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Viele Touristen, die hawaiianischen Boden betreten, bekommen am Flughafen von hübschen Mädchen zur Begrüßung einen duftenden Blütenkranz umgelegt. So stellen sich die meisten Besucher ihre Ankunft vor. Heute ist diese Geste meist arrangiert durch den Reiseveranstalter und muss teuer bezahlt werden. Manchmal ist das Ding dann auch aus Plastik- oder Seidenblumen oder eine billige Muschelkette. Fehlt nur noch der Anhänger "Made in Hongkong"
Das Umhängen eines Lei-Kranzes zur Begrüßung ist allerdings wesentlich mehr als schnöde Touristenwerbung. Lei-Ketten gehören auf Hawaii zum Alltag wie Essen und Trinken und sie müssen auch nicht immer aus Blüten gefertigt sein.
Es gibt unzählige Arten von Leis. Neben kommerziell gefetigten Teilen lebt immer noch die Kunst, die wertvollen Gebinde in Handarbeit herzustellen. Dabei spielen die Farben und die Anzahl der Blüten eine wichtige Rolle. Die Rippe eines Kokosblattes dient als Nadel, Fäden werden von einem Strauch gewonnen.
Das traditionelle Aufreihen von Blüten nennt sich Kui. Durch flechten von Blumen bekommt man einen Hili. Windet man die Blüten, entsteht ein Wili. Humu-Humu oder Papa werden durch Nähen verbunden. Sobald ein Lei auf einen Hintergrund befestigt wird, heißt er Haku. Letztere trägt man meist auf dem Kopf.
Jährlich am 1. Mai ist Lei-Day in Hawaii. Dann finden Wettbewerbe statt und die Wahl der Lei-Blütenkönigin. Diese muss hawaiianische Abstammung nachweisen und den traditionellen Hula meisterhaft beherrschen. Selbstverständlich muss sie auch schön sein.
Die meisten Leis bestehen heute aus verschiedenfarbigen Plumeria-Blüten, auch Frangipani genannt. Am seltenseten sind die dunkelroten Blüten, gelbe sind verbreiteter. Leider halten diese Leis nur einen Tag. Andere kann man in einer aufgeblähten Plastiktüte mit viel Luft, worin sie locker liegen können, auch sicher bis Europa transportieren. Orchideen-Leis sind dazu am besten geeignet, weil man sie auch ohne große Farbverluste zu Hause trocknen kann und so ein wertvolles Andenken hat.
Leis kann in Hawaii jeder tragen, der Bankbeamte hinter dem Schalter, die Verkäuferin, der japanische Tourist oder sogar ein Polizist im Dienst. Ein Lei gilt nach wie vor als klassisches Freundschaftsgeschenk; hat jemand Geburtstag wird er bis zu den Ohren mit diesen duftenden Gebinden überhäuft. Schnittblumen sind weitgehend unbekannt.
Nicht alle Leis sind aus Blüten. Es gibt auch welche aus Nüssen (Candle Nuts). Die sind allerdings sehr selten und dem entsprechend teuer. Ganz früher fertigten die Menschen auch Leis aus Federn an, das Tragen war aber den oberen Kasten vorbehalten, ebenso wie die Leis aus seltenen Muscheln.
Aus Ti-Blättern werden die Röcke der Tänzer des traditionellen Hula und auch einige Leis, vor allem für Männer, gefertigt.
Ti wächst reichlich, ob kultiviert oder wild, in den tropischen Regionen des pazifischen Raums und Südostasiens. Vom Meeresspiegel bis hin zu 1300m.ü.M wächst diese Pflanze. Die Bewohner von Hawaii pflanzen Ti-Sträucher um ihre Häuser und Kirchen, das soll Glück bringen.
Der botanische oder wissenschaftliche Name dieser Pflanze aus der Familie der Liliengewächse ist "Terminalis Cordyline". In Hawaii wurde sie durch die frühesten polynesischen Siedler eingeführt. Ti galt als heilig und gehörte dem Gott Lono Hawaii und der Göttin des Hula, Laka.
Schon die Kahunapriester trugen Ti-Blätter, entweder als Lei oder als Kleidung, wenn sie alte Rituale leiteten.
Hier habe ich noch einige Links zum Thema Lei gefunden:
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