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Für den langen Weg von Mussoorie nach Almora brauchten wir einen Ort für eine Zwischenübernachtung. Die Auswahl haben wir unserem Veranstalter Comtour überlassen, der für uns eine Nacht im Monal Ressort in Rudrapryag buchte. Wir kamen recht früh am Nachmittag dort an, denn unser Guide hatte unterwegs kaum angehalten. Das Hotel ist ein großer, weißer Komplex und bietet Platz für 100 Gäste.
Als wir vorfuhren, kümmerte sich erst einmal niemand um unser Gepäck und Ram, unser Fahrer, schleppte es selbst herein. Dann erschien jemand an der Rezeption und der Guide übernahm die Einschreibeformalitäten, während wir uns erst einmal staunend in der Lobby umschauten. Denn diese ist durchaus eindrucksvoll. Mit Marmor-Erkern, einem riesigen Kristalllüster, jeder Menge künstlicher Gladiolen und ausgestopfter Riesentiere. Im Eingangsbereich liegen zwei verstaubte Plüsch-Löwen, in einer Ecke fanden wir einen Plüsch-Tiger im Käfig, auf dem ein Plüsch-Reh lag. Mit viel Liebe dekoriert und dem Geschmack nach eindeutig auf indische Familien mit Kindern ausgerichtet.
Dies merkt man auch an dem riesigen Grundstück, das wir bei einem Spaziergang erkundeten. Hier hat sich mal jemand sehr viel Mühe gegeben, alles anzulegen. Leider war Vorsaison und fast alle Attraktionen wirkten verwahrlost und schmutzig. Es gibt einen sehr schönen Kinderspielplatz, einen Rundweg mit 6 malerischen, überdachten und mit Grün umrankten Aussichtspunkten. Wir hätten dort gerne gesessen und Vögel beobachtet, leider waren die Möbel, die dort standen, total verdreckt und das rankende Grün hatte man schon lange nicht mehr geschnitten.
Wir fanden einen kleinen flachen, als Teich angelegten Pool, auf dem Kinder mit kleinen Booten fahren können. Leider ohne Wasser, ebenso die Wasserfallanlage daneben. Der Joggingpfad war ziemlich zugewuchert und alles wirkte trocken und verwildert. Es gab sogar Käfige mit Hühnern und weißen Kaninchen. Der Hahn mit seinen Hühnern durfte tagsüber frei in der Anlage herumlaufen, die Kaninchen sollten wohl so eine Art Streichelzoo für Kinder sein.
Mit der richtigen Pflege der Anlage wäre das Monal Resort mit Sicherheit eine echte Attraktion in der Region, vor allem für Familien. Der Name Monal stammt übrigens von einem einheimischen Vogel, den man hier manchmal sogar sehen kann. Leider hatten wir nicht das Glück den Himalayan Monal (Lophophorus impejanu), "the bird of nine colours" zu sehen. Der wunderschöne Glanzfasan ist ziemlich scheu. Von der Anlage schaut man zwar zum Fluss, wir fanden innerhalb der Anlage aber keinen Weg hinunter ans Ufer und gaben schließlich auf, als wir ein Verbotsschild entdeckten, welches vor der steilen Felswand warnte.
Rudrapryag ist in kleiner Ort am Zusammenfluss zweier Flüsse in den Bergen von Garhwal und das Monal Resort liegt ca. drei Kilometer außerhalb, direkt am Alaknanda River und an der Hauptstraße nach Sri Badrinath.
Von Rishikesh nach Rudraprayag sind es 132 kurvige Kilometer, zum heiligen Wallfahrtsort Kedarnath fährt man von hier noch 90 Kilometer weiter und muss dann noch einmal 14 Kilometer trekken. Almora liegt 132 Kilometer entfernt, Ranikhet 197 Kilometer und die Hauptstadt Dehadrun ist 174 Kilometer weit weg. Die scheint wenig, doch bedingt durch die kurvigen Straßen in den Bergen sollte man nicht mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit über 50 km/h rechnen.
Im Monal Resort gibt es 42 Zimmer, inclusive der beiden Suiten, die in der Mitte des Gebäudes liegen. Alle haben Klimaanlage und einen eigenen Balkon mit schönem Ausblick. Daneben gibt es irgendwo auch noch eine Backpacker-Unterkunft.
