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FRANS INDONGO LODGE

Die ganze Anlage der Frans Indongo Lodge ist einem traditionellen Gehöft der Ovambo nachempfunden, umgeben von spitzen Palisaden. An gemütlichen Tischen und auf rustikalen Stühlen sitzend blickt man von einer hölzernen Aussichtsplattform oberhalb dieser Umfriedung auf eine weite Weide mit zum Teil einheimischen, zum Teil auch eingeführten Tieren. Als erstes fielen uns zwei grasende Kamele auf, die der Besitzer der Lodge, Herr Frans Indongo, einmal geschenkt bekommen hatte. Man sieht an den Wasserstellen neben einheimischen Antilopen auch Böckchen aus Botswana und Südafrika. Das hat ein wenig Zoo-Atmosphäre und war nach einem Besuch in der Wildnis von Ongava und Etosha eher wenig aufregend. Aber dafür kommt man ja nicht hierher, die Lodge eignet sich sehr gut zum Ausruhen auf dem Weg von A nach B. In der näheren Umgebung gibt es nicht viel zu sehen und so kann man die Ruhe und das Ambiente genießen.

Eröffnet wurde die Lodge in der heutigen Form im November 2003. Zuvor war die erste Lodge im September 2001 nur einem Monat nach der offiziellen Einweihung in Folge eines Elektroschadens komplett niedergebrannt.

Nach unserer Ankunft wurden wir sehr nett von einer schwarzen Hausdame empfangen, es gab einen Welcome Drink und eine kleine Einführung auf der Aussichtsplattform. Die Lodge hat auch einen deutschsprachigen Manager namens Alf, der aber erst beim Check-Out ein wenig auftaute und mit uns ein paar Worte wechselte. Seine Frau haben wir nur mal kurz gesehen. Insgesamt war das Personals war nett und freundlich. Leider befand sich auch eine größere Gruppe in der Anlage und belagerte den Pool, als sehr angenehm empfanden wir allerdings später im Restaurantdie Trennung zu den anderen Gästen durch die Einteilung des Speiseraums in zwei Teile mit der Bar dazwischen.

Hinter der Aussichtsplattform befindet sich das Restaurant mit einer sehr gut sortierten Leseecke, Sofas zum Kuscheln, einem offenen Kamin und daneben liegt der hübsche Pool mit Sonnendeck und Liegen. Auch von dort hat man einen schönen Blick auf die Wiese mit den Antilopen. Wer noch mehr Überblick braucht, der klettert auf den dahinter liegenden Aussichtsturm. Auch in der Nacht kann man von hier aus die beleuchtete Wasserstelle gut überblicken.

An der Rezeption befindet sich ein kleiner Shop mit Souvenirs. Es gibt zwar auch einen Internet-PC, aber die Verbindung ist viel zu langsam und als wir dort waren gab es gerade gar keine. Alles auf dem Gelände wirkt sehr gepflegt, es gibt einen üppig bepflanzten Garten mit Wassergräben. Auch im Inneren der Anlage gibt es Palisaden, die zum Beispiel den unschönen Anblick des Wassertanks verkleiden.

Auf dem Farmgelände in Nachbarschaft zur Lodge wohnt Dr. Frans Aupa Indongo, Eigentümer und Namensgeber, persönlich. Der angesehene Geschäftsmann hat eine beispiellose Karriere hinter sich. Er war ein Vieh hütendes Kind aus dem armen Norden, dann Lehrer und Wanderarbeiter während der Apartheid, er stellte neben seinem Hilfsarbeiter-Job im E-Werk erst Ziegelsteine und später Kleidung her und verkaufte sie im Ovamboland, eröffnete auf dem Land erst Läden, dann Supermärkte und später Einkaufszentren. Der heute 73-jährige ist fit, zahlt immer noch am liebsten bar und ist vermutlich der reichste Mann in Namibia. Grundlage des Erfolgs waren Fleiß und harte Arbeit.

Bleibt noch zu erwähnen, dass die Frans Indongo Lodge die einzige(!) Lodge auf unserer Rundreise war, in der wir nicht ausschließlich weißhäutige Gäste sahen.


Lage

Die Frans Indongo Lodge liegt ca. 2 Stunden Fahrzeit entfernt vom Waterberg Plateau und 30 Kilometer vom nächsten, größeren Ort Otjiwarongo entfernt. Die Lodge ist eine ideale Zwischenstation auf dem Weg zwischen Windhoek und den nördlichen Landesteilen. Der Gästetrakt liegt inmitten einer 170 km² großen Farm mit Dornbusch-Savanne, die nur noch zu einem kleinen Teil für den landwirtschaftlichen Betrieb genutzt wird. Es werden auch 2-stündige Rundfahrten im offenen Geländewagen auf der Farm angeboten, bei denen man das Wild beobachten kann. Auf die haben wir allerdings nach gut einer Woche täglicher Gamedrives verzichtet.

Dann gibt es noch Wanderwege und in der Nähe kann man noch die Geparden beim Cheetah Conservation Fund (CCF) besuchen. Wir hätten lieber das Rare and Endangered Species Trust (REST) für die gefährdeten Kapgeier besucht, doch das war wegen familiärer Problemen der Eigentümer leider geschlossen.

