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KUNST UND KULTUR

Die Vielfalt der Kunstszene, der Religionen und der Bräuche auf Mauritius basiert aus einem Völkergemisch aus Asien, Afrika und Europa. Über 250 Jahre lang hatten die unterschiedlichen Kulturen wechselnden Einfluss in Mauritius und so entstand eine sehr igenständige Kultur durch Verschmelzung der verschiedenen Richtungen.

Aber von den einzelnen Volksgruppen werden auch heute noch nach Generationen die ursprünglichen ureigenen Traditionen gepflegt, ob indischer Tanz oder klassisches Ballett, chinesische Oper oder Sega, französische Literatur oder afrikanische Sagen. Jede der ethnischen Gruppen hat eigene Zentren, diese werden sogar staatlich unterstützt um die Vielfalt zu erhalten.

Sega

Die Kultur eines Gastlandes drückt sich bekanntermassen nicht nur durch Wort, Schrift, Religion und Kunst aus. Auch der Tanz spielt eine wichtige Rolle, vor allem auf der Insel Mauritius. So wie die Sprache Créole als Kommunikationsmittel der Sklaven entstand, so wurde auch der Tanz Sega geboren um Träume, Freude und Leid auszudrücken. Er wird nicht nur für die Touristen in den Hotels geboten, sondern er ist sehr lebendig in der mauritianischen Gesellschaft.

Die meisten Touristen werden diesen Tanz allerdings trotzdem am Abend in ihrem Hotel erleben. Mehrere Frauen und Mädchen unterstützen im Chor einen männlichen Vorsänger. Einzeln treten sie dann in den Vordergrund. Mit Kkreisenden Hüften lassen sich die Mädchen auf die Knie nieder und beugen den Oberkörper nach hinten, bis ihre Schultern fast den Boden berühren. Dazu wird der Oberkörper ständig im Musikrhytmus bewegt. Der Mann folgt den Bewegungen der Tänzerin.

Wegen "Unzucht" war Sega in der Kolonialherrenzeit nicht gerade beliebt und ständig vom Verbot bedroht. Am Ende steht fast die Ekstase. Die Begleitinstrumente sind Rasseln und Schlaginstrumente, der Sega lebt vom Gesang des Vorsängers. In den Hotels spielt dazu allerdings auch die Hotelband als Begleitung.

Wenn man Glück hat, kann man ganz ungezwungen Einheimischen am Strand begegnen, die im Fackelschein am Abend Sega tanzen.

Literatur

Man kann ihnen nicht entfliehen auf Mauritius. Wo man auch hinkommt, ein Restaurant ist nach ihnen benannt oder ein Denkmal wurde für sie aufgestellt. Die Rede ist von Paul und Virginie. Gelebt haben die Beiden allerdings nie. Sie sind der Romeo und die Julia von Mauritius, erfunden von dem französischen Dichter Jaques-Henri Bernardin de St. Pierre.

Er hat - angelehnt an den tatsächlichen Untergang der St.Geran vor dem danach benannten Cap Malheureux - die sentimentale Liebesgeschichte von dem Mädchen Virginie geschrieben, das mit dem Schiff St.Geran in einem Wirbelsturm vor der Küste von Mauritius ums Leben kommt. Sie wollte zurück zu ihrer Jugendliebe Paul, der sehnsüchtig am Ufer dand und auf sie wartete.

Die Geschichte der tragischen Liebe wurde in 30 Sprachen übersetzt. Ziemlich schmalzig, aber auch kritisch gegenüber der damaligen Sklavengesellschaft. Der Roman erschien 1794 und sein Autor erlangte damit Ruhm und Aufnahme in den erlauchten Kreis großer französischer Schriftsteller.

Baukunst

Die Kreolen auf Maurituis haben auch auf die Architektur starken Einfluss genommen. Die vielen Villen stammen zwar alle aus der Kolonialzeit und wurden oder werden meist von weißen Franko-Mauritianern bewohnt. Aber in Form und Gestaltung weisen sie viele Gemeinsamkeiten mit den kleinen, wesentlich bescheidenerern Häusern auf, die von Kreolen bewohnt werden.

Kreolische Architektur kann man an vielen Orten besichtigen, die schönsten Beispiele sind die Villen Eureka, Labourdonnais, La Réduit und Mon Plaisir. Sie haben alle eines gemeinsam: gebaut aus weiß gestrichenem edlen Tropenholz und verziert mit einer verschwenderischen Pracht an ornamentaler Dekoration. Reich geschmückte Dachreiter, Gitter und Balkonbrüstungen kann man an den Häusern bewundern.

Die größeren Villen haben meist eine zweistöckige Veranda und sind von großen, gepflegten Parks umgeben. Hier haben früher die Zuckerbarone gelebt.

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