Zu unserem Erstaunen waren wir in dem riesigen Hotel die einzigen Gäste. Erst am nächsten Morgen kamen weitere Gäste an, als wir gerade abreisten.
Wir bekamen Raum Nummer 305 in der oberen Etage, mit Blick auf den Alaknanda River. Ein typisches 08/15 Hotelzimmer von der Größe her, mit einem dritten Bett als praktische Kofferablage und einen Fernseher, der sogar etliche Programme zeigte. Die schweren Stühle, die mit einem kleinen Tisch zusammen in der Ecke standen, schleppten wir erst einmal hinaus auf den Balkon. So konnte man gemütlich in frischer Luft ein wenig lesen. Die Betten waren wie überall knüppelhart und der Teppich schon ein wenig alt und eklig. Ansonsten war die Einrichtung eher karg, mit einer dekorativ offenliegenden Leuchtstoffröhre an der Wand über dem Bett. Die Decken aus dem Schrank haben wir auch erst einmal zum Lüften über das Geländer gehängt.
Lautes Klopfen war im ganzen Haus zu hören und der nette Mann von der Rezeption, der als Einziger gut Englisch sprach, zeigte uns voller Stolz die Renovierungsarbeiten. In den Suiten war man gerade dabei, die ollen Teppichböden durch dunkles Laminat zu ersetzen. In nur wenigen Wochen sollen alle Zimmer damit ausgestattet sein.
Das Bad war recht klein und wies einige Besonderheiten auf. Michael amüsierte sich mal wieder köstlich über die stümperhaft ausgeführten Klempnerarbeiten: der Siffon unter dem Waschbecken war einfach falsch herum angeschraubt worden - passt ja... Etwas Besonderes war die Toilette, eine nie wieder gesehene Mischung aus westlicher Kloschüssel und indischem Hockklo.
Das Frühstück nahmen wir im Restaurant ein, eine schnelle Angelegenheit die satt machte. Wir bekamen die üblichen Eier, Toast, Butter und Marmelade. Nur Joghurt hatte man auf Anfrage nicht vorrätig und auch keinen Saft. Also nichts, über das man großartig berichten müsste. Es schmeckte und machte satt.
Am Abend gingen wir ins hoteleigene Restaurant namens Turant. Ein riesiger Raum, der deutlich auf eine große Anzahl Gäste ausgerichtet war. Anschließend daran eine schöne Terrasse, auf der man bei warmem Wetter sitzen kann. Der Kellner sprach rudimentär Englisch und zeigte uns schon am Nachmittag die umfangreiche Karte, von der wir wählen sollten. Uns war schon klar, dass man so für nur zwei Gäste auf Bestellung vorkochen konnte.
Wir entschieden und für unsere Lieblingsgerichte wie Palak Paneer, Kartoffeln und Naan. Leider waren wohl einige Zutaten nicht vorrätig und man zeigte auf die Gerichte, die möglich wären. Auch da fanden wir etwas Passendes wie Shahi Paneer, Yellow Daal, Kartofffeln mit Kräutern und Papad. Als wir am Abend dann Platz nahmen wurde uns das Essen sofort serviert. Wider Erwarten war es wirklich sehr lecker, mit wenig Fett zubereitet und in großzügigen Portionen. Der Koch versteht sein Handwerk und es duftete richtig lecker aus der Küche in den Speisesaal.
Wir hätten gerne eine Flasche Bier dazu gehabt, leider hatte man keins vorrätig und wir mussten mal wieder auf Saft ausweichen. Der Kellner blieb die ganze Zeit in unserer Nähe, um Wünsche nach mehr Brot etc. sofort zu erfüllen. Er war ja ein ganz netter Kerl, der sich redlich um ein paar Konversationssätze bemühte, aber er trug das schmutzigste Hemd das wir je an einem Kellner als Arbeitskleidung gesehen hatten.
Die Rechnung bezahlten wir noch am Abend gleich an der Rezeption, für preiswerte 388 Rupien gingen wir satt und zufrieden zurück ins Zimmer.
Mehr Pflege der schönen Anlage wäre wünschenswert, ansonsten ein nettes Hotel für einen Zwischenstopp. Am Erscheinungsbild wurde offensichtlich wieder gearbeitet, und trotz Vorsaison hat man sich aufmerksam um uns einsame Gäste gekümmert.
Im März 2008 waren wir für 1 Nacht hier.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Monal Resort
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Monal Resort
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