Archiv : Infos und Bilder aus 2000
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Waikiki war schon vor Ankunft der ersten Europäer ein beliebter Erholungsort für die hawaiianischen Häuptlinge, der Ortsname lässt sich ungefähr mit "aufschäumendes Wasser" übersetzen. Später wurden hier von reichen Händlen und Pflanzern Wochenendhäuser gebaut. Anfang des 19. Jahrhunderts eröffnete das erste Hotel, 1927 das "Royal Hawaiian", ein rosafarbener Bau in spanischem Stil, der heute zwischen den Hochhäusern fast verschwindet, aber immer noch zu bewundern ist. Damals war er noch von Palmengärten umgeben, und eine Tram brachte die Bewohner von Honolulu zum Strand. Reiche Gäste kamen mit dem Ozeandampfer und bleiben oft eine ganze Saison.
Als 1922 der Ala Wai Kanal zur Entwässerung der umliegenden Sümpfe gebaut wurde, hatte das Folgen für die gesamte Strandregion. Es entstand eine künstliche Halbinsel, das heutige Waikiki, wo früher einmal drei Flüsse ins Meer mündeten und Tarofelder bewirtschaftet wurden.
Etwa 40 Jahre lang war Waikiki den Hollywoodstars und Millionären vorbehalten, doch während des zweiten Weltkriegs bekamen die vom US-Festland auf Oahu stationierten Soldaten Geschack an diesem Ferienparadies.
Nach dem zweiten Weltkrieg kam dann ein gewaltiger Bauboom, die Hochhäuser schossen nur so in den Himmel. Auf den knapp 2 km² Fläche wohnen heute über 90.000 Menschen, davon sind gut 70 % Touristen. Grund und Boden kosten hier inzwischen so viel wie in Manhattan oder Hongkong. Waikiki bietet viel Abwechslung - zu meist stolzen Preisen.
Einen großen Teil davon kann man sogar einfach zu Fuß erlaufen, weil alles recht gedrängt ist und der Durchgangsverkehr fast völlig ferngehalten wird. Dazu kommt eine schöne neue Strandpromenade, die zumindest für die östlichen zwei Drittel von Waikiki zum Bummeln einläd.
Die Kalakaua Avenue ist die Flaniermeile von Waikiki. Hier bummelt ein buntes Völkergemisch, in erster Linie Japaner. Manchmal hat man den Eindruck, in Tokio zu sein, oft sind es Paare auf Hochzeitsreise oder große Gruppen. 1996 war die Zahl der Japaner übermächtig, im Jahr 2000 kamen, durch den starken Dollar, deulich weniger Besucher aus dem Land der aufgehenden Sonne. Ich habe Waikiki beim zweiten Besuch als ausgesprochen leer empfunden. Aber auch viele Festland-Amerikaner und Europäer kommen hierher, Honolulu ist immer noch das Hauptziel eines Hawaiiaufenthalts.
Alle europäischen Nobelmarken sind hier mit einem eigenen Geschäft vertreten, denn Shopping ist die Lieblingsbeschäftigung der Besucher. Touristen mit kitschigen Hawaiihemden, Beach Boys mit Badeshorts, Boutiquen mit uniformierten Türstehern, langhaarige Biker, hier wimmelt bunt gemischt durcheinander.
Im Herzen der Stadt, mitten zwischen den hohen Hotels, liegt der International Market Place, wo bis spät in die Nacht viele Händler allerlei Kitsch und Plunder anbieten, wie er überall auf der Welt zu finden ist. Ein Besuch lohnt sich, auch wenn man nichts kaufen will, denn in der Mitte steht ein wunderbarer, riesiger Banyanbaum und breitet seine mächtige Krone über den Verkaufsständen aus. Hier findet man auch jene Momente des Staunens über verschiedene bunte und glitzernde Dinge, das so etwas überhaupt produziert verkauft und gekauft wird.
Leicht zu Fuß zu erreichen und als Erhohlung vom Großtadttrubel bietet sich der Kapiolani Park an. Hier kann man picknicken, joggen, Tennis spielen, den Park bewundern oder im angrenzenden Honolulu Zoo die einzigen Schlangen auf ganz Hawaii bestaunen. Auch das Waikiki Aquarium grenzt an den Park.
