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Nachdem wir uns am Morgen von Fahrer und Guide an unserem Hotel in der Altstadt, dem Samode Haveli, abgeholt wurden fuhren wir zuerst zum bekanntesten Bauwerk der Stadt. Denn nur am Morgen liegt es im richtigen Licht. Das Hawa Mahal, dem Palast der Winde (Hawa = Wind - Mahal = Palast). Es befindet sich östlich des Stadtpalastes in der Altstadt und liegt an einer sehr verkehrsreichen Strasse. Nur mit Mühe fanden wir einen Platz, um den Wagen einen Moment stehen zu lassen und hatten nur ein paar Minuten Zeit um uns das Gebäude aus der Totalen anzusehen. Dafür mussten wir die Strasse überqueren, was schon auf Grund des heftigen Verkehrs einige Zeit dauerte. Dann fotografieren wir begeistert die steinernen Verzierungen, die wunderbar von der Morgensonne beschienen wurden, während unser Guide sich bemühte, uns die zahlreichen Straßenhändler vom Leib zu halten und uns wieder sicher durch den Verkehr zum Auto zu lotsen.
Falls wir noch einmal nach Jaipur kommen, würden wir uns mehr Zeit nehmen und das Gebäude auch im Inneren besichtigen, auch wenn sich das nicht besonders lohnen soll. So absolvierten wir schnell das Husch-Husch Programm für den gemeinen Touri: Raus aus dem Auto - über die Strasse gehen - Fotos machen - Leute, die einen hier besonders gerne anquatschen, abwehren - zurück über die Strasse gehen - Schnell wieder rein ins Auto - weiterfahren.
Irgendwie kamen wir uns dabei ziemlich bescheuert vor, aber schließlich wollten wir ja schon ein paar Bilder für diese Webseite von dem imposanten Gebäude machen. Am nächsten Morgen fuhren wir noch einmal daran vorbei, aber ohne anzuhalten. Ständig halten hier Autos mit Fahrer oder Busse und spucken Touristen aus, auf der Straße ist großes Durcheinander. Wer mehr Zeit hat, der kann in eines der Geschäfte auf der gegenüberliegenden Strassenseite gehen. Von dort hat man von den Dachterrassen aus die beste Aussicht und bekommt wahrscheinlich von der erhöhten Position aus auch bessere Fotos hin, weil nicht ständig Verkehr die Sicht behindert. Man muss dazu nur resistent gegen die emsigen Verkäufer sein. Das erste Bild dieser Seite zeigt die Rückseite vom Jantar Mantar aus gesehen.
Das prächtige Gebäude wurde im Jahr 1799 erbaut und ist als Sehenswürdigkeit weltweit bekannt. Das fünfstöckige Haus hat eine wabenartige Fassade aus rotem und rosa Sandstein. Hübsch verziert wurde der Bau dann mit Mustern aus Branntkalk. Eigentlich ist es eher eine Theaterkulisse als ein Gebäude. Der Maharaja Pratap Singh ließ Hawa Mahal im Jahr 1799 für seine Frauen bauen, damit diese sich die Langeweile vertreiben konnten. Denn von hier aus hatten sie einen Ausblick auf die pompösen Festumzüge und das Alltagsleben auf der Strasse. Sie sassen hinter den geschnitzten Gittern der Fenster und konnten so auf die ihnen verbotene Welt schauen ohne selbst sichtbar zu sein.
Die Fassade gehört zu den am meisten fotografierten Gebäuden Indiens. 953 Fenster und Erker geben ihr ein Aussehen eines überdimensionalen, steinernen Fächers. Weil durch die Höhe des Gebäudes und die Lage der Treppen und Gänge eine ständige und kühlende Luftzirkulation möglich war nannte man es Hawa Mahal und wie ein Fächer verbarg es die Frauen vor der Außenwelt. Ein echtes Luftschloss, mit seinen Winddurchzogenen Balkonen, welches wohl wie kein anderes Gebäude den verschwenderischen Lebensstil der Rajputenfürsten dokumentiert.
Eine alte Legende erzählt, in den Grundmauern des Hawa Mahal sei der sagenumwobenste Schatz Indiens eingemauert. Es soll sich um die Kronjuwelen des Maharajas Sawai Jai Singh handeln. Der Architekt und Astrologe Lad Chand Usta, der den Palast erbaut hat, soll zum Schutz des Schatzes eine giftige Schlange in die Gruft des Hawa Mahal eingemauert haben. Sie kann jeden Räuber, der den Juwelen zu nahe kommt, mit ihrem giftigen Atem töten.
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