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Vom Hotel Barasingha Villa wird ein Dinner mit Kamelfahrt angeboten. Dieses kostet teure 1.600 Rupien pro Person. Wir hatten auch diese Tour vorab schon über unseren Veranstalter gebucht und bezahlt, denn das hörte sich doch ziemlich romantisch an. Damit waren wir schon mal wieder Missverständnissen aufgesessen, ähnlich wie bei der Salt Lake Tour. Das Ganze liest sich auf der Webseite und auf dem Sheet an der Rezeption so:
"Take a Camel to Dinner - Late, in the cool of the afternoon you can experience our desert Safari Tour to watch the amazing animal activity that takes place, as the desert cools and the sun goes down. You will see a herd of 450 camels grazing in sand dunes, shepherds bringing in their goats and sheep for the night, water buffalo, monkeys, cattle, camels and scores of wild Peacocks , all coming in to water at Kingfisher Lake. You will take a camel ride or wagon for 3 kilometers to a Dhani farm house, to have cocktails and an Indian Bhoj on the rooftop to watch the amazing sunset. As the Stars come out and the darkness sets in, our Safari vehicle will take you home to your beautiful cool room at Barsingha Villa Hotel".
Hört sich doch ziemlich romantisch an, oder? Und der teure Preis rechtfertigt sich ja sicher auch durch die Fahrt mit dem Kamelkarren oder dem Ritt auf dem Kamel. Und durch die Tatsache, dass unser Abendessen ja auch zu dem einsam in der Wüste gelegenen Haus transportiert werden muss.
Wir fuhren pünktlich zur vereinbarten Zeit am Nachmittag mit den hauseigenen Tata vom Hotel ab, zusammen mit einigen Angestellten vom Hotel. Am Kingfisher Lake, quasi einmal über die Hauptstraße und dann noch ein paar hundert Meter weiter wurden wir dann an der zweiten Oase des Ortes rausgelassen und das Auto fuhr weiter zum Haus in der Wüste. Wir warteten, zusammen mit einem der Angestellten, am See auf das Kamel mit Karren. Vom Ort kam ein Traktor mit Besatzung, die pumpten Wasser für das Vieh aus dem See und verschwanden wieder. Am Seeufer sprangen Mini-Frösche erschreckt ins Wasser wenn man sich näherte. Bei genauem Hinsehen war alles voller kleiner Frösche. Nach einer halben Stunde kamen ein paar Pfaue und beäugten uns misstrauisch. Dann gab es noch Ameisen und Kiebitze. Und Langeweile.
Wir standen im Schatten des einzigen Baumes und schwitzten, während unser Begleiter ständig telefonierte. Nach einer Stunde überlegten wir, ob wir zu Fuß ins Hotel zurückgehen sollten. Nach einer weiteren Viertelstunde näherte sich dann endlich ein Holzkarren mit Kamel und traditionell gekleidetem Fahrer.
Mittlerweile hatten wir schon keine Lust mehr, kletterten aber auf den Wagen, wo wir recht unbequem herumlagen. Dann fuhren wir, ganz romantisch, an Zäunen und Solaranlagen vorbei eine Weile auf einer offiziellen Staub-Straße. Sehr zum vergnügen der Wächter an den Toren der Solaranlage und den heimkommenden Hirten mit ihren Rindern, Ziegen und Schafen. Unser Kamel sollte das einzige sein, das wir an diesem Abend sahen.
Während der Fahrt spielte unser Fahrer dann mal etwas auf einer Art Flöte, einer Pungi und zückte die Maultrommel für ein Liedchen. Als er sah, dass ich kurz dabei filmte machte er danach ständig das internationale Zeichen für Money und schaute uns dabei aus dunklen Augen mitleidheischend an. Da er nicht damit aufhörte, ging uns das nach einer Weile auf die Nerven und Michael hatte wirklich kein Geld mit. Bei dem all inclusive Preis für den Ausflug sind wir nicht davon ausgegangen, dass wir noch etwas extra zu zahlen hätten.
Am Dhani angekommen wurden wir auf das Dach geführt. Die Jungs hatten sich Mühe gegeben und alles mit zahlreichen Kerzen und Lampen illuminiert. Man hatte den Tisch gedeckt, es dämmerte gerade und 5 Leute standen mit uns oben auf dem Dach und schauten zu, wie wir ein Bier tranken. Cocktails gab es natürlich keine. In der Ferne verschwand unser Kamelkarren mit einem enttäuschten Pungi-Spieler.
Dann wurde das Essen serviert, das wir uns vorab wünschen konnten und unsere Crew verschwand in eine andere Ecke des Hauses. So waren wir endlich mal alleine. Es gab Salat, Papadam, Lime Soda, Mixed Vegetables und Paneer Kadai.
In der Ferne sahen wir in drei Himmelsrichtungen die helle Beleuchtung der Solaranlagen. Sehr romantisch. Nachdem wir gegessen hatten, wurden wir zusammen mit mehren vom Personal in den kleinen Tata gezwängt und zurück zum Hotel gefahren.
Fazit: Den Ausflug kann man sich sparen, auf der Dachterrasse vom Hotel isst man genau so schön. Die Warterei auf das blöde Kamel war nervend, günstiger haben wir den Ausflug dafür nicht bekommen. Hier greift man so viel Geld ab, wie nur möglich.
Ziemlich unverschämt fanden wir folgendes: Als wir ankamen bot man uns alle Ausflüge mit fast 20% Rabatt an, damit wir welche buchen. Zwei Ausflüge, diesen und die Salt Lake Safari hatten wir aber schon über den Veranstalter von Deutschland aus vorgebucht. Unser Fahrer musste sie dann mit Geld von der Agentur vor Ort bar bezahlen, ihm hat man am Ende aber dann doch den vollen Preis abgeknöpft. Dazu hat er noch das von uns getrunkene Bier von diesem Abend auf der Rechnung gehabt, auf unserer Rechnung tauchte es dann aber auch noch einmal auf. So wurde es am Ende dann doppelt bezahlt.
Leider hat er uns das erst eine Stunde später kurz hinter Phalodi erzählt, sonst wären wir glatt noch einmal zurück gefahren. Wir fühlten uns etwas geprellt und waren enttäuscht. Der eigentlichsehr gute Eindruck vom Hotel bekam durch solche Tricksereien einen schalen Beigeschmack, auch wenn es "nur" ein paar hundert Rupien waren.
Wer im Barasingha Villa wohnt, sollte auf die teuren Ausflüge verzichten oder sie auf eigene Faust unternehmen. Der eigene Fahrer kann einen genauso gut zu den Salzpfannen fahren oder zu den Seen auf beiden Seiten des Dorfes.
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