| Weltreisen | Indien | Unterkunft | Site-Map | HOME |
| Lage | Zimmer | Frühstück | Essen | Fazit |
Sher Bagh ist ein Zeltressort, direkt an den Grenzen des Ranthambhore Nationalparks gelegen, und der Name bedeutet Tigergarten. Es ist eines von drei Zeltressorts am Park, die beiden anderen, Vanyavilas und Aman-I-Khas, sind allerdings unverhältnismäßig teurer. Hier kommt Safari-Feeling auf, es könnte durchaus auch irgendwo in Afrika stehen. Früher kamen wohl auch noch wilde Tiere bis in den Garten der Anlage, aber seit auf der anderen Straßenseite ebenfalls eine Mauer gebaut wurde sollte man darauf nicht mehr hoffen. Aber Vögel und Schmetterlinge sind zahlreich in der Anlage vertreten und ab und zu werden auch Affen gesichtet.
Wer sich für das Sher Bagh entscheidet, der wohnt luxuriös in gut ausgestatteten Zelten und unterwirft sich meist einem strengen Tagesplan, der ganz auf die Jeepsafaris im benachbarten Nationalpark ausgerichtet ist. Diese muss man allerdings vorher buchen, näheres dazu später auf den Seiten zum Park.
Das einzige feste Gebäude beherbergt die Küche, die Rezeption und Büros im Erdgeschoß und eine luftige Bar in der ersten Etage. Hier unter dem schattigen Dach gibt es auch gemütliche Sitzgelegenheiten und eine Auswahl an Büchern und Bildbänden. Gegessen wir in einem Speisezelt, wenn es am Abend kühl wird sollte man zum Essen im Winter auf jeden Fall warme Sachen anziehen, auch wenn die Seitenwände dann geschlossen sind.
Auf dem Gelände verteilt liegen 12 Zelte im Halbkreis um das Zentrum der Anlage. Hier befindet sich die Bar, am Abend sitzt man am Lagerfeuer und lauscht den Musikanten. Sie treten nicht jeden Abend auf, man wechselt sich mit der benachbarten Anlage ab, da der Schall die Musik herüber trägt. Nach dem Game Drive am Nachmittag treffen sich die Gäste zu Tee und Kuchen unter einem Zelt. In zwei gemütlichen Hängematten zwischen Bäumen oder auf Rattanliegen auf kleinen Terrassen mit Blick in den Wald lässt sich die Pause am Mittag gut vertrödeln. Einen Pool gibt es hier nicht.
Besitzer der Anlage ist Jaisal Singh, seit dem Jahr 2000 betreibt er diese öko-freundliche Anlage. Begrüßt wird hier jeder Gast von ihm mit einem traditionellen Punkt auf der Stirn und frischem Limettensaft. Dann führt der Weg vom Parkplatz vorbei an Feldern mit Gemüse und Kräutern zur Rezeption.
Wer zwischen dem 20.Dezember und dem 1.Januar buchen will, der muss mindestens 3 Nächte bleiben. Wenn man Pech hat, ist die Anlage durch eine Gruppe geblockt, besonders in der Hochsaison ist rechtzeitige Reservierung anzuraten.
Das Zeltcamp ist das letzte in einer ruhigen, unasphaltierten Sackgasse, drei Kilometer weg vom Rummel von Ranthambhore und dennoch sind es von hier aus nur 10 Minuten Fahrt zu einem der Eingänge des Nationalparks. In der näheren Umgebung befinden sich noch andere Anlagen, der direkte Nachbar ist das Luxuscamp Aman-I-Khas. Am Anfang der Sackgasse auf der rechten Seite befindet sich die Daskari Kendra Women's Kooperative, in der man von örtlichen Frauen hergestellte Textilien kaufen kann. Wir wollten eigentlich hinlaufen, wurden aber auf halbem Weg von aufdringlichen Kindern regelrecht belästigt, die am Ende sogar in unsere Umhängetasche griffen und etwas herauszogen. Das war des Guten zuviel und wir kehrten wieder um.
Nach Jaipur sind es 180 km und nach Delhi 340 km. Wir kamen aus Kota hierher und mussten am Abreisetag 290 km bis Agra fahren.
Die Zelte im Sher Bagh, ursprünglich entworfen für Gäste einer Jagdgesellschaft des Maharaja von Jodhpur, stehen relativ dicht im Halbkreis nebeneinander. Dadurch bedingt kann man vom Nachbarn schon mal Geräusche vernehmen. Jedes Zelt hat eine kleine Terrasse, auf der zwei Stühle und ein kleiner Abstelltisch stehen. Ausserdem gibt es einen Wanderstock, wir vermuten um sich lästige Affen vom Leib zu halten. Uns wurde das Zelt Nummer 3 zugewiesen.
