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KLIMA UND GEOGRAPHIE

Georgien ist ein Land mit starken Klimagegensätzen. Über das ganze Land gesehen spricht man in Georgien oft von einem mediterranen Klima. Aber im Land findet man vom alpinen Klima über kontinentales Klima bis hin zu einem fast tropischen Klima fast alles.

Die beste Reisezeit für Georgien ist der Frühling von April bis Juni, der jedoch ziemlich wechselhaft ist. Dann hat man aber grüne Grasebenen und blühende Wiesen. Sehr schön ist auch der Herbst in den Monaten September und Oktober.

Ich kann aus eigener Erfahrung nur über unsere Reise im September berichten. Es war sehr warm und wir hatten 3 Wochen lang sonniges Wetter. Einen Nachmittag in Stepanzminda mal ein paar Schauer, am nächsten Morgen waren die Berge wieder unter wolkenlosem Himmel zu sehen. Rund um Batumi war es diesig und schwül, aber nicht klar. Und in Vardzia hat es gebrannt, auf Grund der langen Trockenheit.

Der Schnee in den Bergen von Swanetien war in diesem Sommer noch ein bisschen mehr geschmolzen als üblich und am ab Mitte September bagannen die Laubwälder sich rostrot zu färben. In Kacheteien war die Weinernte schon in vollem Gange, an den Balkonen der Häuser hingen aber noch viele Tafeltrauben.

Die Einheimischen berichteten von einem extrem heißen Sommer 2017, in Tbilissi war das Thermometer kaum unter 30°C gefallen, teilweise herrschten wochenlang Temperaturen über 40°C.

Dann, in den letzten Tages des Septembers und auch unseres Urlaubs, veränderte eine Regenfront alles. Wir waren gerade in Lagodekhi und es regnete zwei ganze Tage am Stück durch. Die Wolken hingen tief bis in die kachetische Ebene. Danach war der Kaukasus zum ersten Mal weiß, es gab Schnee bis runter auf 2.000 Meter. Ein imposanter Anblick.

Diese ersten Regenfälle läuten im Hochgebirge den Beginn des Winters ein, der dann recht schnell kommt.



Klimavielfalt

Das Klima in Tbilissi ist kontinental gemäßigt, man kann es mit dem östlichen Mitteleuropa vergleichen. Die Temperatur beträgt im Jahresdurchschnitt 12,6 °C, die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge 518 mm. Die Hauptstadt liegt in etwa so weit südlich wie Rom und Istanbul, daher sind die Sommer etwas länger als in Mitteleuropa.

Bereits ab Ende April kann es hier sehr heiß sein und sommerliche Temperaturen können bis in den Oktober anhalten. Im Frühsommer Mai/Juni gibt es häufig Gewitter mit Starkregen, im Sommer Juli/ August ist es teilweise extrem heiß. Dann flüchten viele Stadtbewohner in die Berge oder ans Schwarze Meer zum Abkühlen. Der Winter von Dezember bis März ist kurz, jetzt gibt es oft Frost und Schnee. Der bleibt zwar nicht lange liegen, aber die Bewohner der Hauptstadt leiden dann trotzdem. Denn viele Gebäude haben weder Isolierung noch ausreichende Heizungen.

Die Schwarzmeerküste und die Kolchis-Ebene westlich des Suramigebirges besitzen ein subtropisches-mediterranes, teilweise feuchtes Klima. Der Meereseinfluss führt zu milden Temperaturen im Winter und warmen Sommern, allerdings mit einer hohen Luftfeuchtigkeit. Die Jahresniederschläge liegen an der Küste zwischen 1.200 mm im Norden und bis zu üppigen 2.000 mm im Süden. In Batumi kann man nicht immer mit blauem Himmel rechnen. Von West nach Ost lässt die Niederschlagsneigung nach.

