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| Rundgang |
Über Mittag hatten wir, am Morgen aus Burhanpur kommend, die wunderschönen Höhlen von Ajanta besichtigt. Doch das sollte an diesem Tag noch nicht alles gewesen sein, denn unser Tagesziel hieß Ellora. Die Reisezeit zwischen Ellora und Ajanta beträgt nur rund 2 bis 3 Stunden. Tagesausflügler von Aurangabad sollten bedenken, dass die Ellora-Höhlen dienstags und die Ajanta-Höhlen montags geschlossen sind. An anderen Tagen sind sie von 09.00-17.30 Uhr geöffnet und am Wochenende ist es naturgemäß immer recht voll. Die meisten geführten Touren beginnen ab Aurangabad, man fährt zuerst ins ca. 100 Kilometer entfernte Ajanta und von Ellora zurück in die Stadt sind es dann nur noch 30 Kilometer.
Wir haben im Ort Ellora gewohnt und quartierten uns am Nachmittag dann erst einmal im Hotel Kailas ein, um von dort aus zu Fuß das nächste Highlight zu erkunden: die Höhlen von Ellora. Seit ich zum ersten Mal ein Foto vom wunderschönen Kailas Tempel gesehen hatte, den ich auf der zweiten Seite vorstelle, wollte ich dort unbedingt hin. In einem anderen Urlaub hatten wir schon einmal einen kleineren Tempel besichtigt, der aus einem einzigen Fels gehauen wurde, der Felsentempel Masrur im Kangra Valley.
Die Bewohner von Ajanta zogen im 6. Jahrhundert nach Ellora, wo sie erneut Höhlen und Tempel aus dem Felsen schlugen und mit Statuen, Fresken und Malereien verzierten. Im Gegensatz zu den rein buddhistischen Höhlen von Ajanta sind die Höhlen von Ellora ein Mix von drei großen indischen Religionen: zunächst kamen die Buddhisten und Hinduisten, später die Jains. Sie verewigten sich hier in 34 Höhlen, die über eine Strecke von zwei Kilometern geschätzte 500 Jahre lang in den Hang einer Hügelkette geschlagen wurden.
Diese Höhlen zählen zu den beeindruckendsten Kulturstätten Indiens, sie sind gleichzeitig ein Zeichen für die große religiöse Toleranz auf dem Subkontinent und wurden im Jahr 1983 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Im Gegensatz zu Ajanta gerieten diese Höhlen aber nie in Vergessenheit. Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts trieb die Sekte der Thags hier ihr Unwesen. Blutrünstigen Banden überfielen die Menschen, um diese dann rituell abzuschlachteten und sie so der Göttin Kali zu opfern. Diesem Treiben konnte die britische Kolonialmacht erst nach jahrelangen Kämpfen endlich ein Ende setzen.
Es gibt 12 buddhistische Mahayana-Höhlen (Nr.1-12), 5 jainistische (Nr.30-34) und 17 hinduistische (Nr.13-29) Höhlen, die wir aber leider nicht alle geschafft haben.
Es war am Tag unseres Besuches extrem heiß und windstill, dazu waren wir auch schon ein wenig geschafft von der anstrengenden Besichtigung in Ajanta. Noch einmal würden wir beide Stätten mit Sicherheit nicht an einem Tag machen, irgendwann erlahmen auch die Aufnahmefähigkeit und das Interesse.
So bezahlten wir am Nachmittag am Eingang unseren Eintritt und betraten die Anlage, die aus gepflegten Rasenflächen besteht und in der ein Weg am Felshang entlang mit einigen Stufen dazwischen zu den verschiedenen Höhlen führt. Alles ist hier gut ausgeschildert, aber es war leider sehr voll, denn es war ein Freitag und somit Wochenende. Besonders am Kailas-Tempel waren viele einheimische Besucher, so wendeten wir uns zuerst nach links um die Höhlen der Jain und Hindus zu sehen. Buddhistische Motive hatten wir ja schon viele in Ajanta gesehen.
Die mittlere Gruppe der Jaintempel haben wir zuerst besichtigt und dabei festgestellt, dass man scheinbar auch mit dem Auto bis zur 30. und 33. Höhle fahren kann. Schade, wir hatten unserem Fahrer schon frei gegeben und mussten nun zu Fuß gehen. Man sollte sich vorher informieren, so ganz haben wir nicht verstanden, wo die Autos genau entlang fuhren. Daher hatten wir am Ende dann auch kaum noch Zeit und Kraft für die erste Höhlengruppe. Aber man soll sich ja immer noch etwas für einen zweiten Besuch aufheben. Je weiter wir kamen, um so ruhiger wurde es. An den Felswänden hingen kreischend grüne Halsbandsittiche und Streifenhörnchen hatten die schattigen Simse als ihr Revier erobert. An einer Stelle war der Weg weggebrochen und das letzte Ende war gesperrt.
Von den 5 Jain-Höhlen ist die wohl bedeutendste ist dem Religionsgründer Mahavira gewidmet. Allgemein gesehen sind die schönsten Höhlen in Ellora die Nummern 6, 10, 11, 12, 14, 15, 16, 21, 29, 30, 30A, 31, 32, 33 und 34.
Man kann bei einem einzigen Besuch sowieso nicht alles sehen und erfasssen, dafür müsste man mindestens drei Mal hierher kommen. Auch zu verschiedenen Tageszeiten um die unterschiedlichen Lichtstimmungen zu erleben. Und zur Monsunzeit rauschen auch hier, ähnlich wie in Ajanta, Wasserfälle über die Felskante udn alles ist grün. Sinnvoller ist es, die Höhlen in einer kühleren Jahreszeit zu besuchen, bei unserem Besuch im November war die Hitze doch ziemlich extrem. Wasser und Sonnenschutz sollte man auf jeden Fall mitnehmen, es gibt innerhalb der Anlage nichts zu kaufen.
Auf der zweiten Seite Ellora Caves 2 stelle ich die Hauptattraktion vor, die alleine schon einen Besuch in Ellora lohnt: die größte aus dem Fels geschlagene monolithische Skulptur der Welt, den Kailasa-Tempel.
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Ellora Caves
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