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Die ersten drei Tage des Urlaubs verbrachten wir in der Nähe von Hampi, dessen Tempelanlagen zum UNESCO Weltkulturerbe zählen.
Gewohnt haben wir ein wenig außerhalb im Sloth Bear Resort, vier Nächte lang als einzige Gäste in der Nachsaison. Dort haben sich alle sehr lieb um unser Wohl gekümmert, gekocht was wir wollten und uns hin- und hergefahren. Eine Art "all inclusive" war im Preis enthalten, dazu zählten Fahrten nach Hampi, Rundgänge mit Führer zu den Haupt-Sehenswürdigkeiten wie Vittala Tempel, Queens Bath, Zenena, Elephant Stables und Danaik´s Enclosure.
Eine Fahrt zum Daroji Bear Sanctuary und eine Bird Watching Tour am nahen Bewässerungskanal gehörte ebenfalls dazu. Alles wurde, auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten, mit Mahesh, dem Naturführer des Resorts besprochen. Das war unser Vorteil in der Nachsaison: Wir konnten den relativ straffen Zeitplan des Hotels für die externen Aktivitäten und die Essenszeiten unseren Wünschen anpassen. Manchmal gab es Verständigungsprobleme aufgrund mangelnder Englischkenntnisse beim Personal, manches fiel auch nicht so aus wie gedacht, aber man versuchte es uns möglichst recht zu machen und stellte sich auf uns ein.
Ich war die einzige Frau im ganzen Hotel, umsorgt von ca. 12 Männern in wechselnder Besetzung. Leider hat er mich dann am dritten Tag zum ersten Mal erwischt: der berühmte indische Durchfall! Unsere Medikamente haben nicht viel geholfen, aber der nette Apotheker in seinem Laden in Kamalapur mit Theke zur Straße hatte Rat und zwei verschiedene Medikamente zur Hand.
Einen Tag später konnte ich schon wieder anfangen, etwas zu essen. Trockener Reis und die leckeren, kleinen Bananen, schaute aber neidisch auf Michaels vollen Teller mit den indischen Köstlichkeiten, die es hier täglich gab.
Das Resort wurde 2010 eröffnet und ist noch ziemlich neu, es gehört zur staatlichen Hotelgruppe Jungle Lodges. Leider nimmt diese Hotelgruppe immer sehr unterschiedliche Tarife für Inder und Ausländer.
Das Hotelgelände grenzt direkt an das Daroji Bear Sanctuary, rundum keine Nachbarn, sondern nur aride und felsige Umgebung. Die Zimmer sind hier freistehende Chalets, die über das ganze Gelände verteilt liegen. Dazu kommen noch die Rezeption, Toiletten und der Speiseraum mit angrenzendem Konferenzcenter. Innerhalb und außerhalb der Anlage kann man schön spazieren gehen und viele Vögel und kleinere Tiere beobachten. Überall wurden neue Bäume und Sträucher gepflanzt, um das Gelände zu begrünen und mehr Tiere anzulocken.
Die abgeschiedene Lage hat viele Vorteile: zum einen ist es ein sehr ruhiges Hotel für indische Verhältnisse. Wegen der Nähe zum Wasser ist Hampi von Moskitos geplagt, das Malaria-Risiko ist daher im Vergleich zum Rest Indiens hoch. Hier wohnt man aber weit weg vom Fluss.
Das Sloth Bear Resort liegt 365 Kilometer nördlich von Bengaluru und 15 Kilometer außerhalb von Hampi, südlich des kleinen Ortes Kamalapur. Man passiert die Kannada-Universität und folgt der schmalen, asphaltierten Straße in Richtung P.K.Halli. Nachdem man dann einen schmalen Bewässerungskanal überquert hat liegt das Resort auf der linken Seite. Es ist ausgeschildert.
Da es in Hampi selbst nur kleine Gästehäuser gibt, weichen die meisten Luxus suchenden Touristen auf die nahe Stadt Hospet aus. Dort ist es aber laut, dreckig und man hat ebenfalls eine Anfahrt zu den Ruinen von Hampi. Wer Ruhe und Natur sucht, für den ist das Sloth Bear Resort die beste Alternative.
20 hübsche Cottages verteile sich im 33 Acres großen Gelände, je nach Lage muss man relativ weit bis zur Rezeption oder zum Restaurant laufen. Aber die Wege sind gut angelegt und werden in der Nacht beleuchtet.
Alle Häuser haben ein mit Schilf gedecktes Dach und sind mit warmen Erdtönen und natürlichen Materialien erbaut.
Wir bekamen ein Cottage mit Weitblick auf die umliegenden Felsformationen, besonders schön bei Sonnenuntergang. Jedes Haus verfügt über einen geräumigen Schlafraum mit Air-Condition und Deckenventilator. Unseren konnte man leider nicht regeln, er drehte sich immer nur auf Maximalgeschwindigkeit, egal wohin der Drehknopf gestellt wurde. Die moderne Klimaanlage erfordert etwas Geduld: nach dem Enschalten mit der Fernbedienung dauerte es eine gefühlte Minute, bis dort Lichter und ein Klangsignal Bereitschaft meldeten.
