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Das Fort ist täglich von 6:00-18:00 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 5 US$ für Ausländer. Um 19:30 Uhr findet eine Ton- und Lightshow statt. Durch das imposante Haupttor für Besucher, das Amar Singh Pol, betraten wir auf einer steil ansteigenden Rampe das Gelände. Das Tor wurde nach einem Herrscher aus Jodhpur benannt. Die befestigte Elefantenrampe führt durch das Torgebäude zu einem dahinter gelegenen Arkadenhof. Auf den Rasenflächen und Beeten waren Gärtnerinnen mit der Pflege beschäftigt. Eine Übersichtskarte zeigt das Palastgelände, das gibt es auch online unter www.world-heritage-tour.org.
Direkt hinter dem Amar Singh Tor erreicht man den größten Garten der Anlage und rechts sieht man einzigen bedeutenden Palast aus der Zeit Akbars, Jahangiri Mahal genannt. Mitten in dem Garten steht ein großer Badebottich aus Stein: Jahangir´s Hauz aus dem Jahr 1610. Er hat Treppen an der Inn-und Aussenseite zum bewquemen Einstieg. Ein Geschenk der Königin an ihren Mann. Ob Sie ihm damit etwas sagen wollte? Angeblich wurde das schwere Gerät auch auf Reisen mitgeführt.
Der Palast ist ein komplexes Gebilde aus zahlreichen Räumen, Korridoren, Gängen, Veranden und Innenhöfen mit grünen Rasenflächen. Hier befand sich der Harem mit einem Marmorbecken, das zur Zeit Jahans mit tausenden von Rosenblättern gefüllt wurde, damit die Kaiserin im duftenden Wasser baden konnte.
Der nächste Teil der Anlage ist Teil des Privatpalast Shah Jahans namens Khas Mahal, er erhebt sich über dem Fluss. Dieser Teil wurde auch für die beiden Töchter von Shah Jahan erbaut: Jahan Ara und Roshan Ara, die beide unverheiratet blieben. Die beiden Paläste befinden sich rechts und links gleichberechtigt neben einer zentralen Halle, alles zusammen Teil des Palastkomplexes mit hübschen Gärten, Innenhöfen und Wasserbecken.
Es gibt drei weiße Pavillons am Rande einer großen Marmorterrasse, von denen man einen wunderschönen Blick auf den Fluss und den Taj Mahal hat. Beide sind gleich gebaut und bestehen aus zwei, insgesamt ca. 15 m² großen Räumen. An den steilen Außenmauern nisten grüne Halsbandsittiche, unten an einem Wasserreservoir sahen wir einen Affenhorde und am blauen Himmel kreisten zahlreiche Raubvögel.
Die Decken in der angenzenden Halle sind flach und wurden reich mit kleinen Spiegeln verziert und von goldenen Bengaldächern bedeckt. Darunter hängen vier Eisenringe, in die bei Bedarf Leuchter gehängt wurden.
Das weitaus prächtigste Gebäudeteil im gesamten Fort ist das direkt an der Außenmauer gelegene Muthamman Burj. Hier finden sich prächtige Einlegearbeiten (Pietra Dura), Marmorgitter und ein Hof namens Pachchisi Court, in den ein gleichnamiges Spiel gespielt wurde. Besonders beeindruckend sind die dünnen Marmorplatten mit Intarsien aus Halbedelsteinen entlang der oberen Kante der Wand, die bei Sonneneinstrahlung von außen durchscheinend sind und warm leuchten.
Auf der Westseite des Muthamman Burj und unterhalb der Diwan-i-Khas Audienzhalle befindet sich prächtig ausgestattet der Spiegelsaal Shish Mahal. Von Shah Jahan etwa zwischen 1631 und 1640 erbaut wurde der Raum einst als königliches Bad genutzt.
