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Diese Seite ist eine Ergänzung zur Unterkunftsseite von Chhatra Sagar, denn nur wer dort Gast ist kann die hier beschriebenen Aktivitäten mitmachen. Den Aufenthalt im Zeltcamp auf dem 100 Jahre alten Damm haben wir sehr genossen, zwei Nächte sollte man hier schon bleiben, um auch die angebotenen Ausflüge mitmachen zu können.
Einer davon ist der so genannte Bird Walk am Nachmittag. Viele Gäste kommen hierher um Vögel zu beobachten, und die Besitzer der Anlage tun einiges, um die Region für die gefiederten Gäste und Bewohner attraktiver zu machen. So wurden Felder wieder zu Brachland und es wurden zahlreiche neue Bäume und Büsche angepflanzt die mit Blüten und Beeren für Vögel besonders anziehend sind. Es gibt genug Wasser im Stausee, das auch für die Bewässerung der umliegenden Felder genutzt wird.
Die interessierten Gäste versammeln sich im Speisezelt und dann geht die kleine Gruppe los, geführt von einem Cousin der Besitzer. Zwei Bedienstete gehen mit, einer trägt ein Stativ mit Fernrohr, der andere Vogelbestimmungsbücher und Wasserflaschen. Ferngläser kann man auch aus der Lobby mitnehmen, ebenso gibt es dort auch Kopfbedeckungen gegen die Sonneneinstrahlung. Hinter dem Damm folgt die Gruppe einem Feldweg und dort sind meist schon die ersten Vögel zu sehen. Im Gras verschwinden die scheuen Frankoline, kleine Gruppen der braunen Hühnervögel fliehen in alle Himmelsrichtungen. Beim Gehen nimmt man auch immer ziemlich hartnäckige Kletten mit, die am Rock oder an den Hosenbeinen haften bleiben.
Der Rundweg bietet einige gute Begegnungen mit diversen Vogelarten, die auf dieser Seite zu sehen sind: Drongos, Racken, Wiedehopfe, Kiebitze, diverse kleinere Singvögel und verschiedene Taubenarten. Auch die scheuen indischen Antilopen ziehen gerne zum Staudamm um ihren Durst zu löschen und man kommt ziemlich nah an die Tiere heran.
Raubvögel sind hier auch anzutreffen, ebenso 2 Pare des Wellenbrust-Fischuhu, die aber nur in der späten Dämmerung und im Morgengrauen aktiv sind. Nach einer guten Stunde erreichten wir die Wasserkante und scheuchten einige Wildgänse auf. Leider war es in 2006 recht trocken und warm, die Pelikane und andere Wandervögel hatten die Region noch nicht erreicht. Normalerweise sind sie ab November ebenfalls hier anzutreffen und auf der Webseite, deren Bilder ebenfalls von einem Cousin der Besitzer, einem bekannten Wildlife-Fotografen gemacht wurden, wird natürlich mit ihrer Anwesenheit geworben.
Aber auch ohne die Pelikane bekamen wir auf den gut 2,5-stündigen Rundgang eine Menge zu sehen und viel erklärt. Es dämmerte schon, als wir uns wieder dem Camp näherten und hinter dem Damm und der Reihe der darauf stehenden Zelte ging glutrot die Sonne unter. Ein wunderschöner Anblick.
Nachdem wir am Vortag den geführten Bird Walk mitgemacht hatten und uns jetzt in der Gegend orientieren konnten sind wir am folgenden Tag alleine auf die Vogel- und Fotopirsch gegangen. Denn jetzt kannten wir ja die Wege und zu zweit scheucht man weniger Tiere auf als in einer Gruppe, auch wenn es nur 10 Personen sind. Schon kurz vor Sonnenaufgang waren wir wach und genossen das rosarote Licht von unserer kleinen Terrasse vor dem Zelt. Noch im Dunkeln hörten wir den nahen Ruf eines Fischuhu, der in den Büschen am Damm hinter unserem Zelt saß. Blutrot ging ein wenig später die Sonne auf und wir machten uns auf den Weg. Überall piepten winzige Vögelchen im hohen Gras und die beiden Haushunde folgten uns während des ganzen Spaziergangs. Junior war besonders anhänglich und tobte ausgelassen um unsere Beine. Leider verscheuchte er dabei die scheuen Frankoline, die ich unbedingt vor die Kamera bekommen wollte. Als die beiden Hunde mal ein wenig vorweg liefen gelang es mir auch endlich mal einen der gut getarnten Hühnervögel zu erwischen.
Unterwegs kamen uns einige Bauern zu Fuß oder mit dem Fahrrad entgegen und grüßten freundlich. Der Weg führte uns vorbei an der lauten Wasserpumpe, die in einem den Schall dämmenden Zelt gegenüber vom Damm am Seeufer steht und Tagsüber ständig Wasser auf die umliegenden Felder pumpt. Ein Bauer saß zur Kontrolle der Wassermenge daneben und beobachte uns beim Vögel fotografieren.
Wir konnten einige von uns noch nicht beobachtete Arten entdecken und genossen die friedliche Szenerie. Nach dem langen Spazierung bekamen wir Hunger und kehrten zu den Zelten auf den Damm zurück. Oben angekommen wurden wir von einem Angestellten mit Silbertablett empfangen, auf dem sich feuchte Tücher und frischer Limettensaft mit Wasser sowie Schälchen mit Salz und Zucker befanden. Nach dieser ersten Erfrischung gingen wir direkt zum Frühstück ins Hauptzelt. Leider ist es nicht möglich alle schönen Vogelbilder, die auf dem Spaziergang entstanden sind, auf dieser Seite zu zeigen.
Das große Hauptzelt, welches gleichzeitig Restaurant, Lobby, Büro, Aufenthaltsraum, Bibliothek und Bar ist, steht etwas erhöht auf dem Damm. Die alten Bäume aber wachsen einige Meter tiefer vor dem Damm, so dass man praktisch auf halber Höhe in der Baumkrone steht. Hier tummeln sich immer mehrere der frechen und lauten Halsbandsittiche. In Augenhöhe sind einige Futterschalen aufgehängt und sie zanken sich um die besten Brocken. Nirgendwo kann man diese Tiere näher und besser fotografieren, denn hier sind sie an die nahe vorbeilaufenden Menschen gewöhnt. Halsbandsittiche leben auch bei uns in Köln und fliegen täglich an unserem Wohnzimmerfenster vorbei, aber ursprünglich stammen die Vögel aus Indien und sind hier auch überall zu sehen. Sie nisten in Bäumen oder in Mauerlücken von alten Ruinen und Tempeln. Auch die neugierigen Streifenhörnchen kommen gerne zu Besuch, um ihren Anteil am Futter zu holen.
Mit Sicherheit entdeckt man in einer Astgabel auch die beiden kleinen Brahmanen-Käuzchen (Spotted Owlet), die hier ständig leben. Auch zahlreiche gefiederte Besucher landen hier, wir sahen einen Wiedehopf, eine Fruchttaube und einen wunderschön bunten Orangespecht (Dinopium benghalense). Auf den folgenden Bildern sind einige Bewohner dieses Baumes zu sehen.
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