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TRIBERGER WASSERFÄLLE

Nachdem wir am Morgen in unserer Ferienwohnung in Gutach noch gemütlich Kaffee getrunken haben, machten wir uns auf zu unserem nächsten Tagesziel im südlichen Schwarzwald: das Hotel Hirschen in Menzenschwand. Dabei kamen wir fast automatisch an einer der größten Touristenattraktionen im Schwarzwald vorbei, die ich zuletzt als Kind besucht habe. Nein, ich meine nicht die größte Kuckucksuhr im Schwarzwald mit angrenzendem Verkauf. Es geht auf dieser Seite um die bei Triberg gelegenen Triberger Wasserfälle, die als Konkurrenz nur die 97 Meter hohen Todtnauer Wasserfälle haben.

Schon im Jahre 1805 wurden diese Fälle durch gesicherte Wege erschlossen. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts nahm dann der Wasserfalltourismus durch den Bau neuer Verkehrswege wie der Schwarzwaldbahn stark zu. Heute besuchen über 500.000 Ausflügler und Touristen aus dem In- und Ausland jedes Jahr die Triberger Wasserfälle, durch Corona war ohne Reisgruppen bei unserem Besuch also noch relativ wenig los hier.

Die Triberger Wasserfälle gehören mit ihren insgesamt 163 Metern Fallhöhe nicht nur zu den höchsten, es sind auch die bekanntesten Wasserfälle Deutschlands. Oft wird behauptet, es seien die höchsten in Deutschland. Das stimmt aber nicht, den Titel bekommt der nur zu Fuß erreichbare Röthbachfall am Königssee, mit fast 470 Metern ist er Deutschlands höchster Wasserfall.

Selbst im nassen Herbst, bei schlechtem Wetter, am Vormittag an einem Wochentag und zu Corona Zeiten war hier noch jede Menge Rummel, nach dem Kassenhaus musste leider überall, auch im Freien, ein Mundschutz getragen werden. Daher waren wir hier so kurz wie möglich, sind einmal hoch und gleich wieder runter gelaufen. Wenn man ein wenig abgewartet hat dann hatte man auch mal keine anderen Menschen mit auf dem Foto. Beim Verlassen gegen Mittag wurde es dann schnell noch viel voller und wir dachten nur: "Nichts wie weg hier".

Der Haupteingang zu den Wasserfällen ist von der Stadtmitte vom Ferienort Triberg mit seinen steilen Straßen aus leicht und schnell per Fuß zu erreichen. Vier weitere Eingänge bieten die Möglichkeit, von allen Seiten zu den Wasserfällen zu gelangen. Ohne Bezahlung kommt man hier also nicht näher ran, der Eintritt kostet 6,00 Euro pro Person ohne Gästekarte, mit Karte gibt es 0,50 Cent Ermäßigung. Es gibt auch Kombiticktes mit dem im Jahr 1936 erbauten Schwarzwaldmuseum, dieses zeigt das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Schwarzwälder.

Wir haben etwas unterhalb der Asklepios-Klinik, natürlich kostenpflichtig, geparkt und waren so schnell an der Kasse. Hier gibt es diverse Bauten und allerhand Schwarzwaldkitsch, einen Schinkenstrasse sowie Deutschlands größten Greifvogel- und Eulenpark. Für einen Besuch hatten wir bei dem schlechten Wetter aber keine Lust mehr.

Schön ist die Region auf jeden Fall, hier wo das Wasser der Gutach über mächtige Granitstufen 163 Meter bergab tosend in einen bewaldeten Talkessel stürzt. Auf zum Teil gut ausgebauten, asphaltierten Wegen entlang der Fallstufen erlebt man ein grandioses Naturschauspiel und hat immer wieder neue Ausblicke. Fotografieren war bei den schlechten Lichtverhältnissen schwierig.

Besonders eindrucksvoll sind die Wassermassen zur Schmelzwasserzeit im Frühjahr und natürlich nach starken Regenfällen. Auch im Winter bieten sie einen besonderen Anblick, vor allem wenn die Fälle vereist sind.

Beliebt für Selfies sind die zwei Holzbrücken und die Plattform unterhalb der Fälle. Die Wasserfälle werden sogar bis 22:00 Uhr beleuchtet und sind selbst im tiefsten Winter noch teilweise begehbar.







Kaskadenweg

Die Triberger Wasserfälle gliedern sich in zwei Kaskadengruppen die man von unten nach oben auf einem Seitenweg namens Kaskadenweg erwandert: Die oberen Fälle mit drei Hauptstufen fallen von 872 m auf 856 m ü. NN. Nach einem steilen Sturzbachabschnitt folgen die bekannten siebenstufigen Hauptfälle, die auf einer Laufstrecke von ca. 230 Metern von etwa 805 m auf 713 m ü. NN herabstürzen.

Mit Maske war der Gang bergauf eine Qual und immer wieder sind unsere Brillen beschlagen. Ab und zu blieben wir stehen um nach Eichhörnchen Ausschau zu halten, aber im Oktober haben sie sicher alle schon im Kogel geschlafen. Wir haben leider kein einziges gesehen.

Immerhin hatten wir hier endlich mal die Gelegenheit, einen seltenen Tannenhäher zu sehen. Selten kommt man als Naturfotograf in freier Natur näher an diese Vögel heran als hier an den Triberger Wasserfällen. Sie und auch die Eichelhäher haben sich an die Menschen gewöhnt, bleiben allerdings oft nur ganz kurz sitzen und sind nur mit viel Geduld oder Glück zu fotografieren. Die Häher haben im Laufe der Zeit gelernt, dass ihren die zahlreichen Touristen Nüsse und andere Leckereien mitbringen.

Mit 22 bis 33 cm Körperlänge ist der Tannenhäher ein mittelgroßer Vertreter seiner Familie, mit einem schwarz-braunen, weiß getüpfeltes Gefieder und einen langen, meißelförmigen Schnabel fällt er sofort auf im Tannenwald.

Für den Kaskadenweg braucht man ca. eine Dreiviertelstunde, es gibt noch den Kulturweg. Der führt zu einer Kapelle und man ist hier eine Stunde unterwegs. Der dritte Rundweg nennt sich Naturpfad und ist in ca. 90 Minuten zu bewältigen.









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