Die private Audienzhalle aus dem Jahr 1637 heisst Diwan-i-Khas, hier soll sich einst jener berühmte Pfauenthron befunden haben, der schon damals als Inbegriff von Prunksucht und Verschwenung galt und später auf vermutlich zweifelhaften Wegen nach Teheran gelangte. Er war aus purem Gold mit Diamantenbesatz und das Kissen darauf vollständig mit 18.000 Perlen und Rubinen bestickt. Davor befindet sich die Thronterrasse, ebfalls mit schönem Flussblick. Ein schwarzer Marmor-Thronsitz befindet sich am Ostende am Rand der Terrasse. Auf ihm sind umlaufende Inschriften zu erkennen, sie stammen aus dem Jahre 1603 und preisen die Thronbesteigung. Diese Steinmetzarbeiten fühlen sich auch heute noch gleichzeitig erstaunlich glatt, hart und scharfkantig an. Direkt gegenüber steht das Gegenstück aus weißem Marmor. Von hier aus konnte man damals den Elefantenkämpfen im Osthof zuschauen.
Ein Teil des Diwan-i-Khas ist der vorstehende, achteckige Turm Saman Burj. In ihm hielt Aurangzeb seinen Vater gefangen, den er wegen seiner Verschwendungssucht verhaften ließ. Shah Jahan musste seine letzen acht Lebensjahre unter "Hausarrest" hier im Fort von Agra mit Blick auf sein geliebtes Taj Mahal verbringen. Nach seinem Tod beerdigte Aurangzeb seinen Vater neben seiner so verehrten Frau in einer Gruft des Taj Mahal. Eine kleine Privatmoschee in einer Treppenflucht des Palastes namens Mina Masjid (Edelsteinmoschee) soll die kleinste Moschee der Welt sein. Sie diente als kaiserliche Privatmoschee.
Weiter führte uns der Rundgang durch den Sommerpalast mit einer raffinierten Wasserkühlung namens Shahi Hammam. Original erbaut von Akbar und renoviert von Shah Jehan, wurde der geschlossene, nur zur Flusseite hin offene Komplex im Sommer durch raffinierte Führung von Wasser in Tanks und über Marmorplatten gekühlt. Angeblich hat man bis heute nicht herausgefunden, wie das Wasser aus dem Fluß bis in diese Höhe gefördert wurde.
Als letzte Sehendwürdigkeit des Red Fort besichtigten wie die beeindruckende öffentliche Audienzhalle Diwan-e-Am. Die an drei Seiten offene, von zahlreichen Pfeilern getragene Halle wurde 1628 unter Kaiser Shah Jahan erbaut und 1876 im Auftrag von Sir John Strachey restauriert. Heute ist die Halle kahl und nur die weiß polierten Stuckpfeiler mit hübschen Fächerbögen sind Schmuck. Hielt der Herrscher damals hier Audienz und empfing Gäste, dann war natürlich alles mit Teppichen ausgelegt und mit Brokatvorhängen und Baldachinen geschmückt.
In der Mitte der Halle befindet sich eine reich verzierte Thronnische, dahinter befinden sich Privatgemächer, die aber nicht zugänglich sind. In der Mitte des großen Hofes vor der Halle befindet sich des im gotischen Stil gehalten Grab von John Russel Colvin, dem Vizegouverneur der Nordwestprovinzen. Er wurde während des Sepoy-Aufstands 1857 an dieser Stelle getötet. Ebenfalls angrenzend an den Hof sieht man das Dach der Moti Masjid, der berühmten Perlen-Moschee. Sie gehört zu den besonders sehenswerten Bauten des Forts und ist die größte, aus Marmor gestaltete Moschee der Welt. Leider ist sie wegen Renovierungsarbeiten nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Unterhalb der Moschee, in einem kleinen abgeschlossenen Hof, liegt der Meenabasar. Einmal im Jahr durften hier die sonst im Harem im Verborgenen lebenden Hofdamen kleine Marktstände aufbauen. Nur an diesem Tag kamen sie in Kontakt mit den männlichen Palstbewohnern.
Am Amar Singh Tor, wo unser Fahrer auf uns wartete, endete unser Rundgang und gelchzeitg auch unser Aufenthalt in Agra. Die Fahrt führte uns an diesem Tag noch ins 37 Kilometer westlich von Agra gelegene Fatehpur Sikri und nach einer Besichtung dort weiter in unser Palasthotel in Barathpur.
Video zum Thema
Red Fort - Agra
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