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Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel Haveli Hari Ganga, wurden wir von Fahrer und Guide abgeholt. Durch die engen Basarstraßen fuhren wir mit der Rickscha zum Parkplatz und von dort aus auf die andere Seite des Flusses. Es gibt in Haridwar zwei Tempel, die auf steilem Gelände hoch über der Stadt liegen: Mansa Devi direkt oberhalb der Altstadt und Chandi Devi mit Ausblick über die ganze Stadt und die Ganga. Zu beiden führen seit wenigen Jahren Drahtseilbahnen mit kleinen Kabinen, ein Novum in Indien. Durch die Anzahl von gleich zwei Stück hat sich Haridwar auch den Beinamen "City of Ropeways" verdient.
Wir entschieden uns für die Fahrt zum Chandi Devi Mandir, bevor wir weiterfuhren zum Wild Brook Retreat. Mr. Manoj Kulshreshtha, der Besitzer des Hotels, in dem wir die nächsten 3 Nächte als einzige Gäste wohnen sollten, war extra wegen uns aus Jaipur angereist. Wir nahmen ihn selbstverständlich mit und vorher besuchte er mit uns den Tempel, ebenfalls mit einer Kamera bewaffnet, um zu fotografieren. Unser Guide hatte demnach frei und entschwand mit dem Fahrer, die beiden verstanden sich gut und waren sichtbar froh über die gemeinsame Freizeit.
Der Tempel von Chandi Devi steht auf einem Hügel namens Neel Parvat, der sich auf dem der Stadt gegenüber liegenden Ufer des Ganges erhebt. Er wurde im Jahr 1929 von Suchat Singh, dem König von Kashmir erbaut und befindet sich nur 6 km Luftlinie von Haridwar entfernt. Eine Seilbahn mit offenen kleinen Gondeln für jeweils bis zu vier Personen führt hinauf. Ein Ticket kostet 75 Rupien, ein Kombiticket mit Mansa Devi zusammen 125 Rupien.
Die Fahrt ist schön und angenehm ruhig, führt vorbei an einer Steilwand über Wald und bietet schon unterwegs eine wunderbare Aussicht auf die verschlungenen Wasserwege und auf die Stadt im Tal. Ungefähr 5 Minuten ist man unterwegs, eine angenehme Reise, für die zahlreichen Pilger früher immer laufen mussten. Man kann natürlich auch immer noch zu Fuß hochgehen, der sehr steile Weg startet am Chandi Ghat, führt vorbei am Kamraj-ki-Kali Tempel und ist drei Kilometer lang. Dafür braucht man eine gute Stunde, für untrainierte Sofa-Kämpfer ziemlich anstrengend.
Oben angekommen kann man ein wenig herumgehen oder sich in einem der kleinen Restaurants ausruhen und einen Tee trinken. Der Chandi Devi Tempel gilt als sehr heilig im Norden von Indien und wird gerne von Pilgern besucht. Freche Affen begrüßen den Besucher schon beim Austeigen, viel los war oben bei unserem Besuch nicht. Kaum zu Glauben, dass hier Millionen von Besuchern jedes Jahr zum Gebet herkommen.
Es gibt natürlich auch eine Legende über die Entstehung dieses Tempels: Zwei Dämonenkönige namens Shumbha und Nishumbha eroberten das Königreich von Lord Indra. Alle Götter wurden aus dem Himmel verbannt. Nur Chandi Devi leistete Widerstand, gestärkt durch die Kraft der Göttin Parvati, und sie ermordete die Dämonen. An der Stelle, an der heute der Tempel steht, soll sie sich ausgeruht haben und seitdem ist dieser Platz heilig. Die beiden Tempel auf den Bergen um Haridwar sind bei den Gläubigen als Orte verehrt, an denen Wünsche in Erfüllung gehen.
Auf dem Hügel befindet sich noch ein weiterer Tempel, an dem aber gerade gebaut wurde als wir ihn besuchten. Er liegt nur 200 Meter vom Chandi Devi entfernt. Leider gab es nicht viel zu sehen und man musste ohne Schuhe durch den Bauschutt und über Steine laufen. Gelohnt hat sich nur die Aussicht auf die andere Seite der Ganga. Dieser noch größere Tempel ist Anjana Devi geweiht, der Mutter vom Affengott Lord Hanuman.
Google Map zum Thema
Talstation und Bergstation der Seilbahn
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