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Im schönen Jodhpur wollten wir diesmal so zentral wie möglich wohnen und entschieden uns für zwei Nächte im Pal Haveli. Das Hotel hat eine sehr lange Tradition. Erbaut wurde es im Jahr 1847 vom Thakur aus Pal. Seither diente es der Fürstenfamilie über 150 Jahre als Residenz. Westlichen Gästen öffnete man hier schon im Jahr 1887 die Tür. Da kam Edwin Lord Weeks und berichtete über das Haus für Harper´s Magazine. Wie so viele Havelis hat man zur Straße hin eher trutzige Mauern, nur von wenigen kleinen, verzierten Fenstern und Balkonen unterbrochen, und eine mächtige Rampe als Eingang. Neben diesem befinden sich natürlich Wandmalereien mit Elefanten. Im Inneren erwarten den Gast dann Innenhöfe, enge Treppenaufgänge, eine alte Kanone und holzbeschlagene Türen. Es gibt hier auch noch Privaträume, die immer noch von den Besitzern bewohnt werden.
Linker Hand befindet sich die Rezeption und ein Massagezentrum, eine schmal Treppe rechts führt hinauf auf die überwältigende Dachterrasse. Hier sitzt man wunderbar zum Sonnenuntergang und zum Abendessen, ein echtes Highlight der Reise. Der Blick vom Dach zeigt alle Sehenswürdigkeiten von Jodhpur. Nah und mächtig erhebt sich das Mehrangarh Fort, ein wenig weiter rechts befindet sich das Jaswant Thada. Direkt neben dem Haveli liegt der Lake Gulab Sagar, der am Abend sogar beleuchtet wird und dann arbeiten auch die Springbrunnen.
Über die Stadt blickt man auf den Umaid Bhawan Palace und direkt unterhalb des Havelis liegen Sardar Bazaar und Clock Tower. Die Post und das Tourist Reception Centre sind auch gleich ums Eck, ebenso ein sehr günstiges Internetcafé, in dem wir 30 Rupien pro Stunde bezahlten. Ein paar Dinge haben wir hier auch zum Waschen gegeben, die kamen am nächsten Tag dann auch sauber und gefaltet zurück.
Das Personal, besonders beim Frühstück und an der Rezeption, könnte ein wenig freundlicher sein. Besonders nett war eigentlich nur der Doorman und einer der Kellner, allerdings waren die übrigen am zweiten Tag auch schon etwas lockerer. Und einiges im Hotel, wie z.B. die Toiletten vom Restaurant, hätte durch mehr Pflege und Zuwendung sicher gewonnen. Aber angesichts der günstigen Preise kann man hier keinen großen Luxus erwarten und wir haben uns insgesamt gesehen hier sehr wohl gefühlt.
Zentraler geht es kaum: Das Pal Haveli liegt mitten im Herzen von Jodhpur, am Markt und am Uhrturm direkt um die Ecke. Von hier aus kann man zu Fuß zum Fort gehen, den Markt erkunden und durch die Altstadt mit ihren blauen Häusern streifen. Auch zum Jaswant Thada sind es nur gut 15 Minuten Fußweg. Der Fahrer hat es je nach Tageszeit schwer, bis zum Hotel vorzudringen und parken kann er dort auch nicht. Bei Verabredungen sollte man beim Abholen also immer pünktlich draußen warten.
Der Bahnhof ist vom Pal Haveli nur 1,5 Kilometer entfernt, der Flughafen von Jodhpur 4 Kilometer und der Busbahnhof 2 Kilometer. Jodhpur liegt 340 Kilometer von Jaipur, 305 Kilometer von Jaisalmer und 260 Kilometer von Udaipur entfernt.
Es gibt 20 Zimmer im Pal Haveli, Standard Rooms, Heritage Rooms und eine Suite. Wir hatten einen der Heritage Rooms gebucht und wurden zum Raum Nummer 109 im Erdgeschoss geführt. Dieser lag direkt gegenüber der Rezeption und neben der Garage des Eigentümers, was aber wenig störte, da sich das Kommen und Gehen der dort geparkten fünf Autos oder Motorräder der Gäste sehr in Grenzen hielt. In einer lauten, indischen Stadt ist Wohnen im Erdgeschoss meist von Vorteil, da es dort leiser und kühler ist. Nur unser Bad hatte an der Mauer zur Straße eine Lücke für den Ventilator. Die dort eindringenden Geräusche konnte man aber durch Schließen der Badezimmertüre unterdrücken. Im Zimmer selbst befanden sich alle Fenster auf der Seite zum Innenhof.
