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| Bimm Bamm |
Nach dem Besuch der Tempelanlagen von Jageshwar machten wir noch eine Besichtigungspause an einem der bekanntesten und beliebtesten Tempel der Region, dem Glockentempel von Chitai. Er ist Shiva in Gestalt von Golu Devda gewidmet, einem der populärsten Götter in der Region Kumaon. Die Schreibweise kann auch variieren: Gwalla, Gorila, oder Golla, auf jeden Fall war er einst ein Chand-König und ist heute der Gott der Gerechtigkeit. Seine Schreine sind überall mit vielen Glocken behängt. Die Menschen schreiben ihre Wünsche und Erwartungen, vor allem auch bezüglich Rechtsstreitigkeiten, auf Zettel und bringen diese zum Tempel. Dort werden sie verwahrt und wenn sich der Fall zu ihren Gunsten entschieden hat, dann kommen die Bittsteller zurück und spenden dankbar eine Glocke. Je nach Geldbeutel und Wunschgröße sind diese Glocken winzig klein oder richtig groß.
Der Tempel von Chitai ist der bekannteste seiner Art, er befindet sich eine halbe Fahrstunde von Almora entfernt an der Straße nach Pithogarh. Wer Zeit hat, der kann die 8 km von Almora aus laufen. Vor Ankunft passiert man noch einen kleineren Tempel namens Prane Gollu, der ziemlich idyllisch liegt und bei dem weniger los ist. Zum Haupttempel in Chitai hingegen sind immer Menschen unterwegs, rundum haben sich Geschäfte und Restaurants angesiedelt. Hier werden allerlei religiöse Dinge, viel Kitsch und auch Spielzeug verkauft. Vor allem kann man sich vor dem Eingang natürlich mit glänzenden Glocken aus Messing in allen Größen versorgen, um sie dann zu spenden, etliche Stände und Geschäfte bieten sie an. Nach dem Tempelbesuch tranken wir in einem kleinen Restaurant gegenüber einen Tee und beobachteten das Treiben auf der Straße. Der Tempel ist bei der einheimischen Bevölkerung sehr beliebt und ständig strömen Menschen hierher.
Auch auf dem Tempelgelände selbst ist eine Menge los, vor allem ist es hier sehr laut. Natürlich muss man am Eingang die Schuhe ausziehen und die obligatorische alte Bettlerin hält die Hand auf. Durch eine Glockengasse mit einem grünem Plastikdach als Sonnenschutz geht man dann zum eigentlichen Heiligtum. Rechts und links davon hängen dicht an dicht die verschieden großen Glocken, teilweise mit Inschriften. Manche sind sichtbar neu, andere sehr alt. Natürlich lassen alle Besucher gerne die verschiedenen Glocken erklingen, es ist ja auch sehr verführerisch. Hier kann man mal so richtig nach Herzenslust Krach machen, vom kleinen Pling zum dunklen, schweren Ton der Riesenglocken die an der Decke des Durchganges hängen. Oben auf dem ersten Bild ist Michael mit so einem Monstrum zu sehen.
Aber nicht nur am Hauptweg hängen die Glocken aus Messing, auch an dem Zaun rund um den kleinen Tempel findet man ebenfalls sehr viele. Es müssen an die Tausende sein, ich weiss nicht ob sie jemals jemand gezählt hat. Die Affen am Tempel sind wohl sehr verwöhnt, weil hierher auch Lebensmittel gebracht werden. Manchmal schlachtet man auch eine Ziege als Opfer. Jedenfalls empfanden wir sie als ziemlich agressiv, eines der kleinen Biester bleckte mich gleich fauchend an, als ich es fotografieren wollte.
Google Map zum Thema
Tempelbereich in Chitai
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