Archiv : Infos und Bilder aus 2001
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Die abenteuerlichste Straße der Insel ist fester Bestandteil in den Touren der Ausflugsbusse und windet sich mit vielen Schleifen von der Passhöhe am Puig Major durch ein Tal über 800 m hinab zur Bucht von Calobra. Sehen sollte man dieses Wunder an Straßenbaukunst auf jeden Fall. Beliebt sind auch Touren, bei denen die eine Hälfte mit Bus zurückgelegt wird und der andere Teil der Fahrt von oder nach Port de Soller mit einm kleinen Schiff erfolgt.
Östlich des Gorch Blau, einem Staussee, verlassen wir die Verbindungsstraße von Pollenca nach Soller in Richtung Nordwesten und folgen der 1932 von Menschenhand ohne Machinen gebauten Strecke erst hinauf auf eine Passhöhe und von dort aus hinab zum Meer.
Auch hier war unser Glück wieder mal die gewählte Jahreszeit. Anfang März fahren noch nicht viele Schiffe, und wir hatten um 10 Uhr am Vormittag die Straße fast für uns alleine. Einfach anhalten und zum Fotografieren aussteigen war kein Problem. In der Hauptsaison soll es hier sogar schon Staus geben, wenn die großen Busse langsam um die engen Haarnadelkurven rangieren. Weiter unten gibt es sogar eine Einbahnstraße um dem Verkehrsinfakt zu entgehen. Da muss man schon ganz früh am Morgen oder am späten Nachmittag kommen, um unten am Ziel nicht von Menschenmassen niedergetrampelt zu werden.
Von all dem war nichts zu spüren, als wir hier waren. Blauer Himmel, herrliches Wetter, und ab und zu mal ein anderes Auto oder ein Radfahrer.
Oben beginnt die Straße mit dem berühmten nus de la corbata, dem Krawattenknoten. Das ist eine Schleife von fast 360°. Die Kurvenausfahrt führt unter der Brücke der oberen Einfahrt hindurch. Mangels Platz konnte eine Felsstufe nur so überwunden werden.
Weiter geht es durch das verkarstete Tal hinab, unterwegs gibt es noch den einen oder anderen Punkt, an dem man anhalten und die Aussicht genießen kann. Eindrucksvoll ist die Engstelle Cavall Bernat, wo die Straße zwischen steil aufragenden Felswänden hindurchführt. Auch kann man unterwegs prachtvolle Beispiele von Karrenerosion im Kalk bewundern. Mit etwas Glück kreisen zwischen den Felsen Turm- oder Wanderfalken oder sogar ein Fischadler.
Das Gefälle ist nicht sehr groß, ewas erstaunlich, da sie Straße immerhin auf 12 km einen Höhenunterschied von 800 Metern überwindet. Das Kunststück war, diese 12 km Strecke kunstvoll in das enge Tal hinein zu falten. Der Ingeniuer Antonio de Parietti, der auch die Straße zum Cap de Formentor baute, hat hier eine Glanzleistung vollbracht. Keiner weiß aber genau, warum die Straße eigentlich überhaupt erbaut wurde.
Unten, fast in der Bucht von Calobra angekommen, konnten wir noch bequem einen kostenlosen Parkplatz auf der linken Seite ergattern, rechts gibt es einen gegen Gebühr, und geradeaus weiter zur Bucht dürfen nur noch Busse fahren. Das Restaurant hier am Parkplatz hatte noch zu und wir machten uns zu Fuß auf in Richtung Meer. Dort gibt es etwa noch ein halbes Dutzend Restaurants, die sich auf Massenverköstigung spezialisiert haben, eine Bootsanlegestelle und eine Promenade, die zum Torrent de Pareis führt, dem ich eine eigene Seite gewidmet habe.
Möwen führen ihre Flugkünste vor und lassen sich von den Touristen füttern. Einige der Restaurants hatten noch zu, bei einigen roch es bedenklich. Alles in allem war es aber noch ziemlich ruhig. Als wir durch vom Spaziergang zum Torrent de Pareis zurückkamen wälzte sich eine Menschenmenge auf uns zu und wir ergriffen die Flucht. Gleichzeitig waren 4 Reisebusse und ein Schiff angekommen. Staunend zählten wir die Stellplätze für mindestens 30 Busse. Nicht auszudenken, dass die zur Hauptsaison alle besetzt sind, wenn sich täglich über 100 Busse und unzählige Mietwagen hierherquälen....
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Schleifen und Kehren
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Sa Calobra
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