm.










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