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| In der Festung |
Die Festung von Ananuri liegt oberhalb des Schinwali-Stausees und ist auf Grund ihrer Lage eines der beliebtesten Fotomotive in Georgien. In jedem Prospekt oder Reiseführer ist sie abgebildet. Da fast jeder Tourist, wenigstens für einen Tagesausflug, auch den Berg Kazbek sehen möchte, kommt er automatisch bei der Fahrt von Tbilisi über die Georgische Heerstraße nach 67 Kilometern hier in Ananuri vorbei. Und alle halten an, egal, ob mit Fahrer oder Reisebus.
Falls es eine Wahl zum am meisten überlaufenen Reiseziel in Georgien gibt, Ananuri würde sie locker gewinnen. Auf der Hinfahrt in Richtung Stepanzminda war der Parkplatz so voll, dass wir spontan beschlossen haben daran vorbei zu fahren. Schließlich war Sonntag und wir waren nicht weiter überrascht, denn dann machen auch viele Menschen aus der Hauptstadt einen Ausflug in die Umgebung.
Nach drei Nächten, die wir im Rooms Hotel in Stepanzminda verbrachten, kamen wir dann auf dem Weg nach Borjomi wieder an Ananuri vorbei. Diesmal gab es eine ganze Menge freie Parkplätze, trotzdem herrschte hier Rummel wie auf dem Jahrmarkt.
Den Weg zur Kirche muss man sich durch eine Gasse von Verkaufsständen bahnen, Touristen aus aller Herren Länder laufen den schmalen Weg entlang. Es ist steinig und steil, trotzdem laufen auffallend viele Damen mit Schlappen und Minirock in Richtung orthodoxe Kirche. Dabei machen sie ständig Selfies.
Die Verkäufer rechts und links bieten alles Mögliche an: vom Honig über Kinderspielzeug, selbst gebastelte Püppchen, kirchliche Deko-Artikel, Ikonen, Marmeladen, Churchkhela bis hin zu den allgegenwärtigen Stricksocken. Man kann sich hier in traditioneller Tracht mit Schaffellmütze gegen 2 Lari Gebühr fotografieren lassen, so wie die fröhliche Gruppe auf dem ersten Fotos, oder sogar für Fotos auf ein Pferd steigen.
Hat man die Gasse hinter sich, dann betritt man an der Seite den Hof, der in die Burg führt. Ihre ältesten Teile werden ins 13. Jahrhundert datiert. Der Komplex umfasst religiöse, weltliche und auch militärische Gebäude. Es gibt ein georgisches orthodoxes Kloster und zwei große Kirchen: die ältere und kleinere Erlöserkirche und die 1689 erbaute große Kreuzkuppelkirche der Entschlafung der Gottesmutter.
Am Eingang liegen Tücher für die Frauen bereit, den Besuch sollte man nicht versäumen, denn immerhin gilt diese Kirche als eines der wichtigsten Denkmäler des Mittelalters in ganz Georgien. Im Inneren ist sie sehr beeindruckend mit schönen Fresken und Ikonen geschmückt. Außen an den Wänden kann man rundum reichem Reliefschmuck bewundern.
Asiaten kletterten auf die Mauern, um Gruppenfotos mit Selfie-Stick zu machen, dazwischen fromme Pilger die zum Gebet hierher kamen.
Die Ringmauer mit einem quadratischen Bergfried wurde durch mehrere Ecktürme verstärkt und ist noch in einem gutem Zustand. Die Mauer ist aus Naturstein errichtet und schließt nach oben mit halbkreisförmigen Zinnen ab. Der dem See zugewandte kleinere Teil der Burg besteht heute leider nur aus Ruinen. Von hier aus wurde das strategisch wichtige Aragwi-Tal kontrolliert.
Der Ort war Schauplatz von unzähligen Schlachten, die bedeutend für die Geschichte von Georgien waren. Im Jahre 1739 musste die Burg einen schweren Brand überstehen, bei dem viele Teile der Anlage zerstört wurden.
Von der Mauer hat man einen schönen Blick auf den Stausee mit durch Gletscherabrieb türkis gefärbtem Wasser, der im September etwas leerer war als direkt nach der Schneeschmelze. Die 102 Meter hohe Staumauer Zhinwali wurde 1986 fertiggestellt, es wird Trinkwasser gewonnen und ein Wasserkaftwerk betrieben. Von Ananuri führt eine 36,7 Kilometer lange Rohrleitung bis nach Tbilissi.
Unten am Stausee befindet sich in den heißen Sommermonaten ein beliebter Badestrand. Die beste Position für Bilder von Ananuri hat man von der Brücke, die über einen Seitenarm des Stausees führt.
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