| Weltreisen | Indien | Punjab | Site-Map | HOME |
| Lichter |
Hier nun ein bisschen zur Geschichte des Tempels, die man am besten auch im Museum erkunden kann oder im Internet nachlesen.
Im ersten Stock direkt über dem Haupteingang zeigt es die Leidensgeschichte der Sikh unter den Hindus und Muslimen seit dem 17. Jahrhundert. Neben der üblichen Waffensammlung werden auch Gemälde gezeigt, welche die wichtigsten Sikhmärtyrer und -gurus zeigen. Grausame Darstellung der verschiedenen Folterarten vergangener Zeiten und das damit verbundene Leiden der Sikh sind hier bunt und anschaulich dokumentiert. Das Museum soll aber bald umziehen, am neuen Gebäude wird gebaut.
Weltweit in die Schlagzeilen kam der Tempel im Jahr 1984. Auf einem Areal des Bundesstaates Punjab sollte nach Willen einer Separatistenbewegung extremistischer Sikhs ein unabhängiger Staat Khalistan errichtet werden. In diesem Bundestaat ist mehr als jeder zweite ein Sikh. Sie forderten eine eigene Hauptstadt, mehr Land für die Sikh Bauern und eine höhere Wasserzuteilung. Der Widerstand verstärkte sich, nachdem Gandhi die Anweisung erteilte, Wasser aus dem Panjab in die umliegenden Staaten umzuleiten. Die Regierung erfüllte die Forderungen nicht und schickte Soldaten und schweres Gerät.
Die Lage spitzte sich zu und es kam zu Ausschreitungen. Der militante Führer verschanzte sich mit seinen Anhängern im Goldenen Tempel und der heilige Ort des Friedens wurde zu einer waffenstarrenden Festung. Am 04. Juni 1984 befahl die damalige Premierministerin von Indien, Indira Ghandi, die Operation "Blue Star".
So erfolgte am nächsten Tag die Stürmung des Tempels durch Soldaten der indischen Armee bei der 492 Sikhs und 93 Soldaten starben. Dies sind die offiziellen Angaben, denn inoffiziell ist die Rede von drei Mal so vielen Toten. Der Akal Takht sowie die Darshani Deuri, in der sich bedeutende historische Manuskripte und Gegenstände befinden, wurden fast vollständig zerstört.
Als Reaktion auf die Erstürmung des Heiligtums und der Ermordung des Sikh-Anführers Jarnail Singh Bhindranwale wurde im Gegenzug im Oktober 1984 Indira Gandhi von ihren Sikh-Leibwächtern ermordet. In den Tagen nach Indira Gandhis Ermordung wurden tausende Sikhs ermordet und zirka 100.000 flohen aus Delhi. Viele Gurduara und Geschäfte wurden in Brand gesteckt, soagr Kinder bei lebendigem Leib verbrannt. Bis heute ein Trauma für die Sikh Gemeinde. Nach den Pogromen entfernten viele junge Sikhs die äußeren Merkmale ihrer Religion, um sich so vor Gewalt und Diskriminierung zu schützen. Viele wanderten vor allem in englischsprachige Länder aus und beantragten Asyl.
Die Lage spitzte sich zu und es kam zu Ausschreitungen. Mehr zu den Hintergründen der Unruhen hier.
Weitere Operationen gegen Sikh-Extremisten im Tempel erfolgten im April 1986 (Operation Black Thunder) und im Mai 1988 (Operation Black Thunder II).
Die damaligen Forderungen nach dem eigenen Staat Khalistan sind heute praktisch verstummt, obwohl die Region die Kornkammer von Indien ist und damit sind es die Sikhs, die ganz Indien mit Lebensmitteln versorgen. Viele Sikhs gehören in Indien zur Elite in Militär und Verwaltung.
Es ist schön, nach zwei Rundgängen einfach an einem Platz sitzen zu bleiben und die schöne Stimmung zu genießen. Im Nektarteich schwimmen ab und an Karpfen und große Goldfische vorbei. Plötzlich blieben alle stehen. Wie wir erfahren haben handelte es sich dabei um das Abschlussgebet. Die Ardaas, das gemeinschaftliche Abschlussgebet, wird nach den Rezitationen aus dem Adi Guru Granth Sahib (AGGS) vorgetragen, es wird möglichst im Stehen gesprochen und die Hände werden dabei gefaltet. Schade, dass wir die meditativ-hypnotischen Mantren nicht verstanden haben.
Unten ist ein kleines Video zu sehen, in dem die Stimmung ganz gut rüberkommt.
Überall sitzen Menschen, der Andrang auf die Halbinsel zum Tempel wurde gegen Abend noch einmal grösser. Es war sehr schön eine Stunde auf dem kühlen Marmorboden zu sitzen und die schöne Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.
Schnell wird es dunkel und der Tempelkomplex erstrahlt dann im Licht. Auch die umliegenden Gebäude. Jetzt sieht alles ganz anders aus als tagsüber, ich kann nur raten unbedingt bis zum Einbruch der Dunkelheit zu bleiben. Der Darbar Sahib ist durchgängig mit Goldplatten bedeckt. Auch weitere Gebäude, wie etwa der Eingang zur Halbinsel, sind mit Gold überzogen. Wenn es am Abend beleuchtet wird, dann spiegeln sich die Lichter und das Gold im See. Wunderschön, die Bilder auf dieser Seite zeigen es.
Es gibt auch Live-Übertragungen aus dem Tempel und ständig ist ein Kamerateam vor Ort. Auch ein Radioprogramm kann man sich anhören: Sri Harmandir Sahib Radio - Sri Amritsar - (Online).
Eigenes Video zum Thema
Video zum Thema
Google Map zum Thema
Golden Temple Map
| Weltreisen | Indien | Punjab | Site-Map | HOME |
| Datenschutz | Impressum |