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Zu der königlichen Enklave gehörten neben den bereits auf einer eigenen Seite vorgestellten Schiffspalast Jahiz Mahal und dem schwingenden Palast Hindola Mahal noch weitere Gebäude, die man heute auf einem Rundgang besichtigen kann. Nicht alle haben einen gleich guten Erhaltungszustand, manche sind nur noch Ruinen. Oft stehen nur noch einzelne Wände mit runden oder eckigen Fensteröffnungen. Es gibt Zisternen, Brunnen und ausgedehnte Wasserspiele sowie Rasenflächen zwischen den Gebäuden. Im Osten hinter dem Hindola Mahal liegen unter anderem das Haus und der Laden von Ghada Shah und das Champa Baoli.
Dies war einst ein wunderbar kühler Ort. Im Untergeschoss des Gebäudes wurden Brunnen und Bäder eingebaut und es gab eine Art natürliche Klimaanlage hier. Türme sorgten für Wind, der nach unten geleitet wurde. Einige Türme hatten eine einzige Öffnung in eine Richtung, während andere mehrere Öffnungen auf mehr als einer Seite hatten, um die Winde zu fangen. Alle hatten Entlüftungsöffnungen, um die heiße Luft nach oben zu entlassen.
Der Name Champa Baoli, so wird gesagt, stammt vom Geruch des parfürmierten Wassers, das gerochen haben soll wie die Blüten der Champa Flower. Auf Deutsch ist das eine Plumeria oder Frangipani-Blüte, wer jemals daran gerochen hat kennt den süßen Duft und wird ihn nicht vergessen.
Westlich vom Hindola Mahal kann man durch einige alte Paläste streifen. Hier liegt an der Außenmauer auch die Dilwar Khan Moschee. Sie wurde im Jahr 1405 erbaut und ist somit einer der frühesten Moslem-Bauten von Mandu. Dilawar Khan Ghori war der Vater von Hoshang Shan, dessen Grabmal man in einem anderen Teil von Mandu besichtigen kann. Auch hier kann man wieder beeindruckende Säulenhallen fotografieren, die kleiner sind als die der Jasmid Moschee im Zentrum. Sie sind typische Elemente der Hindu-Architektur in der Region und wurden für diesen Bau übernommen. Schön schattig ist es im Inneren, mittlerweile war es Mittag und über 30°C im Schatten.
Andere Häuser haben Steinkuppeln, unter denen kleine Fledermäuse hängen, es gibt Innenhöfe mit Rasen und Wasserrrinnen und von diversen Terrassen immer wieder schöne Ausblicke auf den See und die Paläste rundum.
Im Westen der königlichen Enklave steht am Nordufer des Sees der königliche Palast Jal Mahal, das bedeutet übersetzt Wasserpalast. Der Weg ohne Schatten dorthin war lang, aber wir wollten unbedingt den Schiffspalast auch von der anderen Seite aus sehen und gingen langsam dort hin. Der Weg führt vorbei an einigen Zisternen mit Stufen, die mit grünem Wasser gefüllt sind.
Vom ehemals sicher schönen Palast existieren heute leider nur noch Ruinen. Die meisten dieser Gebäude hatten zwei Etagen. Es gibt viele Zimmer, die einen bogenförmigen Eingang haben und einige schöne Treppen. Die zahlreichen Wasserbecken erinnern noch heute an den Wohlstand der Herrscher in Malwa, einige der Zisternen und Badebecken waren sehr kunst- und fantasievoll ausgeführt.
Von mehreren Etagen aus hat man einen schönen Blick über den See Munj Talao und auf den gegenüber liegenden Schiffspalast. Auf den Mauervorsprüngen, nicht einsehbar von oben, rasten kleine Schwalben und schreckten auf als wir kamen. Viele Besucher verirrten sich nicht hierher und wir konnten im Schatten ganz in Ruhe eine kleine Pause machen, das mitgebrachte Essen verzehren und die friedliche Szenerie genießen. Keiner kam hier vorbei und wollte ein Foto von uns machen.
Nach einer Weile tauschten wir dann die Objektive, denn auf dem Rückweg wollten wir ein paar Bilder mit dem Super-Weitwinkel machen. Erstes Motiv war der malerische Torbogen am Seeufer, durch den hindurch man zum Schiffpalast am anderen Ufer schauen konnte.
Google Map zum Thema
Jal Mahal