Archiv: Infos und Bilder aus 1992
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Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit von Mauritius sind die botanischen Gärten von Pamplemousses. Auch der gleichnamige Ort hat einige historische Sehenswüdigkeiten zu bieten, so zum Beispiel die älteste Kirche und die erste Zuckerfabrik des Landes. Die Kirche St. Francois liegt nahe dem Haupteingang der botanischen Gärten und ist eine einschiffige Halle mit Querschiff, einem filigranen, offenen Dachstuhl und zwei riesigen Kristallleuchtern. Erbaut wurde dsie im Jahr 1756.
Am bekanntesten wurde Pamplemousses jedoch durch die Royal Botanic Gardens, eine Sehenswürdigkeit von Weltruf, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Auch wenn man sich nicht für Botanik interessiert, sollte man auf jeden Fall einmal einen Spaziergang durch diese herliche Anlage machen.
Offiziell heißen die Gärten heute "Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanical Garden", und jener Sir Seewoosagur Ramgoolam , ein Nationalheld und der erste Premierminister des Landes, wurde hier 1985 eingeäschert. Hier ist eine Webseite über das Leben des "Vaters der Unabhängigkeit"
Die, zumindest unter Botanikern, weltweite Berühmtheit von Pamplemousses geht vor allem auf zwei Männer zurück: den Gouverneur Mahé de Labourdonnais und seinen Nachfolger Pierre Pivre. De Labourdonnais baute seinen Hauptwohnsitz in etwas höherer Lage abseits der Hauptstadt. Wegen der Aussicht und der guten Wasserversorgung wählte er den Ort Pamplemousses aus. Viele reiche Mauritianer folgten ihm und noch zu seinen Lebzeiten wurde der Ort ein Gemüsegarten, der den Bedarf der Hauptstadt Port Louis deckte.
Sein Nachfolger ärgerte sich sehr über die Tatsache, das die Franzosen keinen Fuß in Südostasien hatten und der weltweite Gewürzhandel alleine von den Holländern kontrolliert wurde. Deshalb wollte er in Mauritius Gewürze und tropische Pflanzen anbauen und diese dann nach Europa exportieren.
Die Holländer allerdings wachten eifersüchtig über ihre Pflanzungen und verfolgten jeden, der versuchte, Samen oder Ableger aus den Kolonien zu entwenden. Pierre Poivre schaffte es auf zahlreichen Reisen, tropische Pflanzen zu sammeln und sie nach Mauritius zu bringen, wo sie hervorragend gediehen. So verwandelte sich Pamplemousses in einen riesigen tropischen Garten.
Nur wenige Jahrzehnte später war an den Höfen Europas bekannt, das der Garten auch ein guter Lieferant von schönen Zierpflanzen ist. Wichtig ist das Jahr 1775: Denn da blühte auf Mauritius die erste Gewürznelke, und damit war das Nelkenmonopol der Holländer gebrochen. Auch Pfeffer und Muskatnuß lieferten reiche Ernten und man erzielte mit dem Anbau hohe Gewinne. Dank der üblichen Sklavenhaltung waren die Produktionskosten konkurrenzlos niedrig und die Börsen der Betreiber prall gefüllt.
Am Eingang bieten sich offizielle Führer an, die eine Menge über die Pflanzen wissen. Der Eintritt ist kostenlos, man kann also auch alleine einfach herumbummeln, verpasst dadurch allerdings eine Menge an Informationen. Vor allem die älteren Führer sollte man nehmen, sie machen den Job meist über 20 Jahre und kennen jede Pflanze genau. Vorher festlegen, wie lange man sich Zeit nehmen möchte und was besonders interessiert. Der Preis für die Führer ist nun staatlich festgesetzt, früher musste man sich im Garten einer Menge nerviger Möchtegernführer erwehren, die nur schnelles Geld verdienen wollten und für Fantasiepreise kaum Informationen boten.
Im Garten kann man ein paar Stunden spazierengehen, tropische Gewürze schnuppern, üppiges Grün genießen und einen Blick auf das hübsche Kolonialhaus Chateau Mon Plaisir werfen. Dahinter sind die offiziellen Toiletten und im Inneren hat sich die Parkverwaltung angesiedelt.
Pamplemousses gehört zu den artenreichsten Gärten der Welt. Alle Palmenarten findet man hier, darunter die Talliot-Palme, die nur einmal blüht und meterhohe Dolden mit Millionen zartgelben Blüten trägt, bevor die stirbt.
Das bekannteste Fotomotiv ist der Seerosenteich mit den riesigen Blättern der Wasserlilie Victoria regia aus der Amazonasregion. Die am Rand aufgebogenen Blätter sind wagenradgroß und können ein Kind tragen, ohne dass das Blatt absinkt. Auch Teiche mit Lotos, Coco-de-Mer-Plamen, Riesenfarne und Bambushaine gibt es zu bewundern.
Ein Gehege mit Riesenschildkröten, die von der Seychelleninsel Aldabra importiert wurden, und eine alte restaurierte Zuckermühle befinden sich ebenfalls auf dem Gelände der Gärten von Pamplemousses.
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