Im IMAX Kino an der Seaside Avenue kann man auf einer gigantischen, 5-stöckigen und 21 Meter breiten Leinwand unter anderem auch hervorragende Filme über die Inseln Hawaiis und den Vulkanismus anschauen.
Waikiki Beach ist einer der berühmtesten Strände der Welt. Die Konzentration auf einen abgegrenzten, dicht bebauten Hotelbereich mit Hochhäusern hat eine Zersiedlung verhindert und so säumen auch großflächige Parks und baunmbestandene Grünflächen die Küste. Im "Hinterland" und am Strand wird Tag und Nacht Unterhaltung aller Art geboten, wer hier Südseeromatik sucht, wird enttäuscht. Die meisten Touristen lassen sich willig von einem touristischen Dienstleistungssystem vereinnahmen, das für fast alle Bedürfnisse ein maßgeschneidertes Angebot bereithält.
Schwimmen im warmen, türkisblauen Wasser ist auch hier eine Wohltat, ein Riff schützt vor Strömungen und man siehr sogar bunte Fische und andere Meeresbewohner beim Schnorcheln. Die zahlreichen Menschen, die sich Tag für Tag ein Stückchen Strand ergattern, stört es auch nicht, dass ein Großteil des feinen Sandes mit Schiffen von der Insel Molokai hierher transportiert wurde. Der Strand wird begrenzt vom Kapiolani Park und dem Diamond Head auf der einen Seite und vom Hilton Hawaiian Village mit dem Ala Moana Bootshafen auf der anderen Seite.
Hier ist der Blick aus einer Live-Cam, die von 6am-7pm Hawaii Standard Time vom Sheraton Waikiki den Blick auf die Bucht zeigt.
Die Statue von Duke Kahanamoku, die auf dem Bild zu sehen ist, wird regelmäßig mit Blumen-Leis behängt. Dieser Duke regierte wie ein König als Beachboy jahrzehntelang am Strand von Waikiki. Alle Badenixen wollten damals ein Photo mit ihrem Idol und seinem bronzefarbenen, muskulösen Körper. Er gilt als der Vater des heutigen Surfsports, den er überall in der Welt bekannt machte. 1912 errang er als erster Hawaiianer eine Goldmedaille bei den olympischen Spielen: In Stockholm gewann er beim 100-m-Schwimmen. 1920 brach er seinen eigenen Weltrekord und verlor ihn später wieder an "Tarzan" Jonny Weissmüller.
Er machte noch kurz in Hollywood Karriere und arbeitet danach als geachtete Persönlichkeit als Beachboy und Entertainer in Waikiki. Alle Touristen, vor allem die weiblichen, rissen sich um ihn und er nutzte seine Popularität, um den Surfsport wiederzubeleben. Noch im hohen Alter begrüßte er als Repräsentant Hawaiis die prominenten Besucher.
Auch heute findet man, wie weltweit an fast allen Stränden, braungebrannte Beachboys, die um die Gunst der Touristinnen buhlen. Hier in Waikiki haben sie meist ein Surfbrett unter dem Arm und geben Schwimm- und Surfunterricht.
Mit den Streetcars des Waikiki Trolley, die denen in San Francisco nachempfunden wurden, kann man Honolulu und Waikiki sowie die nähere Umgebung kennenzulernen. Die Fenster sind offen und es weht ein erfrischendes Lüftchen durch die Wagen. Wenn man viel unterwegs ist, kann man auch einen Tages- oder Wochenpass kaufen.
Die bunten Trolleys verkehren täglich von 8.30 morgens bis 11:25 abends kreuz und quer durch Honolulu und Waikiki und gehören zum Stadtbild dazu. Bei 28 Haltepunkten hat man die Möglichkeit, beliebig oft aus- und einzusteigen. Doch Vorsicht: Es gibt verschiedene Routen, einmal eine die zu den Sehenswürdigkeiten und eine andere zu den verschiedenen Shopping-Zielen. Gerade bei der letzten Tour quetscht man sich meist mit Horden von Japanern in die Wagen, die alle mit dicken Einkaufstüten bewaffnet sind. Da nutzt dann oft auch kein kühles Lüftchen mehr...
Spezielle Trolleys fahren feste Ziele an, wie der Aloha Tower Marktplace Trolley, der kostenlose Hilo Hattie Trolley oder der Ala Moana Trolley.
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