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Unser Fahrer für die letzten 4 Tage kannte sich in der Region gar nicht aus und suchte das Hotel "The Machan" erst einmal im Ort Lonavala, der wenig einladend ist und in dem es gefühlte 1.000 Shops gibt, die örtliche Süßigkeiten anbieten.
Der Name Lonavala bedeutet "Reihe von steinernen Rastplätzen" und bezieht sich auf die vielen natürlichen und später auch von Menschenhand in den Fels gehauenen Höhlen der Umgebung. Die boten Handelskarawanen vor allem in der Monsunzeit einen natürlichen Wetterschutz. Buddhistische Mönche machten sich diese Tradition zunutze und bauten ihre Klöster in die Felsklüfte hinein. Die Briten machten den Ort Lonavala zu einem sommerlichen Rückzugsort, einer Hill Station, aus dem schwülheißen Bombay. Aus dieser Zeit gibt es kaum noch Überreste, heute ist für die Städter hauptsächlich die grüne Landschaft mit ihren Wasserfällen und Seen von Interesse. Einige Wohlhabende, unter anderem auch Filmschaffende aus Bollywood, haben sich hier in der Umgebung ihre Villen gebaut. Obwohl eingerahmt von Millionenmetropolen findet man hier oben in den Bergen noch frische Luft und viel Grün.
So wundert es nicht, dass sich auch ein Luxushotel in den Bergen niedergelassen hat, in dem wir 3 Nächte zum Entspannen am Ende der Reise verbracht haben. Das Prinzip: Ein Öko-Hotel im Dschungel der Western Ghats auf einem riesigen Grundstück mit altem Baumbestand. Die schöne Aussicht auf die Berge, wenn sie nicht gerade durch Wolken, Nebel oder Dunst getrübt ist, genießt man hier von einem Baumhaus aus. Es gibt verschiedene Baustile in unterschiedlichen Größen und für indische Verhältnisse hat man hier viel Luxus.
Am Eingangstor wird man registriert und fährt dann weiter bis zur Rezeption, einem offenen Holzbau, der an einem kleinen Teich liegt. Im Zentrum der Anlage befinden sich neben der Rezeption auch das offene Restaurant, ein Kongresszentrum mit weiteren Restaurantplätzen für schlechtes Wetter, die Windräder und Solaranlagen zur Stromerzeugung und der Öko-Garten. Auf Ökologie wird hier sehr viel Wert gelegt, so wird der Strom selbst hergestellt, es gibt LEDS in den Lampen und das Essen wird zum großen Teil auf Solarkochern zubereitet. Wasser kommt aus dem eigenen Bohrloch und das Brauchwasser wird recycelt und zum Bewässern des Gartens weiter verwendet. Von hier aus führen Wege und Treppen zu den einzelnen Hütten und Baumhäusern, die weit verstreut im Wald liegen. 4 Kilometer Wanderweg führen durch den Wald, in dem man zur richtigen Jahreszeit sehr viele Vögel beobachten kann. Im November waren die meisten leider noch nicht vor Ort, wir waren etwas zu früh.
Die Hälfte der Angestellten kommt aus dem lokalen Dorf, der Service hier ist sehr nett und hilfsbereit. In das Dorf, das einen halben Kilometer entfernt liegt, wird kostenlos Strom geleitet und Gemüse und Früchte auf dem lokalen Markt gekauft. So unterstützt man auch als Gast die Menschen in der Region, das ganze Konzept verdient zu Recht die Bezeichnung Ecotourism.
Lonavala ist ein beliebter Ferienort, der in ca. 625 m Höhe ü.d.M. auf dem Dekkan-Plateau liegt. Die Entfernung nach Pune beträgt etwa 67 Kilometer Fahrtstrecke in südöstlicher Richtung. Mumbai befindet sich etwa 85 Kilometer nordwestlich, je nach Verkehrslage über die Autobahn in 2,5 Stunden zu erreichen. Es gibt Wanderwege, Seen und schöne Forts in der näheren Umgebung.
Lonavala liegt am Mumbai Pune Expressway, zum Hotel The Machan fährt man über kurvige Strecken noch ca. 30 Minuten Fahrzeit in die Berge, hoch über dem Ort Jambulne. Die Fahrt führt vorbei an einigen Aussichtspinkten, dem Lonavala Lake und dem Bushi Damm. Ausgeschildert ist das Hotel nicht mit Namen, man sollte auf das Schild mit dem Affen achten. Die Abzweigung ist schwer zu finden, wir hatten die Koordinaten in unserem Smartphone und sind trotzdem zunächst an der Abfahrt vorbeigefahren, weil wir das kleine Affenschild nicht als Hotelschild erkannt hatten. Es gibt hier keine Übernachtungsmöglichkeit für den Fahrer.
Alle Unterkünfte im The Machan sind an Wochenenden teurer als in der Woche. Sie verfügen über eine Klimaanlage, eine Minibar, einen Schreibtisch, einen Safe und schöne Bettwäsche. Jedes Zimmer hat ein teilweise offenes Bad, das mit einer Badewanne, einer Dusche, kostenfreien Pflegeprodukten und Hausschuhen ausgestattet ist. Die einfachen Cabins liegen im Wald nahe der Rezeption.
