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| Der Innenhof |
Am späten Vormittag besuchten wir die Altstadt von Delhi, einfach und kurz auch nur Old Delhi genannt. Weithin sichtbar überragt die rot-weiße Jami Masjid Moschee (Freitagsmoschee) die umgebenden Basare. Sie liegt gut 500 Meter Luftlinie westlich des Roten Forts. In den engen Gassen davor hatte unser Fahrer Mühe, kurz anzuhalten, um uns herauszulassen. Sofort stürmen einige Händler auf uns zu, die sich aber recht schnell abwehren ließen.
Wir erklommen die breite Treppe zum Torbogen hinauf, oben angekommen mussten wir erst einmal wieder unsere Schuhe ausziehen. Dann hatte unser Guide ein erregtes Gespräch mit einem älteren Mann am Eingang und wir wurden erst einmal mit 200 Rupien Fotogebühr abkassiert. Den erhaltenen Schein zeigten wir dann am Eingang vor, dort wurde gerade eine Gruppe Franzosen von recht unfreundlichen Männern vom Eintritt abgehalten. Diese wollten nämlich einfach nicht glauben, dass einige der Touristen keine Kamera besaßen und fühlten sich um die Gebühr geprellt.
Wir ließen unsere Schuhe und die Streithähne hinter uns und betraten den hinter dem doppelstöckigen Tor liegenden, weiträumigen Innenhof. Auf der riesigen leeren Fläche finden beim Freitagsgebet an die zwanzigtausend Menschen Platz, denn die Jami Masjid ist Indiens größte Moschee und die zweitgrößte der Welt. Ebenso eines der wichtigsten Gemeindezentren für die Moslems in Delhi, so bedeutend, dass in ihr Reliquien des Propheten Mohammed aufbewahrt werden. An der Ostseite des Innenhofs befindet sich das Grab des Moslemführers Maulana Shaukat Ali.
Die Jami Masjid hat eine Länge von 65 m, ist 26 m breit und wird von zwei 40 m hohen Minaretten eingerahmt. Im linken Minarett befindet sich eine Treppe, gegen ein Extra-Eintrittsgeld kann man hier heraufsteigen. Zwei Menschen kommen dort kaum aneinander vorbei und der Aufstieg findet im Dunkeln statt, wir haben darauf verzichtet. Ein Panoramabild, oben aufgenommen, ist auf dieser Webseite zu sehen.
Der Entwurf der Anlage stammt von Mogulkaiser Shah Jahan (1592-1666), die letzte architektonische Extravaganz, die er sich für über eine Million Rupien erlaubte. Gebaut wurde sie dann zwischen 1644 und 1656 auf einem Hügel namens Bho Jhala. Die Baumaterialien waren roter Sandstein und weißer Marmor. Man darf sich hier keine Moschee vorstellen, die geschlossene Innenräume für Gebete besitzt. Es gibt eine Hauptgebetshalle im Innenhof, die von drei zwiebelförmigen Kuppeln aus Marmor gekrönt wird.
Die Fassade besteht aus elf mit Marmorrahmen und Inschriften geschmückten Bögen. Auf dem Boden im Inneren liegen ewiglange Teppiche und an der Decke haben es sich Tauben auf den herunterhängenden Kristalllüstern bequem gemacht. Denn die Halle ist zum Hof hin offen, die meisten Gläubigen beten im Hof. Über der Fläche gespannt sind zahlreiche parallele Drähte oder Schnüre, dort werden bei Bedarf Sonnensegel aufgezogen, die Schatten Spenden. Dazwischen ziehen Hunderte von Tauben flatternd ihre Bahnen.
In der Mitte gibt es einen schönen Marmorbrunnen für Waschungen und rundum befindet sich an den drei offenen Seiten ein Arkadengang. Durch die Fenster dort hat man einen Rundblick auf das Rote Fort und die engen, bevölkerten Straßen der Altstadt. Es gibt 3 Tore von denen aus man auf die Gassen schauen kann und auf deren steilen Treppen Händler und Bettler sitzen. Das größte Tor zeigt nach Osten. Jedes Tor erreicht man über Treppen aus Stein: 30 Stufen zum Nordtor, 35 Stufen im Osten und 33 Stufen im Süden.
Auf dem riesigen Innenhof und in der mit Teppichen ausgelegten Halle sitzt hier und da eine betende Gestalt, als wäre sie dort hingesetzt, um die Größenverhältnisse zu verdeutlichen. Fotografieren ist erlaubt, allerdings sollte dies hier recht behutsam geschehen, da sich Moslems nicht so gerne fotografieren lassen. Ich konnte mit dem Teleobjektive einige Motive einfangen, ohne die Andacht zu stören. Allerdings habe ich bei tief verschleierten Frauen, wir sahen sogar eine einer hellblauen Burka, dann aufgehört zu fotografieren. Neben den zum Gebet kommenden Moslems befinden sich natürlich auch zahlreiche Touristen im Hof, indische sowie Ausländer.
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Die Moschee aus der Luft
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