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Das Puppenspiel hat in Indien eine alte Tradition und wird wie fast alle anderen Berufe meist vom Vater an den Sohn weitergegeben. In den zahlreichen Heritage- und Palasthotels in Rajasthan treten am Abend meist auch Puppet Player auf, um die Gäste zu unterhalten. Jeder Puppenspieler besitzt meist einige alte Puppen, die noch vom Großvater oder Urgroßvater gefertigt wurden. Selbstverständlich kann man auch neu gefertigte Puppen kaufen, die bunt und dekorativ vor der Bühne liegen. Die Kleider dieser Marionetten werden meist aus alten Saris von Hand gearbeitet und die Köpfe sind aus Holz und ebenfalls in Handarbeit bemalt.
Die traditionellen Marionetten aus Rajasthan sind nicht ganz einfach zu bewegen, es erfordert schon einiges an Übung. Auch wenn sie hier nur mit wenigen Fäden bewegt werden, nicht mit zwanzig wie bei den Chinesen.
Meist schon am späten Nachmittag baut ein Puppenspieler sein Zelt im Hof des Hotels auf und nach dem Abendessen wartet er dann auf interessierte Kunden, denen er seine Kunst vorführen kann. Natürlich erhofft er sich auch ein Trinkgeld oder gar den Verkauf einer Puppe, aber meist ist er einfach nur froh wenn sich jemand für seine Vorführung interessiert.
Die Tänze der farbenfrohen Figuren werden von traditionellen indischen Musikinstrumenten begleitet, in den meisten Fällen übernahm der kleine Sohn den musikalischen Part. Für uns Touristen ist es natürlich schwer, in jedem Hotel immer wieder ähnliche Vorstellung mit dem gegebenen Interesse zu verfolgen. Obwohl es unterschiedliche Puppen gibt, sind sich Musik und Vorführung meist zu ähnlich. Allerdings unterscheiden sich die Qualitäten der Vorführenden erheblich. Manche beherrschen die Kunst, ihre Figuren pointiert zu bewegen, andere schafffen es nur, zur Musik die Puppen kurz über der Bühne zu schwenken. Eine Story gibt es zumindest für die Touristen nicht, meist werden nur einzelne Figuren vorgestellt, und wenn sich doch zwei Figuren auf der Bühne bewegen, dann lässt sich nur erahnen, wer von den beiden Holzköpfen der "Gute" und welcher der "Böse" ist. Gesprochen wird gar nicht beim indischen Puppenspiel. Manchmal sahen wir auch Haremsdamen, Schlangenbeschwörer mit Kobras und Kamele unter den Puppen.
Früher zogen die Puppenspieler von Dorf zu Dorf durch das ländliche Indien und spielten Heldengeschichten und religiöse Sagen nach. Doch nach und nach verdrängte der Fernseher auch in Indien die traditionelle Kunst und sie fand ihre Nische in den Hotels, die gerne einen Puppenspieler engagieren um ihre Gäste zu unterhalten. Meist noch in Verbindung mit Musik und Tanz oder einem Zauberer mit seiner Magic Show. So konnten wir schon während unserer ersten 3-wöchigen Reise 7 oder 8 Puppenspieler anschauen, bei der zweiten waren es weniger. Die Bilder von der Vorführung auf dieser Seite entstanden im Kuchaman Fort, in Puskar und die Puppenverkäuferin sahen wir in Jodhpur.
Video zum Thema
Puppetshow in a museum at Udaipur India
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