Zimmer

Es gibt 12 luxuriös und gemütlich eingerichtete Zimmer, davon 2 Doppelzimmer, 2 Familienzimmer und 8 Chalets. Alle aus Natursteinen, Reet und Holz erbaut und mit Bad / WC, Fernseher, Klimaanlage, Minibar, Telefon und der Möglichkeit, Kaffee zuzubereiten ausgestattet. Sie gruppieren sich wie ein afrikanisches Dort um die Hautgebäude herum und lassen keine Wünsche offen. Hier hätten wir es auch bequem länger als nur eine Nacht ausgehalten. Wir bekamen das Chalet Nummer 12 ganz am Ende der Reihe, direkt am Zaun zu den Weidetieren. Leider ohne Sicht auf diese, dafür hatten wir nur einen einzigen direkten Nachbarn. Auf dem Bild oben ist es rechts neben dem Pool zu sehen.

Auffallend in dem geräumigen, schön eingerichteten Zimmer ist das innen liegende Bad, das hier ebenfalls mit einem Reetdach abgedeckt und somit komplett geschlossen ist. Es gibt darin zundest in Nummer 12 sogar eine Badewanne.

Das Bett ist groß und bequem und ein Moskitonetz sorgt für das passende Afrikafeeling. Die Möbel sind aus hell gestrichenem Holz gefertigt, der Fußboden hell gefliest und nette Deko-Objekte setzen Akzente. In der Sitzzecke befindet sich ein leerer Kühlschrank, den wir über Nacht erst einmal ausgemacht haben.

Nicht anmachen sollte man den Fernseher, denn wenn dann plötzlich das ARD-Nachmittagsprogramm über den Bildschirm flimmert ist das Afrika-Feeling entschwunden. In dieser Lodge gibt es sogar Telefon auf den Zimmern, mit denen man die Rezeption und die anderen Zimmer erreichen kann.


Frühstück

Das Frühstück wird im offenen Restaurant bis 9:00 Uhr eingenommen. Es gibt ein kleines Buffet, das Personal war am Morgen etwas weniger aufmerksam. Der Toaster funktionierte mal wieder eher bescheiden und die bestellten Eier brauchten recht lange von der Küche zu unserem Tisch und waren vom Geschmack her nicht so lecker wie von anderen Unterkünften gewohnt. Dafür gibt es neben vielen Säften, Joghurt, Früchten, Cerealien und Wurst hier eine besonders reiche Auswahl an Käse. Wer Namibia kennt, der kennt auch das Problem mit Käse: Es gibt meistens nur eine Sorte und zwar Cheddar.

Aber hier, ganz in der Nähe der Lodge, werden sehr ausgefallene Käsesorten hergestellt. Daniela Kemp steht mit der Marke "Danis Küche" im gesamten Land für Käsespezialitäten erster Klasse. Auf ihrer Farm hat sie sich eine Käse-Manufaktur eingerichtet und die Produkt-Palette umfasst rund 40 Sorten. Wenn man irgendwo einen anderen Käse als Cheddar bekommt, dann stammt er höchst vermutlich aus ihrer Produktion. Verglichen mit dem hervorragenden Abendessen ist das Frühstück in der Frans Indongo Lodge allerdings dann doch eher mager, vor allem wenn man keinen reifen Käse mag.

Essen

Am Abend gibt es hier ein 3 Gang Set-Menü, meist mit Wild. Viel erwartet haben wir hier eigentlich nicht und wurden umso mehr positiv überrascht. Schade, dass wir nur einen Abend hier essen konnten. Im gemütlichen Restaurant hatte man die Reisegruppe in den Teil in Richtung Rezeption und Küche gesetzt und für die Einzelreisenden Paare 5 Tische im vorderen Bereich in Richtung Aussichtsplattform eingedeckt. Und das vom Feinsten, mit ausgefallenen Gläsern aus Swasiland, schönem Geschirr und Besteck und auf allen Stühlen lag eine Decke gegen die Kühle an diesem Abend, obwohl der Raum mit Zeltplanen an den Seiten gegen Wind geschützt wurde. Im Kamin knisterte ein gemütliches Feuer und wir fühlten uns sehr wohl. Die Weinkarte ist gut sortiert, vom Preis her angemessen und recht umfangreich, wir entschieden uns für einen Saxenburg Shiraz Private Collection von 2006 für 200 N$.

Das Menü startete mit einer sehr leckeren Gemüsecremesuppe mit Käsecroutons. Danach gab es ein wunderbares, auf den Punkt wie bestellt Medium Rare gebratenes Red-Heartebeest Steak (es handelt sich dabei um eine große Kuhantilope) mit Kräuterkruste. Serviert wurde es mit Silberhauben, wie in feinsten Restaurants. Als Beilage waren noch Reis, Rote Beete und Kürbis auf dem Teller. Alles hat hervorragend geschmeckt und es gab nichts zu meckern. Auf den Nachttisch hatten wir uns besonders gefreut, denn es gab Passionsfrucht Crème Brulée. Leider war sie etwas missglückt und nicht ganz fest, aber nett angerichtet und trotzdem lecker. Gekostet hat es 145 N$ pro Person.


Fazit

Die Frans Indongo Lodge ist ein idealer Zwischenstopp für 1-2 Tage und bietet schöne Zimmer, gemütliches Ambiente und sehr gute Küche.

Im April 2009 waren wir 1 Nacht hier.

Wer sich direkt informieren möchte, hier ist die Webseite der Frans Indongo Lodge.

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Frans Indongo Lodge

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