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| Auf der Düne |
Diese Seite ist eine Ergänzung zur Unterkunftsseite von Khimsar Fort, denn nur wer dort Gast ist kann die hier beschriebenen Aktivitäten mitmachen.
Da wir einen ganzen Tag in Khimsar zum Entspannen hatten, buchten wir für den Nachmittag eine so genannte Blackbuck Safari, die zum Sonnenuntergang auf die höchste Düne der Wüste Thar führt. Dort befindet sich auch das idyllisch gelegene Schwesternhotel Khimsar Dunes Village, in dem man ebenfalls wohnen kann. Die Safari wird mit hoteleigenen Jeeps durchgeführt. Auf Grund mehrerer Reisegruppen im Hotel rechneten wir schon mit einem Massentransport zu diesem Ort, um so erstaunter waren wir am Nachmittag, als der Jeep vorfuhr: Wir waren die einzigen Gäste und hatten den Fahrer für uns alleine. Der Ausflug kostete 2006 brutto knapp 600 Rupien pro Person und dauert ungefähr drei Stunden. Man kann ihn auch am Morgen unternehmen, oder gemeinsam mit einem Kamelritt in der Wüste buchen.
Die Fahrt begann bei prächtigem Sonnenschein, wir fuhren durch den kleinen Ort Khimsar und waren schnell auf einer asphaltierten, schmalen Landstrasse. Der Fahrer gab ziemlich Gas, oben im offenen Jeep wurden wir ganz schön durchgerüttelt und die typischen Höfe der Bishnoi-Bauern zogen schnell an uns vorbei. Nach einer Weile erreichten wir dann ein größeres Gebiet, in dem sich die Tiere tummel, nach denen die Safari benannt ist: die Blackbucks (Antilope cervicapra), auf Deutsch auch unter dem sonderbaren Namen Hirschziegenantilope bekannt. Mit einer Länge von 120 cm, einer Schulterhöhe von 80 cm und einem Gewicht von ca. 40 kg sind die Tiere etwa so groß wie ein Reh. Die Gestalt ist gazellentypisch und in freier Wildbahn sind sie nur noch selten anzutreffen.
Aber nicht nur diese grazilen Tiere leben in kleinen Herden in der ariden Region rund um Khimsar, man sieht auch den großen und starken Nilgau (Boselaphus tragocamelus) oder auch Blue Bull. Mit einer Schulterhöhe von 140 cm und einem Gewicht von 300 kg ist dies eine sehr große Antilope, dies wird besonders deutlich, wenn sie neben ihren kleinen Verwandten steht. Im Hinduismus werden die Nilgau wegen ihrer Ähnlichkeit mit Hausrindern als naher Verwandter der hoch geachteten Kuh eingestuft und haben deshalb keinerlei Verfolgung zu befürchten.
Die Bauern der Umgebung sind Bishnoi, die hier am Rande der Wüste leben. Dabei fällten sie keinen einzigen Baum und kein Tier wird absichtlich getötet. Durch diese nachhaltige Lebensweise haben die Bishnoi noch heute Seen und fruchtbares Land und auch die Tiere merkten sehr schnell, dass sie von diesen Menschen nichts zu befürchten haben.
Wir kurvten auf dem trockenen Gelände ein wenig herum und näherten uns den kleinen Herden von Blackbuck. Die Tiere mit den imposanten schraubenartig gewunden Hörnern ästen auf dem kargen Grund. Unser Fahrer fuhr manchmal ein wenig zu dicht heran, so dass die Jungtiere in großen Sprüngen das Weite suchten. Nach einer Weile blieben aber alle stehen und schauten sich neugierig um.
Die Fahrt ging weiter über schmale Landstrassen und vorbei an Feldern und kleinen Bauernhöfen. Manchmal standen an Gattern einige Kinder mit Zicklein auf dem Arm und warteten darauf, gegen Geld fotografiert zu werden. Sie kennen genau die Ankunftszeit der Touristen. Eine größere Gruppe kam uns in einer Kolonne von etwa 10 vollen Jeeps irgendwann entgegen, während wir uns auf den Weg zur Düne machten.
Die Düne ist die höchste der Wüste Thar und in der Senke dahinter gruppieren sich die Hütten des Khimsar Dunes Village um einen kleinen Teich. Kaum erreichten wir das Grundstück den , da setzte sich von der Warteposition neben der Düne gleich ein Kamel mit Anhänger in Bewegung, um uns den kurzen Weg zum Parkpaltz unterhalb des Sandbergs zu fahren. Da es aber wirklich nur ein paar Dutzend Meter waren legten wir dieses Stück Weg lieber auf dem Jeep zurück und gingen dabacg zu Fuß durch den weichen Sand hinter unserem Fahrer her nach oben zum Aussichtspunkt.
Oben angekommen staunten wir über die vielen Menschen auf dem Dünenkamm, die von unten noch nicht zu sehen gewesen waren. Eine Gruppe Süd-Ost-Europäer war gerade angekommen, die hier übernachten wollten. So konnten wir den Sonneuntergang zwar nicht alleine erleben, aber der nette Service kümmerte sich rotzdem gut um uns. Es gab Kaffee oder Tee und leckere Schokoladenkekse. Man schleppte Hocker für uns heran und erbot sich, ein gemeinsames Foto von uns zu machen.
Wir stapften dann noch eine Weile durch den tiefen Sand der Düne und entdeckten dabei dicke schwarze Käfer. Die Tiere hinterließen hübsche Laufspuren im Sand. Nach einer Weile wurde es dann langsam dunkel und die Sonne verschwand hinter dem Horizont. Eigentlich wenig malerisch, denn vor dem Horizont stand noch eine dunkle Wolkenbank, ansonsten es gab kaum Wolken am Himmel und im Vordergrund standen einige Strommasten herum.
Kaum war die rote Scheibe verschwunden stieg die Gruppe gemeinsam hinunter zu den Hütten, um sich auf das dort kommende Dinner vorzubereiten. Wir machten uns mit dem Fahrer wieder auf den Weg zurück zum Khimsar Fort. Unterwegs wurde es dann ganz schön frisch im Fahrtwind auf dem offenen Jeep. Kurz vor dem Hotel konnten wir noch das quirlige Leben auf dem abendlichen Markt entlang der Dorfstraße erleben.
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