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Wer in der Region rund um Kutaissi wohnt, der besucht mit Sicherheit auch die Top Attraktion in der Region: die Prometheus Höhle nahe der Ortschaft Kumistavi. Der Eingang ist gut zu erreichen und liegt etwa 6 Kilometer hinter Tskaltubo und 22 Kilometer von Kutaisi entfernt, er ist mit "Prometheus Cave" gut ausgeschildert.
Es gibt noch eine weitere Höhle in der Region: die Sataplia Höhle. Sie wurde 1925 von Heimatforscher Petre Chabukiani entdeckt und im Jahr 1934 fand man in der Nähe der Höhlen versteinerte Dinosaurierspuren. Sataplia bedeutet "Honig" auf georgisch.
Da wir nicht genug Zeit für beide Höhlen hatten, entschieden wir uns für das größere und touristischere Höhlensystem.
Das Karstgebiet von Imeretien ist für zahlreiche, weitläufige Höhlensysteme bekannt, die noch immer nicht vollständig erforscht sind. Ihr Potential als Schutzraum im Falle eines Atomkrieges wurde zu Sowjetzeiten erkannt, so wurden zahlreiche geheime Expeditionen durchgeführt. Geologen aus Tbilisi fanden im Jahr 1984 die Prometheus-Höhle und erhielten dafür eine Prämie von 100 Rubel.
Im Sommer 2012 wurde der moderne Zugang zur Prometheus Höhle für die Öffentlichkeit fertiggestellt. Seitdem werden hier Touren mit Führung und im Anschluss eine kurze Bootstour angeboten. Damals kostete der Eintritt noch 6 Lari und 7 Lari die Bootstour. In alten Reiseführern findet man ebenfalls noch ähnliche Preise. Umso schöner, wenn man dann wie wir im September 2017 vor dem Kassenschalter steht und 15 Lari Eintritt und 20 Lari für die Bootstour zahlt, also 70 Lari für zwei Personen. Wobei man sich die Bootsfahrt aber auch sparen kann, mehr dazu später.
Heute zählt die Prometheus-Höhle zu einer der bedeutenden Sehenswürdigkeiten in der Region.
Es ist ja nicht so, als hätte man nicht weltweit schon Tropfsteinhöhlen gesehen. Da kommen einige zusammen, trotzdem ist jede Höhle anders und bietet andere Highlights. Rundum gibt es zahlreiche, teilweise bei Extremtouren zugängliche und teilweise noch unerforschte Höhlen, insgesamt sollen es 15 Kilometer sein.
Nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten und die meisten noch mal schnell auf der Toilette waren, ging die Führung los. Erstmal kommt eine Freitreppe hinunter in ein Karstloch, in dem sich unten der eigentliche Eingang zur Höhle befindet. Die große Gruppe wurde vor dem Höhleneingang aufgeteilt: Englisch und Russisch. In der englischsprachigen Gruppe waren wesentlich weniger Teilnehmer.
Zuerst steigt man hinter dem Eingang noch zahlreiche Treppenstufen hinunter ins Höhlensystem, die durch die überall durchdringende Feuchtigkeit stellenweise schlüpfrig sind. Wir wussten im Vorfeld, dass hier mit bunter Beleuchtung gearbeitet wird, was bei in den meisten Ländern eher verpönt ist, weil nicht naturnah. Wir waren uns nicht sicher, ob uns das gefällt. Aber es ist sehr gut gemacht, hier wird mit LED Licht gearbeitet, von der deutschen Firma Cavelighting installiert.
Die Führung folgt 1.420 Meter den betonierten Pfaden mit rund 800 Treppenstufen in südwestlicher Richtung. Gezeigt werden ca. 15 Hallen, die höchste Decke ist 21 Meter hoch. 14°C ist es hier unten permanent, eine Jacke ist somit nicht verkehrt, und schon der erste Saal, die Kolkheti Hall ist viel größer als viele andere Höhlen. Ab hier erschallt ruhige klassische Musik, die uns den ganzen Weg lang begleitet. Vivaldi und bunte Lichter als Untermalung beim Bestaunen von versteinerten Wasserfällen, Tropfsteinwänden und Zapfen an der Höhlendecke. Die Tropfsteine werden wechselnden Farben bestrahlt, wenn einem Rot nicht gefällt, dann wartet man eine Weile und das Ganze wird Blau. Das war schon ziemlich beeindruckend und wir hatten es als wesentlich kitschiger erwartet.
Ein Stativ darf man auf der Tour nicht mitnehmen und den Blitz nicht einsetzen. Zum ausgiebigen Fotografieren hat man keine Zeit, die Tour geht doch recht flott voran. Wir waren immer die letzten, bekamen aber mit den Voreinstellungen für Nachtaufnahmen auch Freihand ein paar ganz gute Aufnahmen hin. Dank hoher ISO-Werte heute für die meisten Kameras kein Problem mehr. Allerdings wurden die Farben auf den Digitalbildern noch etwas greller als in Wirklichkeit.
Ein bisschen kurz fanden wir dann am Ende nach einer Stunde die Bootstour, aber man sollte ja alles mal mitmachen. Unten im Video ist die Fahrt zu sehen.
Die Gruppe wurde noch einmal aufgeteilt, die meisten gingen zu Fuß aus der Höhle. Am Ufer eines unterirdischen 13°C kühlen Flusses warteten wir an einem betonierten Anlegesteg auf ein beleuchtetes Elektroboot mit 8 Plätzen, das leise durch das schwarze Wasser glitt. Man hört nur ein Plätschern, während man durch die dunkle Höhle in Richtung Ausgang fährt. Wer hier aber noch ein Highlight wie einen weiteren Saal erwartet, der wird enttäuscht. Ab und zu sind die Wände mal schwach beleuchtet, doch der Großteil liegt in Finsternis unter einer niedrigen Steindecke. Deshalb muss man hier einen Helm tragen. Ein Teil der Strecke ist natürlich, einige Stücke wurden erst nach Erweiterungsarbeiten zu einem befahrbaren Tunnel. Nach 380 Metern ist man dann viel zu schnell wieder draußen und wird am Ufer abgeladen.
In der Hauptsaison sollte man relativ früh hierher kommen, denn die Batterien der Boote sind am Nachmittag oft leer und können bei großem Andrang nicht mehr so schnell aufgeladen werden.
Video zum Thema
Google Map zum Thema
Eingang zur Prometheus Cave
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