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In Marokko gibt es eine große Anzahl an Unterkünften in allen Preiskategorien. Die Hotelbranche in Marokko bietet eine Vielzahl von Optionen, die auf unterschiedliche Bedürfnisse und Budgets zugeschnitten sind - von luxuriösen Fünf-Sterne-Hotels bis hin zu charmanten, traditionelleren Riads und Gästehäusern. Als ich anfing, mich mit dem Thema zu beschäftigen, war ich sofort begeistert von der Auswahl und vor allem vom Ambiente der angebotenen Unterkünfte. Dazu kommen moderate Preise, oft unter 100 Euro für zwei Personen inklusive Frühstück.
Da kann man sich auch mal gegen Aufpreis eine Suite gönnen, das Zimmer mit Terrasse oder das mit dem großen Bett. Unsere Preisspanne reichte im Herbst 2024 für ÜF von 58,00 Euro bis 168,00 Euro pro Nacht. Gebucht haben wir alles über Booking und alles hat problemlos fuktioniert.
Liest man die Bewertungen durch, sind viele voll des Lobes für die Angestellten, die freundlich und hilfsbereit sind - und genauso haben wir es auch erlebt. Marokkaner sprechen oft mehrere Sprachen, häufig mindestens drei: Französisch, Arabisch und oft eine Berbersprache. Die Sprache der Berber in Südmarokko wird in der Regel Taschelhit oder Shilha genannt. Es gibt auch andere Berbersprachen in Marokko, wie Tamazight und Tarifit, die in anderen Regionen des Landes verwendet werden. Taschelhit wird vor allem in den Gebirgen des Hohen Atlas und des Anti-Atlas gesprochen.
Dazu kommt dann meist noch Englisch, oft auch Spanisch, Italienisch oder Portugiesisch. Wenigstens rudimentär sind da oft Sprachkenntnisse vorhanden. Da wir kaum Französisch sprechen kamen wir überall mit Englisch durch. Freudig wird registriert, wenn man wenigstens ein paar Brocken auf Arabisch oder Französich versucht. Im Souk und bei den Guides trafen wir auch einige Deutschsprachige und sogar Guides mit Chinesisch waren an sehr touristischen Hotspots verfügbar.
Wir hatten uns für sehr unterschiedliche Hotels entschieden. In den 5 Wochen unserer Reise waren wir in drei Hotels die einzigen Gäste, andere waren voll ausgebucht. Immer wieder trifft man auf kleine Gruppen, Hotels vor denen Reisebusse stehen hatten wir gar nicht.
Etwas Besonderes ist ein Riad – ein traditionelles nach außen abgeschlossenes marokkanisches Stadthaus mit einem Innenhof, das so oft in den alten Medina-Gebieten zu finden ist. Wir hatten solch eine Unterkunft in Essaouira und Marrakesch. Diese Häuser wurden in der Regel zu kleinen Boutique-Hotels umgebaut, die eine sehr persönliche und authentische Erfahrung bieten. Dabei ist zu beachten, dass es hier Fenster nur in Richtung Innenhof gibt. Auf der Galerie laufen gelegentlich Leute vorbei, man wird nicht vom Sonnenaufgang geweckt, es schallt nach oben, wenn sich unten Leute aufhalten - das kommt aber selten vor, da diese Riads meist nicht so viele Zimmer haben. Auch muss man immer Licht anmachen, wenn man sich im Zimmer aufhält. Wen das stört, für den ist es nicht die richtige Unterkunft.
Eine weitere Besonderheit im Süden von Marokko sind die Zeltcamps in der Sahara und der Agafay-Wüste mit Glamping-Erlebnis. Diese luxuriösen Zelte oder Berberzelte bieten einen authentischen, aber komfortablen Aufenthalt inmitten der Wüste, oft mit privaten Badezimmern, gemütlichen Betten und traditionellen marokkanischen Mahlzeiten. Am Abend wird getrommelt, und man kann auf Kamelen reiten oder Quad fahren. Viele buchen so etwas für nur eine Nacht ab/bis Marrakesch. Wir haben darauf verzichtet, da uns der Touristenrummel zu groß war. Außerdem haben wir in anderen Ländern oft genug die Wüste erlebt - und das wesentlich einsamer.
Kommt man in einem Hotel an, wird zuerst der Reisepass verlangt. Jedes Hotel ist verpflichtet, ein Formular auszufüllen, für das unter anderem die Einreisenummer benötigt wird. Diese Nummer steht neben dem Einreisestempel im Reisepass. Oft wird man auch gefragt, woher man kommt und wohin man weiterreist. Nur in zwei Hotels mussten wir dieses Formular selbst ausfüllen. Manchmal wird zusätzlich die Heimatadresse benötigt, aber viele Hotels verlangen diese Information nicht.
