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Das Hotel Gajner Palace liegt südwestlich von Bikaner an einem See, inmitten eines kleinen Naturschutzgebietes. Der Palast aus rotem Sandstein wurde für den ehemaligen Maharaja von Bikaner gebaut.
Im Gegensatz zum Aufenthalt in der staubigen und quirligen Stadt befindet man sich hier in einer grünen Oase. Gajner Palace wird auch oft "Rajathan's best kept secret" genannt. Aber das Hotel ist sehr groß und bietet viele Zimmer, daher machen auch gerne Reisegruppen auf ihrem Weg von Mandawa nach Jaisalmer hier Station. Das wussten wir aber schon vorher, es war eines der wenigen Gruppenhotels auf unserer Reise. Besitzer ist die HRH Hotelgruppe aus Udaipur, die auch noch weitere Heritage Hotels betreibt. Dem entsprechend ist das Hotel auch ausgestattet, man merkt an vielen Kleinigkeiten schon sehr, dass hier öfters ausländische Touristen für eine Nacht bleiben.
Wir kamen aus Hanumangarh und an der Rezeption wunderte man sich, denn wir waren die ersten Gäste, die aus Richtung Norden anreisten. Obwohl wir vorab noch in Bikaner das Fort besichtigt hatten kamen wir schon am Nachmittag gegen 15:00 Uhr hier an und hatten das ganze Hotel bis zum Abend für uns alleine.
So hatten wir Muße, uns die Hotelanlage mit den üppigen Gärten ganz in Ruhe anzusehen. Man wollte uns sogleich eine Safari ins das Schutzgebiet und eine Fahrt mit dem Elektroboot auf dem See verkaufen. Auf dieses Solar betriebene kleine Böötchen ist man hier mächtig stolz. Preislich war es aber eher im oberen Bereich angesiedelt, so hatten wir daran kein Interesse. Natur kann man direkt neben dem Hotel einfacher und kostenlos genießen, wie ich auf der Seite Gajner Wildlife Sanctuary genauer beschrieben habe.
Eine einzige Touristin hatte die Bootsfahrt am nächsten Morgen gebucht, wir konnten vom Ufer aus belustigt beobachten, wie alle Wasservögel fast panisch vor dem sehr langsamen und leisen Boot flohen oder immer einen Sicherheitsabstand von fast 50 Metern einhielten. Näher als vom Ufer aus kam man also auf diese Art auch nicht an die Tiere heran.
Die Gesamtfläche dieser Anlage erstreckt sich über mehr als 6000 Hektar. Im Garten kreischen den ganzen Tag große Schwärme von grünen Halsbandsittichen. Es gibt zwei kleine Tempel auf dem Gelände und gemütliche Hollywood-Schaukeln. Angrenzend an den schönen Innenhof laden Wohnzimmer mit Sofalandschaften zum gemütlichen Plausch mit Blick auf den See ein.
Leider haben die Gruppen dafür meist keine Zeit. Als gegen 19:00 Uhr die Musikgruppe im Innenhof zu spielen begann, hielten sich gerade mal 4-5 Paare im Hotel auf. Gegen 20:30 in völliger Dunkelheit kamen dann über 40 Franzosen an und waren nach kurzer Zeit am Buffet. Am nächsten Morgen waren sie schon abgereist, als wir noch beim Frühstück saßen. Danach hatten wir bis zu unserer Abreise gegen 12:00 Uhr dann das Hotel wieder ganz für uns alleine.
Das Hotel Gajner Palace liegt 35 Kilometer südwestlich von Bikaner an einem See, inmitten eines kleinen Naturschutzgebietes.
Sobald man von Bikaner kommend die NH 15 verlässt, die weiter durch die Thar Wüste nach Phalodi führt, ist man in einer anderen, grüneren Welt. Mehr dazu auf der Seite Gajner Sanctuary.
Wir bekamen ein Zimmer im Haupthaus, im Anschluss an den Innenhof direkt hinter der Rezeption. Es hatte die Nummer 104 und mit viel Verrenkung so etwas wie seitlichen Seeblick. Schöner sind mit Sicherheit die Zimmer mit direkter Front zum See, unseres hatte außerdem die Fenster ebenerdig in Richtung Garten. Dort liefen Angestellte und Gäste auf dem Weg zum Restaurant direkt vorbei, so dass man sowieso als Blickschutz die Gardinen zuziehen musste.
Das Zimmer selbst ist nicht besonders geräumig und ziemlich voll gestellt. Durch die hohen Decken und die angenehme Farbgebung hält sich der beengenden Eindruck beim Betreten nicht lange und wir haben uns hier dann doch ganz wohl gefühlt. Es gibt einen Kamin für kühle Abende, ein breites und sehr bequemes Bett und eine kleine Sofaecke im Erker. Prächtig bemalt ist die Decke.
Natürlich hat man hier auch Fernseher, Minibar und die Möglichkeit, sich einen Kaffee im Zimmer zu machen. Für die Koffer war wenig Platz, für Kühle sorgen sowohl Klimaanlage als auch Ventilator.
Das schöne Marmorbad bietet ebenfalls alles, was man braucht. Dusche, Badewanne, Pflegeprodukte und weiche Handtücher. Ein merkwürdiges, nicht passendes Stück Einrichtung ist der sehr alte Plastikföhn mit Spiegel, der hier ziemlich vergilbt an der Wand hängt.
