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Die hawaiianischen Vulkane bergen heute kaum noch Geheimnisse. Die Forscher am Hawaii Volcanoes Observatory, das direkt am Kraterrand des Kilauea auf Big Island liegt, können heute sehr präzise vorraussagen, wann der nächste Ausbruch stattfindet und wo die Lava an die Oberfläche tritt. Seit Jahrzehnten ist kein Mensch mehr bei einem Vulkanausbruch ums Leben gekommen und Häuser können nach Warnung rechtzeitig geräumt werden.
Hawaiis Vulkane sind friedlich, sie werden oft mit einem Kochtopf ohne Deckel verglichen: Der Inhalt brodelt und kocht gelegentlich mal über, es entsteht aber kein Druck, der sich in Explosionen und Asche-Regen entlädt und es entstehen geringe Gase. Das Magma lässt Ströme von Lava enstehen, die sich dann über mehrere Kilometer ausbreiten. Nirgendwo auf der Welt gibt es so leicht zugängliche, fleissige und friedliche Vulkane wie hier.
Der Kilauea auf Big Island wird in den nächsten 400.000 Jahren einer der aktivste Vulkane der Erde sein. Heute ragt er 1.000 Meter über den pazifischen Ozean. Aber er wird nach Prognosen der Forscher auf über 4.000 Meter Höhe anwachsen. Dies weiß man aus der Geschichte der Hot-Spot-Vulkankette, die sich bis an den chinesischen Festlandsockel erstreckt.
Der Vulkanismus in Hawaii entstand nicht wie anderswo an einer kontinentalen Randzone, wo sich einzelne Erdplatten aneinander reiben, sondern in der Mitte der riesigen pazifischen Platte. Sie bewegt sich über eine besonders heiße Stelle im Erdinneren hinweg, an der gewaltige Hitze aus der Tiefe kommt und wie die Flamme eines Schneidbrenners die Erdkruste durchsticht.
Von diesem Hot Spot wird die pazifische Platte durchlöchert und so entstehen die Vulkane, die gewaltige Mengen Magma an die Oberfläche befördern. Zieht die Platte weiter ( 10 cm im Jahr ), so brennt der Hot Spot ein neues Loch hinein.
So wächst schon jetzt 30 km südöstlich von Big Island eine neue Vulkaninsel heran, noch unterseeisch. Sie hat auch schon einen namen: Loihi. Vom Meeresboden aus ist sie 4.000 m hoch, noch 900 m fehlen bis zum Meeresspiegel. Ein richtiger "Baby Vulkan". Er hat auch eine eigene Website: Loihi Vulkano
Das Magma hier auf Hawaii hat einen besonders geringen Anteil von Silizium. Daher ist es sehr dünnflüssig und verliert, wenn es einmal an der Oberfläche ist, seinen Gasgehalt. Dann erstarrt es in bizarren Formen, Gasexplosionen kommen nicht vor. Die Hawaii-Lava bildet Basalt, je nach Temperatur und Beschaffenheit entstehen beim Erkalten unterschiedliche Strukturen im Boden und an der Oberfläche.
A´a Lava hat eine Temperatur zwischen 500 und 800°C, sie fließt langsam, enthält viel Gas und erstarrt scharfkantig und rauh. A´a nannten sie die Hawaiianer, weil sie beim Barfußlaufen nur unter Schmerzensschreien vorankamen.
Die heißere und schnellfließende Pahoehoe Lava hat eine Temperatur zwischen 800 und 1.100°C, enthält wenig Gas und bildet glatte, gewellte Basaltformen. Manchmal siehr sie aus wie Brei oder wie ein zusammengerolltes Seil.
Faszinierend ist, wie schnell die erkaltete Lava von Pflanzen erobert wird. Zuerst kommen die Farne, in gut 20 Jahren ist ein Lavastrom von Gebüsch überwuchert.
Oben ist meine kleine Lava-Sammlung, die Bilder sind auf Big Island entstanden, wo an der "Chain of Craters Road" täglich aus Lava neues Land wird.
Hier sind noch einige sehr interessante Links zu Vulkanismus mit wesentlich mehr Informationen zu diesem interessanten Thema, allerdings auf englisch:
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