Meist nimmt man während des Check-ins in der Lobby oder am Pool Platz. Während man auf die Rückgabe seines Passes wartet, wird oft Tee serviert. Die Begrüßung mit Tee ist in Marokko eine tief verwurzelte Tradition und ein unverzichtbarer Bestandteil der marokkanischen Gastfreundschaft.
Grüner Tee mit frischer Minze und Zucker wird fast immer als symbolischer Akt der Freundschaft und des Respekts angeboten, sei es in einem Haus, einem Hotel oder bei einem Geschäftstreffen. Die Bedeutung dieses Tees geht weit über das bloße Trinken hinaus - er steht für Gastfreundschaft, Respekt und die Verbindung zwischen Menschen. Das Teetrinken ist ein soziales Ritual, das eine Beziehung einleitet und bewusst Zeit für gegenseitige Wertschätzung schafft.
Die Zubereitung von marokkanischem Tee ist eine Kunstform. Er wird aus grünem Gunpowder-Tee und frischer Minze in einem speziellen Teekessel zubereitet. Zuerst wird der Tee in den Kessel gegeben und mit heißem Wasser übergossen, dann wird das Wasser schnell abgegossen, um die Bitterstoffe zu entfernen. Anschließend werden frische Minze und eine großzügige Menge Zucker hinzugefügt. Der Tee wird mehrfach durch den Kessel gegossen, um die Aromen gut zu vermischen.
In der Regel wird Tee in drei Runden serviert. Jede Runde hat einen leicht veränderten Geschmack, da Zucker und Minze ihre Intensität nach und nach abgeben. Typisch ist, dass der Gastgeber den Tee aus einer gewissen Höhe in kleine Gläser gießt, um eine Schaumkrone zu erzeugen. Diese Technik verleiht dem Tee eine besondere Textur und ist ein Markenzeichen der marokkanischen Teekultur.
In den Hotels wurde diese Zeremonie oft ebenfalls durchgeführt, allerdings mit unterschiedlichem Aufwand. Einige Hotels fragten, ob der Tee mit oder ohne Zucker gewünscht sei. In einem Fall wurde uns ein Tablett mit einer Teekanne zum Selbsteinschenken gebracht. Meist gab es dazu kleine Snacks wie Datteln, Oliven oder Gebäck. In einigen Hotels fiel die Begrüßung üppiger aus, mit aufwendigeren Köstlichkeiten. Das Gegenbeispiel waren zwei bereits gefüllte Teegläser, die uns ins Zimmer gebracht wurden.
Nach dem Teegenuss folgt in manchen Hotels ein geführter Rundgang durch die Anlage, während das Gepäck bereits auf dem Zimmer wartet.
Wir haben schon eine Zeit gebraucht um zu verstehen, dass man in Marokko fast alles bekommen kann - wenn man danach fragt. Denn von sich aus wird selten etwas extra angeboten. In großen und touristischen Hotels mit Restaurant gibt es ab und zu auch eine Speisekarte, aus der man wählen kann. Und dann auch eine dazu passende Getränkekarte. Oft gibt es das nicht.
In teureren Unterkünften und Restaurants bekommt man dann meist auch Wein, im Glas oder als Flasche. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um marokkanischen Wein, der im Durchschnitt in der Gastronomie pro Flasche so zwischen 30 und 40 Euro kostet. Für Biertrinker sieht es in den meisten Fällen eher schlecht aus und Schnaps jeglicher Art gibt es so gut wie nie. Dafür muss man dann in internationale Ketten oder sehr teure Hotels.
Wir haben 5 Wochen lang abstinent ohne Alkohol gelebt, was hier in Marokko gar nicht schwer fiel. Nur am Ende des Urlaubs in Marrkesch hatten wir zum Essen beim Italiener ein Glas Wein zum Probieren, war lecker.
Wasser bekommt man in den Hotels genug, es steht auch immer etwas im Zimmer. Sehr gut geschmeckt hat uns das Sprudelwasser der Firma Oulmès, Marokkos Martführer. Sonst hatten wir meist stilles Wasser der Marke Sidi Ali. Besonders gefallen hat uns hier der frische Orangensaft zum Frühstück oder auch zu anderen Gelegenheiten.
Leute, die etwas pingelig mit dem Essen sind und viele Dinge nicht mögen haben hier oft schlechte Karten. Die meisten Hotels bieten ein Menü am Abend, was es gibt muss man erfragen oder erfährt es manchmal auch "last minute" erst am Tisch. Nach Allergien wird meist gefragt, aber wer da in Gefahr geraten könnte sollte vielleicht eine kleine Warn-Karte auf Französisch oder sogar Arabisch vorbereitet haben - je nachdem wie abgelegen die Unterkunft liegt.
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