Die Gebirgsregionen weisen alpines Klima auf. Der große Kaukasus im Norden bildet einen wichtigen Schutz vor den ganz kalten Luftströmen aus Russland und der kleine Kaukasus im Süden bildet eine Klimascheide zu den heißen Klimabedingungen im Iran und Irak. Die Temperaturen nehmen hier mit zunehmender Höhe ab, wobei sie auch im Sommer recht niedrig bleiben. Tuschetien und Chewsuretien sind vor Juni kaum zugänglich, da die Straßen sehr schlecht sind und man immer mit Regenfällen rechnen muss. Man sollte die Sonneneinstrahlung aber nicht unterschätzen, ein guter Sonnenschutz ist beim Wandern hier Bedingung.

Im Winter können die Temperaturen bis -40 °C fallen und es gibt starke Schneefälle. Einige Gipfel sind von ewigem Eis bedeckt, einige Dörfer in höheren Lagen etliche Monate eingeschneit - oder sie werden komplett verlassen, da es nichts zum Überleben gibt.


Geographie

Georgien befindet sich in Vorderasien, wird aber von seinen Bewohnern als Balkon Europas bezeichnet. Es wird vom Großen und Kleinen Kaukasus sowie dem Schwarzen Meer begrenzt. Die Nachbarländer sind Russland, Armenien, Türkei und Aserbaidschan. Mit 69.700 m² entspricht die Fläche Georgiens etwa der des Bundeslandes Bayern.

Dabei weist es aber auf dem engen Raum eine ähnliche Vielfalt an regionalen Besonderheiten auf, wie ganz Deutschland mit seinen sechzehn Bundesländern. Die 4,4 Millionen Einwohner leben in diesem Land mit Tausenden Baudenkmälern, Kirchen, Festungen, Ruinen und Türmen.

Selbst wenn man nur eine kurze Zeit in Georgien unterwegs ist kann man die unterschiedlichen Kulturen kennenlernen: die der Swanen, der Mengrelen, der Kacheten, der Imereten, der Gurier, der Dschawacheten, der Chewsureten, der Tuscheten und Kisten, der Aserbaidschaner im Osten, der Armenier im Süden, der adscharischen Bergbewohner und der Bewohner von Batumi. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung lebt in der Hauptstadtregion, die Tbilissier, verstehen sich als multinationale und kosmopolitische Weltbürger.

Die heutige administrative Gliederung Georgiens bildet die historischen Provinzen nicht ganz ab. Es gibt neun Regionen, zwei Autonomien und die Hauptstadt Tbilissi. Abchasien und Süd-Ossetien stehen nicht unter der Kontrolle Georgiens, und während Abchasien den Georgiern ebenso wie Adscharien als Autonomie gilt, ist Südossetien im georgischen Verständnis Teil von Schida Kartlis.

Ähnlich abwechslungsreich ist auch die Geographie des Landes, das von Gebirgen geprägt ist, die 87% der Landesfläche bedecken. Im Norden befindet sich der Grosse Kaukasus, im Süden erheben sich die Rücken des kleinen Kaukasus sowie Teile des Armenischen Hochlandes. Im Westen befindet sich die Kolchische Tiefebene, im Osten dehnt sich die Transkaukasische Senke aus. Der Lichi-Gebirgszug trennt den westlichen und östlichen Landesteil voneinander.

Der höchste Gipfel in Georgien ist mit 5.089 Metern über dem Meeresspiegel der Schchara auf dem Hauptkamm Großen Kaukasus, der einen Teil Grenze zwischen Georgien und Russland bildet. Der längste Fluss Georgiens ist der insgesamt 1.364 Kilometer lange Mtkvari, der das Land vom Oberlauf vom Süden nach Osten auf 351 Kilometer Länge durchzieht. Einer der Flüsse, die das kaspische Meer vor dem Austrocknen bewahren. Größter See ist der auf 2.073 Metern Höhe gelegene Parawani mit einer Ausdehnung von 37,5 Quadratkilometern.


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