In Restaurantnähe befindet sich das größte Baumhaus, der Heritage Machan. Es hat vier Etagen und bietet Unterkunft für 6 Personen. Sunset Machan, Canopy Machan und Forest Machan bieten schöne Ausblicke in die Umgebung. Wir haben vorab lange überlegt, welche Unterkunft wir buchen sollen und uns für den Jungle Machan entschieden. Laut Bildern auf der Webseite hat dieser zwar keinen weiten Ausblick, man schaut in den Wald. Aber genau das wollten wir: Vögel oder sogar ein Malabar flying squirrel sehen. Leider gab es im November kaum Vögel. Zudem hatte man auf den Jungle Machans aufgestockt und die Jungle Machan Plus category oben drauf gebaut.
Einen dieser neueren Machans namens Jungle No.4 haben wir dann bekommen, man fühlt sich mit weitem Blick ins Tal und über die Baumgipfel wunderbar hier oben. Alle Einrichtung ist rustikal aus Holz, mit einem zelt-ähnlichen Character und vielen Fenstern mit Fliegengitter davor, so dass man sie offen stehen lassen kann und die für bessere Kühlung sorgen als die Klimaanlage. Es gibt einen Wohnraum mit offenem Kamin für kühle Winternächte und eine weite Terrasse mit bequemer fester Hängematte, leider nur für eine Person. Der zweite hat einen verstellbaren Gartenstuhl zur Verfügung und es gibt noch eine rustikale Holzbank.
Das Badezimmer ist wunderbar, es gibt einen innen liegenden Teil, durch den ein echter Baum wächst. Und ein offenes Außenbad mit Dusche und moderner frei stehender Badewanne, sichtgeschützt und mit Blick nach oben ins grüne Geäst.
Über dem Schlafzimmer befindet sich auf der oberen Etage, über eine Wendeltreppe zu erreichen, ein weiteres kleines Schlafzimmer mit angrenzendem kleinem Duschbad und Toilette. Ebenso eine weitere, kleine und unmöblierte Terrasse mit Glaswänden und einem sagenhaften Ausblick. Hier oben haben wir oft bei Einbruch der Dunkelheit mit einem Drink auf dem Boden gesessen und den Sonnenuntergang genossen oder in der lauen Nacht den Sternenhimmel beobachtet. Man fühlt sich wie im Ausguck eines Schiffes.
Doch leider gab es unter uns Nachbarn. Man konnte sie zwar nicht sehen, aber leider hören denn sie hatten ein Radio mit und spielten Musik. Am Ankunftstag hörten wir sie auf der Veranda in der Badewanne plätschern, dabei dudelte immer das gleiche Musikstück. Na ja, frisch verliebt am Nachmittag - da haben wir ein Auge zugedrückt. Obwohl die Gäste in der Hausordnung um Ruhe gebeten wurden, spielten sie auch am frühen Morgen indische Musik. In einem Raum mit offenen Fenstern dringt das natürlich nach oben, da haben wir uns beschwert. Das klingt jetzt kleinlich, aber ein wesentliches Merkmal dieses Hotels ist die angepriesene Ruhe, die Geräusche der Natur, und es gibt gerade deshalb keine Fernseher hier. Und genau das wollten wir auch haben. Am Mittag sind die Ruhestörer dann abgereist.
Wir haben uns in dem Zimmer sehr wohl gefühlt, hier ist man weit weg von den Millionen-Metropolen der Umgebung.
Das Frühstück wir im zentralen Restaurantbereich eingenommen. Es gibt eine Art Unterstand, in dem sich ein Kamin, eine Sitzecke und das Frühstücksbuffet befinden. Die Tische stehen verteilt im Garten unter schattigen Bäumen. Wir frühstücken gerne im Freien, es war tagsüber sehr heiß und wir genossen den kühlen Morgen.
Man hat die Auswahl zwischen diversen warmen indischen Köstlichkeiten wie Uttapam, Wada, Upma oder Eiern und Toast. Alles sehr lecker und ein guter Start in den Tag. Das Personal ist sehr um die Gäste bemüht und bringt auch Bestellungen an den Tisch. Das Frühstück ist im Übernachtungspreis enthalten.
Am Abend trifft man sich im halb offenen Restaurantbereich am Lagerfeuer, das jedoch eher ein Kaminfeuer ist. Hier kann man auch alkoholische Drinks ordern. Am ersten Abend sah es nach Regen aus und das Abendbuffet war im Konferenzcenter aufgebaut, denn hier sitzt man auf einer überdachten Terrasse.
An den anderen Abenden waren die Tische im Garten verteilt, romantisch beleuchtet und man bediente sich auch hier selbst am Buffet. Gleiches gab es am Mittag, aber die Gerichte wechselten ständig, so dass wir außer Reis und Brot hier kein Gericht zwei Mal hatten. Man kann wählen zwischen vegetarisch und Fleisch, indem man einfach nimmt, was man möchte. Das Personal bekommt mit, ob man an den Fleischtöpfen war und rechnet dem entsprechend ab.
Alles war sehr schmackhaft und zum Essen tranken wir natürlich gerne ein Kingfisher Bier. Meistens blieben wir beim Vegetarischen, das war abwechslungsreich und lecker.
Zu den Preisen: Ein vegetarischer Lunch hat 350 Rupien pro Person gekostet, dazu tranken wir meist frisches Lime Soda für 90 Rupien. Ein vegetarisches Dinner kostet hier 600 Rupien. Man kann sich auch Essen und Getränke zu den Zimmern liefern lassen, was oft in Anspruch genommen wurde. An einem Nachmittag haben wir uns auch mal French Fries und Cola bestellt, als kleine Mahlzeit nach der anstrengenden Wnderung zum Lohgard Fort.
Schönes Öko-Hotel im Grünen, weit weg von den lauten Metropolen der Umgebung
Im November 2015 waren wir 3 Nächte hier.
Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite vom Hotel The Machan.
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The Machan
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