Diese Zelte sind anders eingerichtet als die in Chhatra Sagar. Ein wenig kleiner im Grundriss, dafür liegen hier Teppiche auf einem Rattanboden. Die bequemen Betten sind in der kalten Jahreszeit mit Wärmeflaschen vorgeheizt wenn man vom Dinner kommt. Die Zeltwände sind nicht bemalt, aber die bunten Decken und Kissen, im Blockprint-Verfahren bedruckt, bringen Farbe in den Raum. Am Fußende vom Bett befindet sich eine alte Truhe und es gibt ebenfalls ein Rattanregal. Die Leselampen verdienen hier ihren Namen zu Recht, Zeitschriften liegen im Raum. Wasserflaschen sind hier ebenso Standard wie ein großer Standventilator in einer Ecke des Raums.
Auch das Bad kann sich sehen lassen, auch wenn es recht eng ist. Die Dusche ist gemauert und das Waschbecken in einen Tisch mit grünem Marmor eingelassen. Wasser kommt hier heiß zu bestimmten Zeiten am Morgen und am Abend aus dem Hahn. Wenn man zwischendurch duschen möchte, sagt man dem Personal Bescheid und muss nur eine Viertelstunde warten, bis der Boiler erhitzt ist.
Vor dem Aufbruch zur Morgensafari gegen 6:00 Uhr serviert der Service heißen Tee oder Kaffee ans Zelt. Das braucht man auch, denn am frühen Morgen war es im November recht frisch. Kommt man dann gegen 10:30 Uhr vom Game Drive zurück, wartet im Speisezelt ein üppiges, reichhaltiges Frühstücksbuffet auf die Gäste. Die Tische sind hübsch eingedeckt in fröhlichen Farben. Es gibt frische Früchte, Müsli, Eier nach Wunsch, Käse, verschiedene Brote und Joghurt. Dazu diverse Marmeladensorten und 6 Säfte im Tetrapack zur Auswahl. Nur der Kaffee war eher schlapper Nescafé und enttäuschte.
Am Abreisetag stand uns das Buffet auf Anfrage in vollem Umfang auch schon um 7:00 Uhr zur Verfügung. Alle anderen Gäste waren zu dieser Zeit auf Safari, wir mussten an dem Tag noch die lange Strecke nach Agra fahren.
Nachdem wir uns zwei Wochen lang ausschließlich nur von indischer Küche ernährt hatten freuten wir uns im Sher Bagh über das Mittagessen nach der Ankunft. Denn hier gibt es frische Suppe, Pasta, Pizza und wunderbaren Salat, frisch aus dem hauseigenen Garten.
Am ersten Tag bekamen wir Penne mit Tomatensauce und getrockneten Auberginen, dazu Gurkensalat mit Fetakäse. Am zweiten gab es Penne mit Pesto, scharfe Pizzastücke und grünen Salat mit Feta. Mancher Gast schaute auf die gereichte Salatschüssel wie der Teufel aufs Weihwasser. Heisst es doch immer man sollte keinen frischen Salat essen. Hier wird mit gefiltertem Wasser inclusive Silberjodidbehandlung gewaschen und man kann unbesorgt zugreifen. Endlich mal wieder frisches Grün.
Essen kann man hier sowieso den ganzen Tag. Wenn sich die Gäste nachmittags unterm Zelt zum Tee treffen, wird leckerer Kuchen gereicht. Dazu kann man sich viele verschiedene Teesorten im Beutel aussuchen. Unten ist ein Bild von der gemütlichen Zusammenkunft zu sehen. Und dann sitzt man am späteren Abend vor dem Dinner unter freiem Himmel neben der Bar im Grünen und lauscht der Musik, kommen die Kellner mit superleckerem Fingerfood. Das Lagerfeuer strahlt herrliche Wärme ab und die Musikanten legen sich so richtig ins Zeug, auch wenn nur zwei Gäste dort sitzen.
Eigentlich ist man dann ja schon satt, trotzdem geht man zum indischen Buffet und bedient sich an den Köstlichkeiten. Dazu bekommt man ein großes Silbertablett, auf das die hier nur leicht gewürzten Speisen gelegt werden. Wir haben von allem ein wenig probiert, irgendwann ist der Magen einfach voll. Die Zutaten wachsen frisch im hoteleigenen Garten, in dem sich auch zahlreiche farbenprächtige Schmetterlinge fotografieren lassen.
Zum Essen gab es natürlich wieder Kingfisher Bier, das hier 150 Rupien kostete. Die übrigen alkoholischen Getränke sind im Sher Bagh sehr teuer, die 3-4 Cocktails auf der Karte waren mit 800 Rupien vollkommen überteuert und der Gin kam in 0,2er Pfützchen für 200 Rupien. Selbst zwei Soadawasser mit Limettensaft kosteten hier 150 Rupien.
Recht teure Unterkunft mit Safari-Feeling in hervorragender, ruhiger Lage mit ausgezeichnetem Service und gutem, abwechslungsreichen Essen.
Im November 2006 waren wir für 2 Nächte hier.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Sher Bagh Camp.
| Weltreisen | Indien | Unterkunft | Site-Map | HOME |
| Datenschutz | Impressum |