Das Frühstück wird im klimatisierten Restaurant serviert. Hier gibt es 2-er Tische am Fenster und große runde Tische für die Gruppen in der Mitte. Das Buffet befindet sich in einem Seitenraum, was sehr angenehm ist. Der Service beim Frühstück war schnell und sehr aufmerksam, wir waren erst gegen 8:30 hier und mit ein paar anderen die letzten Gäste, die Gruppe war längst schon auf dem Weg nach Jaisalmer.
Das Buffet sah trotzdem nicht geplündert aus, es war alles noch ausreichend vorhanden. In zahlreichen Behältern waren warme Speisen, diverse indische Gerichte und die üblichen Würstchen, Speck etc. Eier wurden auf Wunsch von einem Koch frisch zubereitet, ich habe mich dann für ein Masala Omelette entschieden während Michael sich indische Köstlichkeiten wie Sambal schmecken ließ.
Das kann man aber überall bekommen, so stürzten wir uns hier mit Heißhunger auf die frischen Ananas und die kleinen runden Pfannkuchen. Dazu Joghurt und Kaffee. Zwei verschieden Säfte konnte man sich auch zapfen, aber die haben nicht so gut geschmeckt.
Am Abend begann um 19:00 Uhr die Musik im Innenhof, die Musiker und die Tänzerinnen waren richtig gut. Zusammen mit vier anderen Gästen schauten wir zu und machten uns durch Mittanzen ein wenig zum Affen, allerdings ohne weitere Zuschauer. Mehr Fotos und Videos von dieser Vorstellung sehr Ihr auf der Seite Wüstenmusik.
An der Seite vom Innenhof hatte man eine Bar aufgebaut. Wir konnten nicht widerstehen und gönnten uns einen leckeren Cocktail. Eine Pina Colada für mich und einen Rajjasthani Breeze für Michael. Die kosteten immerhin stolze 500 Rupien pro Stück.
Als dann plötzlich nach 20:00 Uhr endlich die lang erwartete Reisgruppe ankam, 48 Franzosen in zwei Bussen, machten wir uns schnell auf den Weg zum Restaurant. Das Mirage Restaurant war ehemals der Ballsaal, in dem der Maharaja seine Gäste empfing.
Dort angekommen hatten wir aber keine Lust zusammen mit der Gruppe im klimatisierten Inneren zu sitzen und entdeckten ein paar Tische auf der Terrasse. Selbstverständlich durften wir auch dort sitzen, die flinken Kellner wiesen und den schönsten Tisch auf der Ecke zu und deckten ein. Ebenso selbstverständlich gab es für uns auch Speisen a la Carte, man musste nicht zum Buffet gehen, wenn man nicht wollte. Die anderen individuell reisenden Gäste hatten die gleiche Idee und besetzten die wenigen übrigen Tische, während die Reisegruppe im Inneren des Restaurants dann geschlossene Gesellschaft mit Buffet hatten.
Wie in fast allen Gruppenhotels waren die Kellner hier sichtlich auf Trinkgeld aus und stellten sich etwas aufdringlich und mit Namen vor. Aber am Service gab es wirklich nichts zu meckern, da jedoch 20% Service Charge auf der Rechnung auftauchen fühlten wir uns Trinkgeldmäßig allerdings wenig in der Pflicht.
Das Buffet hätten wir sowieso nicht genommen und hier saß man romantisch bei Kerzenschein viel netter. Bestellt haben wir dann unser erstes Thali in diesem Urlaub, ein Silbertablett mit zahlreichen Töpfchen für 900 Rupies pro Person. Hier gab es Ker Sangri, Okra-Masala, Gemüse, Raita, Dal, Reis, Salat, einen süßen Ball in Sirup als Nachtisch und Naan-Brot.
Alles sehr lecker und auch das Ker Sangri war nicht so fettig wie am Tag zuvor in Hanumangarh. Ker Sangri ist eine lokale Spezialität aus Rajasthan die wir sehr gerne mögen. Es besteht aus in Buttermilch eingelegten getrockneten Beeren und Wüstenbohnen, die mit vielen Gewürzen gekocht werden. Hier haben wir die teureren Ker genannten Beeren allerdings nicht gefunden, das Gericht bestand nur aus Bohnen. Der Rest war lecker, bis auf den Nachtisch den wir nicht mögen. In Zuckerwasser eingelegte Wattebällchen sind gar nicht unser Fall.
Dazu tranken wir Kingfisher Bier. Aus Kostengründen haben wir uns eine grosse Flasche geteilt, immerhin kostet die hier 375 Rupien. Doch in so einem Hotel kommen dann noch 20% VAT drauf, dazu 150 Rupien Service Tax, dazu werden noch zwei weitere Steuern auf der Rechnung erscheinen und aufgerundet wird auch noch. So kostet eine Flasche Bier dann am Ende stolze 469 Rupien!
Bezahlt haben wir am Ende dann für das Essen und die Getränke, zusammen mit all den kreativen Steuern und Gebühren, 4.552 Rupien.
Schönes Hotel in grüner Oase, oft von Gruppen gebucht, mit hohen Nebenkosten.
Im Oktober 2013 waren wir für 1 Nacht hier.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Gajner Palace
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