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Den tamilischen Namen Udhagamandalam kennt kaum jemand, denn im allgemeinen Sprachgebrauch nennt man den Ort immer noch wie früher anglisiert Ootacamund, oder noch besser kurz Ooty. Im Stadtbild kann man den Namen auf Tamil lesen, in der Tourismusbranche ist Ooty gebräuchlicher, daher bleibe ich hier bei dieser Schreibweise.
Der Bergort in den Nilgiribergen, einem Ausläufer der Westghats, ist sehr beliebt als Sommerfrische. Ständig leben ca. 95.000 Einwohner hier auf einer Höhe von 2.250 Metern. Die Luft ist frisch und klar, wir mussten im März am Abend sogar ein Feuer im Kamin anmachen, weil es ziemlich kühl wurde. Ein großer Unterschied zu den heißen Ebenen von Tamil Nadu.
Genau dafür wurde Udhagamandalam im frühen 19. Jahrhundert von John Sullivan, einem ehemaligen Sekretär der Britischen Ostindien-Kompanie "entdeckt". Wie in so vielen Hill Stations in ganz Indien, suchten die Engländer auch hier Kühle und Erholung. Sullivan erkannte das auch landwirtschaftliche Potenzial der Gegend, er kaufte Land und begann Flachs, Hanf, Kartoffeln, Obst und insbesondere Tee anzubauen. So konnte er innerhalb von 20 Jahren ein Vermögen machen.
Zu Lasten der ehemaligen Einwohner natürlich, hier lebten zuvor die Todas, ein Bergstamm, der in fast völliger Isolation von den Städten des umliegenden Flachlandes lebte. Todas waren Hirten und wurden von den Teepflanzern verfolgt, missioniert und von ihrem Land verdrängt.
Sullivan und seine britischen Geschäftsfreunde erbauten eine Stadt mit künstlichem See, Kirchen und Steinhäusern. Das Ganze erinnerte die Kolonialherren eher an das schottische Hochland als an Indien, daher wurde Ooty in kürzester Zeit der beliebteste Bergkurort auf der indischen Halbinsel. Hier erholte sich die gesamte Kolonialverwaltung von Madras in den Sommermonaten.
Bis in die 1970er Jahre lebten noch die letzten britischen Einwohner Indiens hier in Ooty. Heute ist von der einstigen Pracht leider nicht mehr viel übrig, der Ort wirkt zersiedelt und die alten Gebäude sind teilweise verfallen oder von heftigem Verkehr umbrandet.
Viel Charme hat der Ort für Europäer nicht mehr, die meisten kommen hierher weil die berühmte Nilgiri Mountain Railway, aus Mettupalayam kommend, hier endet. Für Eisenbahnfreunde ein Highlight, denn es handelt sich hier um einzige indische Zahnradbahn. Die Zugstrecke ist 46 Kilometer lang, dabei fährt man durch 208 Kurven, 16 Tunnel und über 250 Brücken. Wenn nicht gerade Erdrutsche einen Teil der Strecke lahmlegen, so wie zuletzt im Jahr 2010.
Ooty ist heute eine sehr lebendige typisch indische Kleinstadt, inmitten von Teeplantagen auf rund 2.200m Höhe. Vom Prunk der alten Tage ist lediglich im Stadtteil "Charing Cross" noch etwas zu sehen, dort finden sich noch Häuser im Kolonialsti und die eindrucksvolle St.Stephen's Church. Die anderen Haupt-Sehenswürdigkeiten sind der Ooty Botanical Garden und der Ooty Lake. Viel haben wir von dem Ort nicht gesehen, empfehlen kann ich ihn zum Einkaufen. Für Schokoladenliebhaber lohnt es sich wegen der Home Made Schokolade, die an jeder Straßenecke in verschiedensten Variationen angeboten wird, hierher zu kommen.
Auch Gewürze und Öle kann man in Ooty gut kaufen. Unserer Fahrer brachte uns zu einem Geschäft names Sarkkar Supermarket, in dem wir uns mit grünem Kardamom, Zimt, Nelken und frischen Vanilleschoten eindeckten. 100 Gramm frische Vanille für umgerechnet 10 Euro, wenn man da an die teuren einzelnen Schoten in den Glasröhren deutscher Supermärkte denkt zögert man nicht lange und kauft. Babu kaufte Schokolade für seine Kinder, für die Ooty berühmt ist.
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