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| Matschige Wege |
Vom Mittelrhein aus, wir waren im schönen Ort Bacharach zu Besuch bei Freunden, machten wir zusammen an einem sonnigen Tag im November auf den Weg zur Hängebrücke in den Hunsrück. Unsere Hoffnung im Corona Jahr 2020 war, dass es hier im November nicht ganz so voll sein würde wie im Sommer. Die Brücke konnte man nur in einer Richtung laufen, wegen Corona Maßnahmen, das hatten wir im Vorfeld schon auf der offiziellen Webseite gelesen.
Die Geierlay Brücke überquert das Mörsdorfer Bachtal und galt mit ihren 360 m Länge lange als die längste Hängeseilbrücke Deutschlands. Doch dann folgte die Errichtung der Titan RT an der Rappbode-Talsperre im Jahre 2017, dort waren wir im gleichen Jahr vorbeigefahren und auf Grund der Menschenmassen und fehlenden Parkplätze sind wir dort erst gar nicht ausgestiegen.
Hier im Hunsrück fanden wir dann im Ort Mörsdorf einen kostenpflichtigen Parkplatz am Besucherzentrum und wanderten von dort aus zur Brücke. Auch im November war man hier nicht alleine unterwegs und der Andrang an einem Sommertag ist kaum vorstellbar, wahrscheinlich geht es dann hier ähnlich zu wie im Harz.
Ende Mai 2015 wurde hier mit dem Bau begonnen und die Eröffnung fand am 03. Oktober 2015 statt. Die Brücke wurde wurde von Schweizer Firmen aus Chur geplant und gebaut, sie hat eine Gesamtlänge von 360 m und eine maximale Höhe über dem Boden von knapp 100 m. Das Eigengewicht liegt bei 62 Tonnen.
Am Anfang der Brücke mussten wir ein paar Minuten warten, bis alle Besucher vor uns ihre Selfies gemacht hatten. Die Brücke trägt maximal eine Last von 76,5 Tonnen, das entspricht in etwa 950 Personen bei einem angenommenen Durchschnittsgewicht von 80 kg. Es war zwar viel los hier, aber so voll war es dann doch nicht. Hier ist eine Webcam, die den aktuellen Besucherstand anzeigt.
Es gab hier allerdings wie überall auch einige Unbelehrbare, die das Nicht-Vorhandensein von Kontrollpersonal ausnutzten, um sich gegen die vorgeschriebene Laufrichtung an den Leuten vorbeizuquetschen. Der Abstand der Geländerseile zueinander lässt auf Schulterhöhe einen begehbaren Platz von 1,40 m zu, somit ist die die Brücke ausschließlich für Fußgänger nutzbar.
Der Name der Brücke ist dem Flurnamen der Gemarkung entnommen, auf der sich die Brücke befindet: Ein Felsabhang mit Namen Geierslay. Der Name entstand vermutlich, weil in der Nähe des Felsens zahlreiche Greifvögel leben.
Auf der anderen Seite angekommen konnten wir ja nicht zuurück und hatten die Wahl: Die große Geierlayschleife führt auf einem rund 5,5 km langen Rundweg vom Besucherzentrum Mörsdorf über die Hängeseilbrücke und auf einem Teilabschnitt des Saar-Hunsrück-Steigs unter der Hängeseilbrücke hindurch wieder zurück nach Mörsdorf. Es gibt auch eine Abkürzung, dann ist der Weg nur 3,6 km lang. Die Strecke ist ziemlich abwechslungsreich, mal bergab, mal bergauf, durch dichten Wald und gürne Auen, vorbei an einem verwunschenen Forsthaus, und auch einige Bäche müssen auf schmalen Fußgängerbrücken überquert werden.
Auch von unten ist die Brücke beeindruckend, der Wanderweg war allerdings wegen Regenfällen in den Tagen zuvor an einigen tiefliegenden Stellen extrem matschig. An einigen Stellen konnte man kaum ausweichen, einige jüngere Besucher hatten weiße Turnschuhe an - danach nicht mehr so weiß... Wir freuten uns über unsere Wanderschuhe, die man am Ende des Weges an einer dort stehenden Bürste notdürftig säubern konnte.
Gut, dass wir schon 2020 dort waren. Denn seit dem 10. Juli 2021 ist die Brücke nur in eine Richtung und kostenpflichtig für 5,00 Euro nutzbar. Buchung eines Online-Tickets inkl. Reservierung eines Zeitfensters für den Brückengang ist ratsam. Sobald sich die Infektions-Lage dauerhaft normalisiert wiord die Brücke wieder als Wanderweg Tag und Nacht und aus beiden Richtungen kostenfrei für alle freigegeben.
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Geierlay Brücke
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