Archiv : Infos und Bilder aus 2000
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Der Ort Kilauea ist eine alte Plantagensiedlung, hier wurde um 1860 mit dem Anbau von Zuckerrohr begonnen. Heute wird hier kein Zuckerrohr mehr geerntet, die Produktion wurde schon vor Jahren eingestellt. Nun ist die Region für ihre Guaven berühmt. Kilauea nennt sich auch schlicht und bescheiden das "Guava Capital of the World".
Dicht am Ort liegt die Guava Kai Plantation, eine Plantage mit Visitor Center und botanischem Garten. Jedes reife Feld der Plantage produziert jährlich zwischen 18 und 27 Tonnen der leckeren Früchte. Eine Vermehrung durch Klonen, schon im Jahr 1977 begonnen, garantiert vollen Geschmack und eine leuchtende rosa Färbung des Fruchtfleisches.
Der Eintritt in die Plantage ist kostenlos, die ist täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Natürlich kann man hier auch Gelee, Saft, Sirup, Saucen, Relish und andere Guavenprodukte kaufen.
Zwei sehenswerte kleine Kirchen kann man in Kilauea besichtigen. Die achteckige katholische St. Sylvesters Church hat im Inneren sehenswerte Malerein des hawaiianischen Künstlers Jean Charlot an den Wänden. Die Christ Memorial Episcopal Church wurde 1914 aus Lavasteinen erbaut. Die Bleiglasfenster, die das Leben Jesu schildern, wurden extra aus dem weit entfernten England importiert.
Der nördlichste Punkt der bewohnten Hawaii-Inseln ist der Kilauea Point. Er wird von einem 1913 gebauten Leuchtturm markiert, in dessen Spitze sich eine von dem französischen Physiker Augustin Fresnel entworfene, riesige Linse von fast vier Tonnen Gewicht befindet. Sie wurde in Frankreich hergestellt und kostete allein 12.000 U$. Oben auf dem Bild ist sie zu sehen.
Früher wurde die Linse von einer Öldampflampe erleuchtet, das Licht war noch 150 Kilometer weit auf See zu sehen. Ein von einem Gewicht getriebenes Uhrwerk wie bei einer Kuckucksuhr sorgte für eine gleichmäßige Rotation alle 20 Sekunden, so erzeugte man durch das Design der Linse alle 10 Sekunden einen Lichtblitz. Damals war sie die stärkste Linse der Welt, sogar die ersten Flugzeuge von Kalifornien aus haben sich daran orientiert.
Der 16 Meter hohe Betonturm ragt etwa 60 Meter über dem Wasser empor. Das Leuchfeuer ist aber seit 1976 außer Betrieb und der Turm heute nur noch ein State Monument. Er wurde durch einen direkt auf der Seeseite errichteten vollautomatisch arbeitenden elektronischen Scheinwerfer erstetzt. Dadurch spart sich die Coast Guard das Vollzeitpersonal zur Wartung des Kilauea Point. Als wir dort waren, konnte man leider nicht zur Turmspitze hinaufgehen.
Neben dem Turm liegt das alte, kleine Visitor Center, in dem sich nun eine kleine Ausstellung befindet und wo einige Bücher verkauft werden.
Vom Highway 56 führt eine Stichstraße durch Wohnviertel zum Kilauea Lighthouse. Zum Parkplatz am State Monument kommt man aber nur mit einem Auto, da man die Zuwegung nicht zu Fuß benutzen darf - Unfallgefahr wegen der Enge. Hier vom Parkplatz aus hat man schon einen schönen Blick auf Felsen mit zahlreichen Vögeln. Das Meer bricht sich hier wild schäumend an den steilen Klippen. Ein kurzer, mit Hecken eingefasster Fußweg führt weiter zu einem kleinen, interessanten Visitor Center zwischen ein paar Hügeln. Hier steht eine Spendenbox und jeder Besucher über 16 Jahre wird um einen freiweilligen Eintritt gebeten.
Rechts und links am Wegrand sieht man kleine Erdhöhlen, in denen gebrütet wird. Mit etwas Glück sieht man auch einige Jungvögel, ein Zaum schützt vor allzu neugierigen Menschen. Den Jungvogel auf dem Bild fanden wir zwischen hohen Hecken mitten auf dem Fußweg. Hier kam er wegen fehlendem Aufwind nicht mehr hoch und hüpfte hilflos flatternd hin und her. Michael hat ihn dann vorsichtig gegriffen und zum nächsten freien Zugang zur Klippe getragen. Nach einer Ruhepause fand er dann von hier den Weg in die Lüfte - oder die nächste Erdhöhle.
Rund um den Leuchtturm kann es sehr windig sein. Schon am Parkplatz laufen Nene Gänse herum, hier kann man sie mal ganz aus der Nähe betrachten, denn die Tiere sind an Menschen gewohnt und tragen einen silbernen Ring am Fuß.
Um den Leuchtturm herum ist ein 64 ha großes Vogelschutz-Nationalpark eingerichtet, das Kilauea Point National Wildlife Refuge. Sehr informative Schilder am Aussichtspunkt weisen auf die verschiedenen Vogelarten hin, die man hier sehr schön beobachten kann.
Laysan-Albatros, Rotfuß-Tölpel, Sturmtaucher, Tropic-Bird und Fregattvogel ziehen majestätisch ihre Runden über der Landzunge und der vorgelagerten kleinen Insel. An der Steilküste nisten Kolonien von Sturmtauchern und Tölpeln und lassen sich mit Fernglas oder Teleobjektiv sehr gut beochachten. Mit blossem Auge erkennt man eher nur weiße Punkte an den Felswänden. Allerdings fliegen die Vögel auch oft sehr tief und schnell über die Besucher auf der Aussichtsterrasse hinweg.
Der Versuch, sie zu fotografieren erwies sich als sehr anstrengend, trotz Winkelsucher. Die Vögel schweben im Aufwind im toten Winkel der Steilküste empor, erscheinen quasi einige Meter vor den Zuschauern und stehen dort einen Moment fast still. Wenn sie eine bestimmte Höhe erreicht haben, so lassen sich sich plötzlich blitzschnell mit dem Wind seitlich wegtragen und sind direkt aus dem Schärfebereich des Teleobjektivs verschwunden.
Mit Glück und zur richtigen Jahreszeit kann man in den Gewässern auch Wale, Delfine und Mönchsrobben sichten.
Das Hawaii Islands National Wildlife Refuge erstreckt sich bis zu 1.520 Km nordwestlich von Kauai. Diese abgelegenen Inseln sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Früher wurde hier Guano gesammlt. Heute werden hier Mönchsrobben, Meeresschildkröten und viele Meeresvogelarten geschützt und vor Einflüssen der Zivilisation bewahrt. Einige der Tierarten dieser abgelegenen Region kann man gelegentlich auch am Kilauea Point beobachten. Genauere Informationen zu dem Schutzgebiet bekommt man im Visitor Center.
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