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Eine wichtige Sehenswürdigkeit für alle Besucher von Jaipur ist das ca. 11 km nördlich der Stadt gelegene Fort von Amber (ausgesprochen wird es Amer!). Hier befand sich sieben Jahrhunderte lang die Hauptstadt der Kachchwaha-Fürsten. Auf einem Bergrücken über dem Tal thront die ausgedehnte Palastanlage mit dem wesentlich älteren Jaigarh Fort auf dem Gipfel und spiegelt sich malerisch im Wasser des Maoto Sagar Sees zu ihren Füßen. Der Palast ist für die Öffentlichkeit zugänglich und wird von wirklich jedem Touristen besucht, der obere Teil der Festung wird militärisch genutzt und beherbergt zusatzlich ein kleines Museum mit der weltgrößten Kanone auf Rädern. Hierher verirren sich nur noch wenige Touristen, wir haben es leider zeitlich auch nicht mehr geschafft.
Die Festung Amber hat ihren Namen nach der Göttin Amba Mata, Mutter Erde. Er hat nichts mit der englischen Übersetztung für Bernstein zu tun, auch wenn das immer wieder behauptet wird.
Auf dem Weg von der Innenstadt von Jaipur hinaus nach Amber kommt man an einem weiteren berühmten Gebäude vorbei: Der Jal Mahal ist ein Palast aus dem 18. Jahrhundert. Er liegt mitten im Mansagar See der vom gleichnamigen Damm gestaut wird, umrahmt von den Nahargarh Hills. Die ersten vier Stockwerke liegen unter Wasser, nur das oberste ragt noch heraus. Am Morgen wirkt er fad, aber am Nachmittag kann man am Ufer des Sees anhalten, dann wird er wunderbar von der Sonne angeleuchtet. Leider wurde gerade bei unserem Besuch etwas restauriert und die Gerüste sahen aus der Nähe wenig fotogen aus.
Als nächstes schlängelt sich Hauptstraße die Nahargarh Hills hinauf, um durch das Willkommens-Tor in einem engen Pass das Tal von Amber zu erreichen.
Auf dem Weg zum Fort von Amber erreicht man zuerst den Parkplatz. Hier warten alle Händler und Bettler auf Kundschaft und die Fahrer der Busse und Leihwagen auf die Rückkehr ihrer Gäste. Nur wenige Meter durch den drängelnden Verkehr über die Strasse und der Weg führt durch einen Garten zum Ticketschalter. Dann hat man zwei Möglichkeiten: man reitet auf einem Elfenten hoch oder geht zu Fuß über die gerade erneuerte Treppe. Mehr dazu auf der Seite Elefantenritt.
Am nördlichen Ufer des Maota-Sees, der teilweise recht trocken sein kann, liegen die Gärten von Dilaram. Die Kunst des Gartenbaus gehörte zu den architektonischen Mitteln, die Raja Man Singh 1. von seinem Verbündeten, dem Mogulkaiser Akbar, übernahm. So ein geplanter Garten war in der Tradition der indischen Palastarchitektur eigentlich nicht vorgesehen, den Anstoß dafür gaben erst die muslimischen Eroberer aus Persien.
In der Mitte des Sees befindet sich ein weiterer, noch spektakulärerer Garten mit Namen Kesar Kyari Bagh, unten auf dem ersten Bild zu sehen. Vom Palast aus hat man immer wieder tolle Auslicke auf die vollkommene Harmonie. Die Gärten werden unterteilt durch Kuppeln und gitterartig durchbrochenem Filigranwerk aus Marmor. Hier sollte Safran wachsen, welches der Maharaja auf einer Reise in den Himalaya kennengelernt hatte.
Die fürstliche Familie von Amber waren der erste Rajputen-Clan, der mit den mongolischen Herrschern sympathisierte und während der Mogulherrschaft schnell zu Wohlstand und Einfluss gelangte. Fürst Bharmal war ein gewandter Diplomat und als Akbar den Thron bestieg und ein Großreich aufbaute, vertrauten die Kachhawahas nach einer ersten Niederlage auf die Politik des Bündnisses anstatt in den Kampf zu ziehen. Diese Vorgehensweise brachte ihnen über viele Generationen hinweg große Vorteile und die Familie entwickelte sich schnell zu einer der mächtigsten und reichsten der Rajputen.
Amber wurde unter Maharaja Man Singh I. (1589-1614), einem Alliierten des großen Mogulkaisers Akbar im Jahr 1592 erbaut und unter Maharaja Sawai Jai Singh II. (1621-1667) weiter ausgebaut. Angeblich dienten die umfangreichen Bauarbeiten an den jüngeren Teilen des Palastes dazu, in Zeiten der Dürre notfalls über Jahre Hinweg viele Menschen zu beschäftigen und somit als Machtbasis im Lande zu halten - auch wenn die Paläste vordergründig nur die Größe der herrschenden Familie demonstrierten. Bis zur Gründung von Jaipur am Anfang des 18. Jahrhundert war Amber die Hauptstadt der Kacchwaha-Rajputen.
Die Residenz von Amber selbst ist ein Zeugnis der kunstvollen Rajputen-Architektur. Die Palastanlage besteht aus mehreren treppenförmig ansteigenden Höfen, die auf unterschiedlichen Ebenen mit hohen Mauern getrennt in mehreren Bauabschnitten zwischen 1600 und 1727 entstanden. Die ausgezeichnete strategische Lage wird besonders deutlich, wenn man von hoch oben die Festung, den Pass mit den flankierenden Mauern und den im Zick-Zack angelegten Zugansweg zum Haupttor überblickt. Vo hier aus hatte man die Kontrolle über den Gebirgs-Durchlass zum Königreich der Kacchwaha-Maharadjas von den Mogulgebieten im Norden her genauso wie über den zweiten Pass in Richtung im Süden - wo später Jaipur entstand. Am Fuße der Palastanlage erstreckt sich rund um die alten Verteidigungsanlgen der Passstraße bis hinaus ins nördliche Flachland heute die quirlige kleine Stadt Amber, direkt davor gibt es noch ein kleines Areal mit sehr alten Ruinen der ehemaligen Hauptstadt.
Google Map zum Thema
Das Fort von Amber
Video zum Thema
Video vom Amber Fort
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