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Nachdem wir einen Ausflug durch die Truso Gorge in das wunderschöne Truso Valley gemacht hatten, kamen wir am Nachmittag zurück auf die Georgische Heerstraße. Ein Stück führen wir zurück in Richtung Stepanzminda, hatten bis zum Einbruch der Dunkelheit aber noch ein paar Stunden Zeit.
Es gab zwei Alternativen: Noch einmal in die Darialschlucht, die wir am ersten Tag schon besucht hatten, und dort zu dem Wasserfällen von Gveleti wandern? Aber auf einen mageren Wasserfall im September hatten wir eher wenig Lust.
Oder doch lieber noch einmal kurz in das Tal in Richtung Dschuta, meist auch Juta geschrieben, schauen?
Nachdem wir im Dorf Sioni an der Heerstraße noch die beeindruckende Lage der Kirche vor schön erleuchteter Felswand fotografiert hatten, auf dem ersten Bild zu sehen, kamen wir ein paar Kilometer weiter ins Dorf Achkhoti.
Hier zweigt die S 147 nach Osten ab, die über Sno nach Dschuta führt und dort endet. Für diese Fahrt abseits der Hauptstraße ist ein Geländewagen erforderlich. Nur die Straße von der Hauptstraße bis Sno ist asphaltiert, danach fährt man ausschließlich über Schotterpisten, die zum Glück nur an einigen wenigen Stellen sehr holprig waren.
Am Straßenrand zwischen Achkhoti und Sno sollen mannshohe Gesichter stehen, die von einem lokalen Künstler in die Felsen geschlagen wurden. Auf Fotos habe ich sie gesehen. Auf der Fahrt haben wir uns die Augen aus dem Kopf geguckt, konnten diese Kunstwerke aber leider nicht entdecken.
Unten ist ein Foto von Gerhard Korts zu sehen, das ich verwenden darf. Wie man am Gras sieht ist es in einer grüneren Jahreszeit entstanden.
Der Name Sno kommt jedem Reisenden bekannt vor, denn ein Mineralwasser mit gleichem Namen steht in vielen Hotels in kleinen Plastikflaschen auf dem Nachttisch.
Das Dort ist nett, hier befindet sich eine kleine Burgruine mit Wehrturm aus dem 16. Jahrhundert im Zentrum. An der Straße liegt ein großer auffälliger Bau, es handelt sich dabei um eine Akademie der georgisch-orthodoxen Kirche.
Der nächste Ort im Tal heißt Akhaltsikhe. Hier beginnt ein schöner und nicht überlaufener Wanderweg, den wir eigentlich auch auf dem Programm hatten. Leider war aufgrund unserer Panne am Vortag dafür keine Zeit mehr. Er führt vom Ort aus in die Berge am Flüsschen Artkhmostsqali vorbei. Ziel ist Artkhmo, ein verlassenes Dorf, das man bei dieser relativ einfachen Wanderung nach 10 Kilometern erreicht. Für die ganze Wanderung braucht man drei Stunden.
Soviel Zeit hatten wir leider nicht, aber die Sonne schien und die Landschaft wurde immer schöner. Daher beschlossen wir, noch ein Stück weiter über die 18 Kilometer lange Schotterstraße zu fahren. Sie folgt einem engen Flusstal mit steilen Wänden. Unten rauscht ein malerischer Wildbach, am Berg kommen zahlreiche Quellen aus der Felswand. Einige bilden kleine Wasserfälle, andere führen in ein Becken und sind liebevoll gepflegt. Diese Quellen sind geliebten Verstorbenen geweiht, von denen auch Fotos angebracht wurden.
Im Sommer blühen hier im Tal zahlreiche Wildblumen, ein paar Exemplare konnten wir noch entdecken. An den steilen Hängen warteten Heuhaufen auf den Abtransport. Im Winter ist das Tal 6-7 Monate von der gesamten Welt abgeschnitten, der Ort ist mit 2200 m Höhe eine der höchstgelegenen ganzjährig bewohnten Siedlungen.
Eine Gruppe Motorradfahrer auf Crossmaschinen kam uns entgegen und einige andere Autos, in Richtung Dschuta waren wir alleine unterwegs. Am Ende des Tals liegt dann malerisch der Ort, überragt vom 3.842 Meter hohen Berg Tschauchi.
Man kann hier bei Familien in einem der etwas mehr als einem Duzend Häuser wohnen, es gibt auch schon ein Hotel und einen Campingplatz. Der Ort wirkt ziemlich modern und ist Traumziel für Wanderer, denn hier beginnen die Routen in die wilde in die Bergregion Chewsureti. Mehrere Tage ist man dabei meist unterwegs, übernachtet wird in Zelten. Für Fahrten zum Bärenkreuzpass oder nach Schatili braucht man ein Allradfahrzeug und einen ortskundigen Führer.
So ist die beliebte Wanderung von Dschuta nach Roshka über den Chaukhi Pass auch als Wanderung durch die "Georgischen Dolomiten" bekannt, eine Beschreibung davon gibt es hier. Kletterer finden an der Nordflanke des Tschauchi an den 800 Meter hohe Felswänden ihre Herausforderung.
Wir haben bei rasch sinkender Sonne nur einen Blick auf das schön gelegene Dschuta geworfen, dann wurde es zu spät und wir haben gewendet und sind die Strecke wieder zurück gefahren. Die Lage lohnt sicher einen längeren Aufenthalt, Saison ist hier aber nur von Mitte Juni bis Ende September.
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Sno
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