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SCHLOSS SIGMARINGEN

Das Hohenzollernschloss Sigmaringen steht auf einer Erhebung von Massenkalk mitten im Städtchen Sigmaringen, dem ich eine eigene Seite gewidmet habe. Nachdem wir durch die Altstadt gelaufen waren und uns dort mit einem leckeren Eis erfrischt hatten kamen wir zum Haupteigang am Schloss. Da wir von unserem Hotel leider keine Albcard bekommen hatten, zahlten wir hier 14,00 Euro Eintritt pro Person. Das Schloss kann jederzeit mit einem Audioguide selbständig besichtigt werden. Wer möchte, der kann auch an einer Führung teilnehmen die um 10:00 Uhr, 12:00 Uhr, 14:00 Uhr und 16:00 Uhr stattfindet.

Da man im Inneren Fotografieren darf, kann ich Euch auch Bilder von der Einrichtung zeigen, das wurde mir leider zum Verhängnis, mehr dazu weiter unten. Hier ist die Webseite vom Hohenzollernschloss Sigmaringen.

In den Jahren 1460 und 1500 wurde die ehemalige Burg zum Schloss umgebaut. Über die Grafen von Werdenberg gelangte Sigmaringen 1535 an das Hochadelsgeschlecht der Hohenzollern, nachdem Graf Karl von Hohenzollern die Grafschaft Sigmaringen als Lehen erhielt. Vier Jahre später kam es zu einem verheerenden Schlossbrand. 1540 ging Sigmaringen endgültig an das Haus Hohenzollern, Graf Karl I. von Hohenzollern bezog das Schloss und so wurde Sigmaringen Sitz einer zollernschen Linie.

Während des Dreißigjährigen Kriegs besetzten die Schweden das Schloss im Jahr 1632. Sie wurden vertrieben und eroberten es erneut, dabei wurde der östliche Teil durch einen Brand zerstört.

In den Jahren 1801 bis 1806 hatte Amalie Zephyrine von Salm-Kyrburg, die zu jener Zeit in Paris lebende Ehefrau des Erbprinzen Anton Aloys von Hohenzollern-Sigmaringen, gute Beziehungen zu Joséphine de Beauharnais, der Ehefrau von Kaiser Napoléon Bonaparte. Dadurch konnte sie die Mediatisierung von Hohenzollern-Sigmaringen als auch von Hohenzollern-Hechingen abwenden. Das Fürstentum Hohenzollern blieb im Gegensatz zu vielen anderen kleinen Fürstentümern als souveräne Herrschaft erhalten.

Sigmaringen war von 1806 bis 1849 Hauptstadt und Residenz des souveränen Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen, zu dieser Zeit wurde die Stadt unterhalb vom Schloss prächtig ausgebaut.

Als Folge der Revolution in Sigmaringen von 1848 verzichteten 1849 die Fürsten von Hechingen und Sigmaringen auf ihre Herrschaft, wodurch beide Fürstentümer 1850 an Preußen fielen. Von 1850 bis 1945 war Sigmaringen Sitz der preußischen Regierung für die Hohenzollernschen Lande. Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen war von 1858 bis 1862 preußischer Ministerpräsident. Prinz Wilhelm von Hohenzollern-Sigmaringen wird 1907 zum König von Rumänien gekrönt. Während des Ersten Weltkriegs diente das Schloss als Lazarett und Unterkunft für Flüchtlinge.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Abdankung des deutschen Kaisers Wilhelm II. 1918 verlor die Hohenzollern-Familie ihre politische Macht und Schloss Hohenzollern wurde zu einem Symbol für den früheren Adel. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss als Lager für Kunstschätze genutzt, um sie vor Bombenangriffen zu schützen. Nach dem Krieg wurde das Schloss Hohenzollern wiederhergestellt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es wurde zu einem bedeutenden Touristenziel und ist bis heute eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland.







Rundgang

Das Schloss wird noch heute teilweise von der Familie Hohenzollern bewohnt und und daher sind nicht alle Räume für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Schloss ist zudem Sitz der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern. Einige Tage später haben wir dann auch die Stammburg des Hauses Hohenzollern besucht.

Eine durchgreifende Neugestaltung erfuhr das Schloss nach dem großen Brand 1893, der fast das ganze Schloss erfasste. Hofbaurat Johannes de Pay und vor allem der Münchner Architekt Emanuel von Seidl führten sie im Stil des Historismus aus. Den Abschluss dieser Umbauten bildet die 1902 fertiggestellte Portugiesische Galerie, die den Innenhof des Hohenzollernschlosses zur Stadtseite hin abgrenzt.

In den letzten Jahrzehnten wurden verschiedene Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt, um das Schloss in seinem ursprünglichen Glanz zu erhalten.

Wenn man heute durch das Schloss geht, gibt es einige Highlights zu entdecken. Die Schlosskapelle ist ein beeindruckender Raum mit kunstvoller Gestaltung und dient als Ort für Gottesdienste und Hochzeiten. Der Rittersaal ist ein prachtvoller Saal mit hohen Decken und einer beeindruckenden Sammlung von Waffen und Rüstungen.

Die Fürstenzimmer waren einst die privaten Gemächer der königlichen Familie. Sie sind reich verziert und enthalten antike Möbel, Gemälde und kostbare Gegenstände. Der Königssaal ist ein großer Raum, der für offizielle Empfänge und Veranstaltungen genutzt wurde. Er ist mit prächtigen Wandteppichen, Kronleuchtern und Gemälden ausgestattet.

Auf dem Weg durch einen langen Gang dahinter habe ich an die verziehrte Decke geschaut, was ich da fotografieren kann. Dabei ging ich vorwärts und habe dabei ein paar eigentlich gut markierte Treppenstufen mitten im Flur vollkommen übersehen.

Wer "Hans-guck-in-die-Luft" spielt, der muss sich nicht wundern, wenn er fällt. Ich bin die drei Stufen schräg heruntergefallen, links an der Wand Halt suchend abgerutscht und mit den Rippen auf einen Holzvorsprung über der Fußleiste geknallt. Das hat im ersten Moment wahnsinng weh getan. Die Führerin einer Priestergruppe holte Hilfe, während die schwarz gekleideten Herren nur neugierig um die Ecke schauten. Das nette Museumspersonal kam dann mit Eisbeutel und Stuhl, damit ich mich einen Moment ausruhen konnte. Komischerweise entstand später kein blauer Fleck, aber unter der Brust hatte ich noch zwei Wochen Schmerzen - Rippenprellung.

Das Ende des Rungangs ist kriegerisch. Zuerst kommen allerlei ausgestopfte Tiere und dicht an dicht hängen Geweihe an den Wänden. Auf jedem der vielen Schädel sind Ort und Datum der Jagd und das (Geweih?)-Gewicht vermerkt. Im Waffensaal werden historische Waffen, Rüstungen und Uniformen aus verschiedenen Epochen ausgestellt. Das frühere Erscheinungsbild der Waffenhalle mit dem neogotischen Rippengewölbe und der Holzvertäfelung der Wände blieb bis heute erhalten. Anhand von 17 Stationen wird dort die Waffengeschichte des Sigmaringer Hohenzollernschlosses vom 14. bis zum 20. Jahrhundert erklärt.









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