Im Zimmer gab es noch einem Schrank, zwei Sessel mit Tisch und ein drittes Bett. Sehr prktisch zum Ausbreiten der Kleidung. Daran angrenzend ein geräumiges Badezimmer im indischen Stil, also mit Dusche plus dem obligatorischen Eimer zum Schöpfen. Seife und Shampoo waren vorhaben. Warmes Wasser wird mit Hilfe von Solaranlagen gewonnen, die vor jedem Chalet stehen, für die Regenzeit gibt es zusätzlich einen Elekrospeicher.
Schön ist die schattige, große Terrasse von der aus wir viele Vögel beobachten konnten. Leider ist die nicht möbliert, aber die beiden Stühle aus dem Zimmer hatten bequeme Polster und ließen sich leicht nach draußen tragen.
Am Abend konnten wir die Hausgeckos beobachten, wie sie eine neue Jagdmethode entwickelt haben. Hier gibt es nämlich Energiesparlampen, die nicht so heiß werden wie normale Glühbirnen. Und einer der Geckos nutzte dies, um in der Lampe zu jagen. Unten auf dem Video konnte ich den Sprung festhalten.
Achtung: Wenn man vor dem Ausflug den Schlüssel nicht abgibt, werden die Zimmer nicht geputzt.
Das Frühstück hier im Hotel ist bei voller Besetzung sicherlich ein großes Buffet mit viel Auswahl. Für uns beide lohnte sich das natürlich nicht und wir wurden vorab gefragt, was wir am Morgen essen wollen. Man freute sich sichtlich, as wir uns für indisches Frühstück entschieden haben.
So gab es Idli, die gedämpften, flach-runden Linsen-Reiskuchen. Natürlich mit der typischen Kokossauce und Sambar, einer scharfen dünnen Sauce auf Linsenbasis. Auch Rührei mit indischen Gewürzen und Vadai, frittierte Linsenkringel und Upma, ein südindischer Frühstücksgrieß kamen auf den Tisch. Toast, Marmelade und Früchte gab es trotzdem jeden Morgen, wobei uns der leicht süssliche Toast nicht gut geschmeckt hat. Dann doch lieber indisch essen.
Als ich krank war bekam ich auf Anfrage nur Toast und Bananen mit sehr leckerer Buttermilch.
Ein Vorteil dieses Resorts ist, dass man auf der "richtigen" Seite des Flusses wohnt und so bequem ohne Fähre nach Hampi kommt.
Nachteil davon ist, dass es hier keinen Alkohol zu kaufen gibt, ein Bier sucht man also vergeblich. Aber wir haben immer leckere, selbstgemachte Zitronenlimonade, gewürzte Buttermilch, eiskalte Cola und Kaffee zu jeder Tageszeit bekommen.
Das Essen wir im großen Speisesaal mit Namen Gol Ghar serviert. Am ersten Tag hätten wir eigentlich lieber im Freien auf der Terrasse vor der Rezeption gegessen, aber schon nach kurzer zeit war uns der Vorteil eines geschlossenen Raumes klar: es gab eine Klimaanlage.
Das Essen wurde in Isoliertöpfen mit Deckel von der Küche in hinter der Rezeption durch einen Seiteneingang in den Speisesaal getragen und dort in Buffetform aufgebaut. Chapatis wurden frisch vor Ort gebacken. Es gab am Mittag und am Abend immer einen Teller mit frischen Gurken, Tomaten und Zwiebeln, dazu Reis, Dhaal, Chapati und gebratenen Reis. Dazu mindestens drei verschiedene Gerichte, eines davon meist mit Huhn. Aber gerade die vegetarischen Köstlichkeiten, sehr frisch und lecker, konnten uns begeistern.
Die ganze Zeit stand jemand bereit, um uns beide am Buffet zu bedienen. Ab und zu war der Manager abwesend und nahm ebenfalls seine Mahlzeit im Restaurant ein. Einen süßen Nachtisch gab es auch und die Küche war so abwechslungsreich, dass wir in den 4 Tagen kaum eines der Zusatzgerichte zwei mal sahen.
Ich war richtig traurig, als ich krank wurde und mich einen Tag lang nur von in Buttermilch gekochtem Reis ernähren musste, den der Koch extra für mich zubereitet hatte. Alle haben sich sichtlich gefreut, dass ich einen Tag später wieder richtig zulangen konnte.
Außerhalb von Hampi gelegen, viel Ruhe und "all inclusive" Programm mit Ausflügen.
Im März 2012 waren wir für 4 Nächte hier.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite von Jungle Lodges: Sloth Bear Resort
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Sloth Bear Resort
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