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Der Melaten-Friedhof ist der Zentralfriedhof von Köln und Kölns bekannteste Grabstätte, denn hier fanden unter anderem auch viele prominente Bürger ihre letzte Ruhestätte. Der 435.000 m² große Friedhof ist von der Anzahl der Grabstätten der größte Friedhof in Köln, es gibt hier über 55.000 Grabstätten.
Der Name Melaten stammt vom bereits im 12. Jahrhundert an dieser Stelle nachgewiesenen Heim für Kranke und Aussätzige, dem Hof Melaten. Im Jahr 1243 wurde er erstmals urkundlich erwähnt. Die Kapelle St. Maria Magdalena und Lazarus stammt aus dem Jahre 1245 und direkt gegenüber, auf der anderen Seite der heutigen Aachener Straße, befand sich die Richtstätte Rabenstein.
Während der französischen Besatzungszeit in Köln ab dem Jahr 1794 wurde vor allem aus hygienischen Gründen ein Dekret erlassen, welches Beerdigungen innerhalb von Städten, Dörfern und geschlossenen Gebäuden untersagte. Die Stadtverwaltung kaufte deshalb das Grundstück des ehemaligen Heims vor der Stadt und ließ die meisten Gebäude abreißen. Nur die Kapelle wurde in den Friedhof integriert, doch sie wurde 1942 vernichtet und 1952 vereinfacht wieder aufgebaut.
Mit der Gestaltung des Friedhofes wurde Ferdinand Franz Wallraf beauftragt, der sich den Pariser Friedhof Père Lachaise zum Vorbild nahm. Am 29. Juni 1810 weihte der Dompfarrer Michael Joseph DuMont den Melatenfriedhof ein und die übrigen Friedhöfe innerhalb der Stadt wurden geschlossen. Nur zwei Tage später fand das erste Begräbnis statt, seitdem sind viele hinzu gekommen.
Bis 1829 durften hier nur Katholiken bestattet werde, Protestanten begrub man weiter auf dem alten Geusenfriedhof im Weyertal und die Juden bis zur Anlage des jüdischen Friedhofs 1903 im rechtsrheinischen Deutz.
Trotz mehrerer Erweiterungen des Friedhofes wurde er mit der Zeit zu klein. Zu seiner Entlastung wurden weitere Friedhöfe eröffnet: 1896 der Nordfriedhof, 1901 der Südfriedhof, 1917 der Westfriedhof und 1946 der Ostfriedhof.
Fliegerbomben richteten 1944 schwere Verwüstungen an, ein Gedenkstein erinnert heute an die mehr als 100 Personen einer Hochzeitsgesellschaft, die in einem Tiefbunker am Rande des Friedhofs am Tor zur Aachener Straße Schutz suchten und durch einen Bombentreffer umkamen.
1980 unter Denkmalschutz gestellt ist der Melatenfriedhof heute vor allem wegen der vielen hier bestatteten Prominenten, der interessanten Grabmäler und des parkartigen Charakters der Anlage ein beliebtes Ausflugsziel, nicht nur für die Kölner. Hier wurden Willi Millowitsch, Dirk Bach, Julius Bachem, Hans Böckler, Willi Ostermann und viele Kölner Lokalpolitiker, Karnevalisten, Rechtsanwälte, Bankiers, Händler und Schauspieler beerdigt. Ein detaillierter Plan mit allen Namen kann an jedem Friedhofseingang eingesehen werden.
Eines der bekanntesten Grabmale auf Melaten ist der von dem Bildhauer August Schmiemann für den Kaufmann Johann Müllemeister erschaffene Sensenmann. In der rechten Hand hält die Figur eine Sanduhr und in der linken Hand eine Sense.
Man kann wunderbar in der Grünanlage spazieren gehen, am schönsten ist es hier im Herbst und im Frühjahr. Das machen wir gerne und haben natürlich nicht immer eine Kamera dabei. Daher stammen die Bilder auf dieser Seite von unterschiedlichen Besuchen zu verschiedenen Jahreszeiten.
Denn ein Besuch auf dem Friedhof ist auch immer ein Besuch im Grünen. Die Hauptwege und die Ost-West-Achse, an der die teuersten Gräber liegen, wurden mit hohen Alleen aus Platanen bepflanzt, die Seitenwege mit mittelhohen Linden und Rosenstöcken. Später gesellten sich im Zuge der Erweiterungen bei den schlichteren Grabstätten unter anderem Lebensbäume, Ahorne, Birken, Trauerulmen, japanische Zierkirschen und Trompetenbäume dazu. Einige Grabreihen sind von Hecken umrahmt.
In dieser Flora finden auch zahlreiche Tiere Unterschlupf, über 40 Vogelarten leben und brüten auf dem Melatenfriedhof. Man kann hier Grünfinken, Blaumeisen, Spechte, Amseln, Stare, Rotkehlchen, Stieglitze, Raben, Dohlen und Dompfaffe beobachten. Sogar einen Waldkautz haben wir hier schon gesehen. Auch Halsband- und Alexandersittiche, die sich schon lange frei in vielen Kölner Grünanlagen angesiedelt haben, lieben die alten Platanen.
Andere Tiere, die man häufig sieht, sind streunde Katzen und Eichhörnchen. Füchse und Fledermäuse gibt es auch, aber die sieht man eher nicht.
Der Melaten-Friedhof ist nicht nur eine Grabstätte, sondern auch ein Raum für Kunst. In Grabstätten, Motiven, Skulpturen und Symbolen können die Besucher verschiedene Kunst-Epochen in Form von klassizistischen Grabmälern bis hin zur Neorenaissance und dem Neobarock auf sich wirken lassen. Und das alles bei kostenlosem Eintritt.
Hier ein Link zur offiziellen Webseite Melatenfriedhof.de vom Förderverein Melaten e.V., der sich für die Revitalisierung der Bestattungskultur und den Erhalt von Kölner Stadtgeschichte engagiert. An den Wochenenden werden interessante Führungen angeboten.
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