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Vier Nächte haben wir im wunderbaren Ferienhaus Donautal gewohnt, das sich im Ortsteil Laiz befindet. Der Ort mit hübscher Kirche war bis 1974 noch eine selbständige Gemeinde. Im Jahr 1975 wurde Laiz dann in die Kreisstadt Sigmaringen eingemeindet.
Geologisch befindet man sich hier an einer interessanten Übergangsstelle an dem sich das durch steile Jurafelsen eingeengte Flussbett der Donau in Richtung der angrenzenden Kreisstadt Sigmaringen in eine Flussaue verbreitert. Dort befindet sich der Schaukelweg von Laiz nach Sigmaringen.
Auf dieser Seite berichte ich über die andere Seite von Laiz, hier sind wir zwei Mal am Abend zu einem Spaziergang aufgebrochen. Von der Ferienwohnung erreicht man den oberhalb einer Wohnsiedlung gelegenen Aussichtsfelsen namens Borren.
Direkt unterhalb vom Felsen befindet sich ein kleiner Parkplatz. Dieser ist ein guter Startpunkt für die Wanderung auf dem Premiumwanderweg Klosterfelsenweg. Hier zweigt von der Donautalstraße ein Weg ab, der parallel zu einem Altarm der Donau einen Halbkreis beschreibt. Diese Alte Donautalstraße wurde 1847 vom Fürstenhaus Hohenzollern geplant und der Bau 1848 bei der Märzrevolution unterbrochen. 1852-58 erfolgte der sehr aufwendige Ausbau mit Tunnel, Galerien, Setzmauern und Randsteinen durch die preußische Regierung. Seit dem Neubau der Donautalstraße im Jahr 1966 ist diese alte Strecke für KFZ-Verkehr gesperrt und nur noch Fußgängerweg. Unwillkürlich stellt sich die Frage, wie wenig Verkehr hier wohl vor 1966 gewesen sein mag, wo heute doch jeder bessere Feldweg mit dieser alten Hauptstraße mithalten kann.
Auf der Hangseite steht dichter Ahorn-Eschen-Wald, der von zahlreichen Mauselöchern durchzogen ist. Ganze Rötelmäusefamilien kommen hier am Abend raus und laufen umher, allerdings sind die scheuen Tierchen recht schwer zu fotografieren.
Zur Dämmerung trafen wir hier meist nur ein paar Jogger oder Leute mit Hund. Ein Grillplatz liegt unweit des Wanderweges in der Nähe des Parkplatzes Alte Donau.
Im Gegensatz zum Oberrhein gibt es an der oberen Donau nur wenige Altwässern. Das liegt zu einem großen Teil daran, daß deren Oberlauf nur wenig begradigt wurde, aber auch an der Zerstörung vieler Altwässer.
Um so bedeutender sind deshalb die wenigen, heute noch existierenden Altarme für die Tier- und Pflanzenwelt. Das Altwasser hier bei Laiz ist eines der größten und botanisch interessantesten Donau-Altwasser in Baden-Württemberg. 1992 wurde es als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Schilfröhrichte mit einem hohen Anteil an Fluss-Ampfer nehmen den größten Teil der Ufer- und Flachwasserzone ein, im tieferen Wasser bildet die Gelbe Teichrose dichte Bestände und die Sumpf-Schwertlilien blühten gerade. Hier soll es auch Bisamratten geben, die haben wir aber nicht gesehen.
Wie bei vielen anderen Altwässern im Donaugebiet verdankt auch das Laizer Altwasser seine Entstehung dem Bau der Eisenbahnstrecke durch das Donautal Mitte der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts. Der runde Talkessel bei Laiz würde bis dahin mehrmals im Jahr von der Donau überschwemmt, die Schienenstrecke muste also auf eine hochwassersichere Ebene gelegt werden. Daher schnitt man mit dem Bahndamm die weite Flußschleife einfach ab und führte die Donau in einem befestigten Kanal daneben auf dem kürzesten Wege durch das Tal.
Zurück blieb ein etwa 1.500 Meter langer Flußbogen, Ackerflächen reichen bis nahe an den Innenbogen des Altarms heran. Bei Hochwasser dient das Gebiet als Rückhaltebecken, weil es große Mengen Wasser speichern kann.
Ein ca. einen Meter tiefer Graben wurde vor wenigen Jahren ausgebaggert, um der rasch voranschreitenden Verlandung entgegenzuwirken. Auf der freien Siedlungsfläche konnte sich das als Pionierart bekannte Tausendblatt ungestört ausbreiten. Der südöstliche Zipfel führt nur noch wenig Wasser.
Am Ende vom Weg erreicht man die Landstraße, oberhalb befinden sich einige gespaltene Felsen. Direkt gegenüber auf der andern Straßenseite ist man dann schon im Fürstlichen Park in Inzigkofen mit seinen zahlreichen Attraktionen, über den ich schon im Vorjahr eine eigene Seite erstellt habe.
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