Archiv: Infos und Bilder aus 1992
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Die Hauptstadt von Mauritius heißt Port Louis und ist mit ca. 170.000 Einwohnern nicht nur die größte Stadt des Landes, sondern auch das wirtschaftliche, kulturelle, politische und administrative Zentrum. Im Hinterland schützt eine bizarre Bergkette vor den sudöstlichen Passatwinden und zum Meer hin gibt es noch eine Reihe kleinerer Hügel, die einen Panoramablick über die Stadt bieten.
Das Stadtbild von Port Louis ist nach meinem Empfinden nicht sehr attraktiv. Nachdem Brände und Zyklone oft die Häuser zerstört haben, prägen heute moderne Zweckbauten und oft auch verwahrloste Wohnhäuser das Bild. Nur wenige restaurierte Gebäude aus der Kolonialzeit können noch etwas vom einstigen Charme der Stadt vermitteln. Diese Gebäude und der bekannte Markt sind auch meist die ersten Anlaufstellen für Touristen. Während der Bürostunden herrscht Hektik auf den Straßen und der Verkehr ist mörderisch und stinkig. Einige Schnellstraßen durchziehen die Stadt und die Abgase zahlreicher Lastwagen und Busse schwängern die Luft. Ab Mittag wird es stickig, Port Louis sollte man so früh wie möglich am Morgen besuchen.
Am besten fährt man mit dem Bus nach Port Louis, denn in der Innenstadt ist kaum ein Parkplatz zu bekommen. Die wichtigsten Sehenswürdgkeiten liegen dicht zusammen und lassen sich gut zu Fuß erkunden. Die Hauptstraße mit dem für Europäer fast unaussprechlichen Namen Sookdeo Bissoondoyal ist eine breite Prachtalle und hier steht die Statue des Gouverneurs Mahé de Labourdonnais in einer Allee von Königspalmen. Am Ende der Straße steht das im Jahr 1736 von diesem Gouverneur errichtete Regierungsgebäude, das auf meinem Bild zu sehen ist. Am Südende der Allee rauscht stetig der Verkehr vorbei.
Ganz in der Nähe des Regierungsgbäudes liegt ein kleines Naturhistorische Museum in einem Garten, in dem ein großer Baobab-Baum steht. Über dem Museum ist die Staatsbibliothek untergebracht.
Port Louis hat auch ein Chinatown, in dem sich kurioserweise eine große Moschee befindet. Diese Jummah Moschee ist das religiöse Zenrum der 200.000 Mauritianer, die dem islamischen Glauben angehören. Baumeister aus Pakistan und Indien bauten daran ganze 45 Jahre, von 1850 bis 1895.
Beliebtestes Ziel ist der Markt von Port Louis mit seinen eisernen Markthallen. Er ist wohl die hektischste, exostischste und touristischste Sehenswürdigkeit der Hauptstadt und liegt nur wenige Schritte vom nördlichen Busbahnhof entfernt. In den heißen und unhygienischen Hallen wird viel geschrien, gehandelt, manchmal gestohlen und fliegende Händler verkaufen so ziemlich alles.
Die Markthallen sind täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet und vielbesucht. Dicht gedrängt schieben sich Einheimische und Touristen durch die engen Gassen. Hier gibt es wirklich alles: Gemüse und Obst, Fische, Brot, Parfüm, T-Shirts, bestickte Decken, Sarongs, Kinderkleidung, Parfum, Uhren, Saris und Autoersatzteile. Für Besucher ist das sicher der beste Ort, um einmal das komplette Warenangebot vom Inselstaat Mauritius an einem Ort konzentriert zu bestaunen.
Also, ab ins Getümmel und um jedes Teil handeln. Da man oft abgelenkt ist vom Warenangebot, sollte man immer auf seine Wertsachen achten. Das dichten Treiben zieht nicht nur Käufer und Verkäufer, sondern auch Taschendiebe an.
Der Charme dieses Marktes liegt in den unterschiedlichen Waren, Charaktären, Hautfarben und religiösen Sitten der Verkäufer und Käufer. Multi-Kuli in Reinform. Bilder vom Markt habe ich leider nicht gemacht, da es in den Hallen sehr dunkel ist. Ein Blitzlicht wäre für Fotografen also durchaus zu empfehlen.
Etwas außerhalb des Stadtzentrums und am besten mit öffentlichen Bussen oder mit dem Taxi zu erreichen gibt es noch einige weitere Sehenswürdigkeiten:
Zum Beispiel den ältesten Pferderennclub der südlichen Hemisphäre auf dem Marsfeld. Im 1812 gegründeten Turfclub finden zwischen Mai und November jährlich 23 Rennen statt, das wichtigste ist der "Maiden Cup" Ende August. Nach Fußball sind Pferderennen der Lieblingssport der Inselewohner und alle Rennen werden im Rundfunk übertragen, die wichtigsten auch im Fernsehen.
In der Nähe des Renngeländes liegt der Lam-Soon-Tempel der taoistischen Religionsgemeinschaft. Auf einem Berg mitten in der Stadt erhebt sich das Fort Adelaide, 1834 von den Engländern errichtet, ein unfertiger Kolossalbau. Die alte Zitadelle bietet einen guten Rundblick über die Stadt, den Hafen und die umliegenden Berge. Sonst gibt es dort wenig Sehenswertes, auch wenn sich selbsternannte Guides anbieten und viel erklären wollen, dafür dann aber horrende Summen verlangen.
Das Bild oben ist eine gescannte Postkarte von Port Louis, da ich selbst dort kaum schöne Aufnahmen gemacht habe.
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