Archiv : Infos und Bilder aus 2000

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HOT SPOTS

Entlang des Crater Rim Drive hat man nicht nur viele Aussichtpunkte mit Ausblick auf die Caldera des Kilauea, des Kilauea Iki und des Halmaumau, denen ich eine eigene Seite gewidmet habe. Einige Abzweigungen führen zu sehenswerten Hot Spots, wo Dampf und Schwefel an die Erdoberfläche treten.

Der günstigste Ausgangspunkt für Ihre Tour ist die Verwaltungsstelle des Parks, die man direkt nach der Einfahrt erreicht. Hier befindet sich auch ein Museum mit Ausstellungen zur Naturgeschichte des Volcanoes Nationalpark. Den Crater Rim Drive kann man nun in beide Richtungen befahren, man kommt auf jeden Fall immer wieder hierher zurück. Die einzige längerer Abzweigung entlang der Rundstrecke ist die Chain of Craters Road, eine Straße den Berg hinunter und entlang der Küste, die als Sackgasse in einem relativ jungen Lavafeld endet.

Sulphur Banks

Eine kleine Seitenstraße führt rechts ab zu den Sulphur Banks, kurz nachdem man das Visitor Center hinter sich gelassen hat. Diese Stelle, an der mit Wasserdampf vermischte vulkanische Gase nach außen dringen, ist sehr beeindruckend. Die Dämpfe sind reich and Kohlen- und Schwefeldioxiden sowie Schwefelwasserstoff, letzterer ist verantwortlich für den widerlichen Geruch nach faulen Eiern. Lange hält man es hier nicht aus - sollte man auch nicht, denn Kopfschmerzen oder schlimmere gesundheitliche Einwirkungen sind dann vorprogrammiert.

Aus dem Dampf sublimierte reine Schwefelkristalle bilden an dieser Stelle einen hellgelben Überzug um die Gasquellen herum. Andere Gase fällen Schwefelsäure aus, welche die Lava in rot-braunen, rostige Eisenoxide enthaltenden Ton zersetzt.

Schwefel kommt am Kilauea in verschiedenen Formen vor, was auf meinen Bildern dieser Seite auch schön zu erkennen ist. Es gibt körnige Schwefelkristalle, nadelförmige Kristalle und massiven Schwefel ohne Kristallbildung.

Steam Vents

Direkt an der Straße befindet sich ein Stück weiter ein kleiner Parkplatz, dahinter einige eingezäunte Löcher, aus denen es tüchtig dampft. Die Steam Vents sind heiße Fumarolen. Regenwasser sickert in den Boden und wird von heißen Gesteinsmassen mit darunterliegender Magma aufgeheizt.

Das heiße Wasser steigt dann durch Risse zur Erdoberfläche, wo es als heißer Wasserdampf an die gekühlte Luft kommt. In der Umgebung wachsen keine Bäume, nur Gras. Einen Meter unter der Oberfläche ist der Boden hier so heiß, daß Baumwurzeln nicht überleben könnten. An Tagen mit geringer Windbewegung quillt der Dampf über die Felswände und strömt in den Kessel der Caldera hinab. Wenn es viel geregnet hat, ist dieses Naturschauspiel eindrucksvoll.

Jaggar Museum

Ein Stück hinter dem Kilauea Military Camp erreicht man das Jaggar Museum. Dr. Thomas A. Jaggar, Professor der Geologie am Massachusetts Institute of Technology, gründete 1912 das Hawaiian Volcano Observatory (HVO), dem er bis 1940 als Direktor vorstand. Die Laboratorien der Beobachtungsstelle sind dem Publikumsverkehr leider nicht zugängig, aber die Ausstellungen im danebenliegenden Jaggar-Museum veranschaulichen mit vielen originellen Exponaten und Fotos die Methoden, mit denen Wissenschaftler heute an der Erforschung von Vulkanen arbeiten. Der Eintritt in die Ausstellung ist kostenlos.

Besonders eindrucksvoll sind die Seismographen, Neigungsmeter und andere hochempfindliche elektronische Meßinstrumente, die zeigen, dass Vulkane auch während der Ruhepausen zwischen den Ausbrüchen aktiv bleiben. Die Nadeln schlagen meist leicht aus. Auf Hawaii gibt es fünfzig seismologische Messstationen. Auf Big Island ist man etwa drei bis vier spürbare Beben pro Woche gewohnt. Auch wir hatten das Glück, dass wir am Abend auf unseren Zimmer im Vulcano House spüren konnten, wie der Boden leicht wackelte. Statistisch nur etwa alle zehn Jahre nimmt ein Erdbeben tatsächlich zerstörerische Ausmaße an.

Ausserhalb des Museum befindet sich eine Aussichtsterasse mit einem sehr schönem Blick in den Krater des Kilauea. Jenseits der Caldera erhebt sich die Kuppel des Mauna Ulu, der seine Entstehung einer langanhaltenden Eruption an der östlichen Riftzone des Kilauea zwischen 1969 und 1974 verdankt.

Devastation Trail

Vom Museum aus fährt man weiter, vorbei am Krater des Halema'uma'u und am Keanakako'i-Krater, beides lohnende Stops. Eine kurze und bequeme Wanderung von einem Kilometer Länge bietet sich an über den Devastation Trail, den Pfad der Zerstörung. Am Ende kommt man an einem zweiten Parkplatz, dem des Pua'i-Aussichtspunkts am Kilauea Iki heraus. Da das Auto aber meist am Ausgangspunkt zurückgeblieben ist, sollte man Hin- und Rückweg einplanen. Es sei denn man fährt per Autostopp den einen Kilometer zum Ausgangsparkplatz des Devastation Trail zurück.

Während der heftigen Ausbrüche des Kilauea Iki im Jahre 1959 entstand diese Landschaft. Direkt am Kraterrand wurden Asche, Lava und Gesteinsbrocken von hohen Lavafontänen zu einem steilen, 45 Meter hohen Aschekegel aufgetürmt. Zeitweise waren die Fontänen mehrere hundert Meter hoch.

Die herabfallenden Bimssteinschlacken wurden beim hohen Auswurf durch die Luft soweit abgekühlt, daß sie, anstatt mit den früheren Auswürfen zu verschmelzen, nur eine lockere Schlackendecke darüber bildeten. Auf 500 Hektar Fläche, wo diese Schicht zwischen 2,5 cm und mehreren Metern dick wurde, reichte die Hitze aber immer noch aus, um die Ohiabäume, die zuvor hier wuchsen, zu verbrennen. So kann man heute entlang des Weges noch einige Stämme toten, weißen Holzes sehen. Ein paar Löcher in der Schlackendecke, das ist alles, was von dem einst üppigen Wald noch übriggeblieben ist. Die Vegetation, die man nun teilweise rechts und links des Weges sieht, hat sich seit 1959 entwickelt.

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