Unser Raum war geräumig und nett eingerichtet, mit alten Holzmöbeln und handgearbeiteten Dekoartikeln. Es gab einen Schrank, eine kleine Sitzecke und sogar einen Fernseher mit vielen Kanälen. Auffallend schön waren hier die Marmorböden, sowohl im Zimmer als auch im Bad. Letzteres war ein schmaler Raum mit einer Dusche am einen und der Toilette am anderen Ende. In der Mitte das Waschbecken mit Glasablage und Fliesen in Kopfhöhe.
Wir haben uns in dem Raum wohl gefühlt, nur das Bett war wie in allen anderen Hotels mal wieder viel zu hart. Trotz der zentralen Lage haben wir hier aber sehr gut geschlafen.
Das Frühstück nimmt man in einem wunderbaren Raum ein, den mussten wir allerdings erst einmal suchen, da wir nicht informiert wurden. Eigentlich hatten wir ja auf einen Platz auf der Terrasse gehofft, diese wird aber erst zum Abend eingedeckt. So geht man über eine sehr steile Treppe und dann über eine sehr hohe Türschwelle in den Frühstücksraum auf der 1. Etage.
Hier hängen viele alte Bilder von Heiligen und historische Aufnahmen von den Besitzern an Wänden aus Stein. Dicke Deckenbalken stützen die Holzdecke, die mit Kugeln und funkelnden Kronleuchtern verziert ist und nett eingedeckte Tische mit Glasauflage warten auf die Frühstücksgäste. Der Boden war auch hier aus Marmor mit Einlegearbeiten. Da wir recht spät kamen, waren nicht mehr viele Gäste anwesend, wenn alle gleichzeitig gekommen wären hätte es kaum genug Platz gegeben da, in dem Raum nur 6 Tische Platz haben. Das Buffet war an der Stirnseite aufgebaut.
Der Service beim Frühstück war ziemlich lahm und desinteressiert. Wenn etwas fehlte und man danach fragte, dauerte es ewig lange bis geliefert wurde. Aber wir hatten ja Zeit. Es fehlte zum Beispiel immer der Saft, den rückte man hier besonders ungern heraus. An einem Tag wurde unsere Nachfrage vollkommen ignoriert, am anderen kam dann eine frische Kanne, auf die sich gleich alle Anwesenden stürzten. Ansonsten gab es für den Preis auch eine angemessene Leistung wie Eier nach Wunsch und die sonst übliche Auswahl.
Das Essen im Pal Haveli ist etwas Besonderes, denn hier macht es auch das Ambiente. Dazu waren die Preise fair und das Essen lecker, was will man mehr? Es gibt zwei Dachterrassen, die beide am Nachmittag komplett eingedeckt werden. Nicht nur Tischwäsche, auch Kissen und Kerzenhalter werden die steilen Stufen hochgetragen. Auf der unteren Terrasse hat man einen direkten Blick auf den Uhrturm und den Markt. Dort wurde eine Hochzeit gefeiert und die ganze Gesellschaft lief mit Musikern und Lichtern rund um das Haveli, von hier oben gut zu beobachten. Der Uhrturm wird am Abend angestrahlt und das Zifferblatt wechselt ständig die Farbe.
Wir saßen an beiden Abenden auf der oberen Terrasse. Im Gebäude nebenan gibt es ein weiteres Restaurant mit Zeltdach. Auf der linken Seite sitzt man direkt mit Blick auf das schwach beleuchtete Mehrangarh Fort und auf Jaswant Thada in der einen Richtung, wer gegenüber sitzt schaut auf den ebenfalls in der Nacht beleuchteten Umaid Bhawan Palace und auf den Uhrenturm. Wer auf der rechten Seite sitzt, der wird von unten ein wenig geblendet. Am Abend werden im sonst ruhigen See Gulab Sagar direkt neben dem Haveli nämlich die Wasserfontänen eingeschaltet und mit weißem Licht beleuchtet.
Das Essen im Pal Haveli ist preiswert und schmackhaft, der Service bemüht. Wir haben uns an beiden Abenden für ein vegetarisches Thali entschieden, welches auch unterschiedlich ausfiel. Wir durften uns am zweiten Abend sogar wünschen, welches Gericht wir auf dem großen Metallteller in die Töpfchen haben wollten und welches nicht - was dann auch fast in Erfüllung ging. Dazu tranken wir Kingfisher Bier und genossen das Ambiente. Auch für Leute, die nicht im Pal Haveli wohnen, lohnt es sich auf jeden Fall hier zum Essen zu kommen. Alleine die Aussicht ist Gold wert und wir saßen nach dem Essen noch lange oben und genossen die Geräusche und Lichter der großen Stadt.
Gutes Hotel in absolut zentraler Lage mit empfehlenswertem Restaurant auf der wunderschönen Dachterrasse.
Im November 2007 waren wir für 2 Nächte hier.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Pal Haveli
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Pal Haveli
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